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Die Zeitbestie

Titel: Die Zeitbestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asher Neal
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Klippe heranrückte, schoben sich Dinge ringsherum durchs Unterholz. Unweit der Amphibie wurden schleimige Lungenfische von schlangenartigen Auswüchsen der Klippe aus ihrem flachen Tümpel gesaugt – nur wiesen diese Schlangen keine Augen auf, lediglich vertikale Schlitze als Mäuler, gesäumt von nach innen gekrümmten Zähnen. Eine dieser Schlangen wand sich über den Waldboden auf die kleine Amphibie zu, und als Reaktion darauf wölbte die Acanthostega den Rücken, um ihre helle, giftige Färbung deutlicher zur Schau zu stellen. Das Schlitzmaul erhob sich über sie und öffnete sich, klappte dann aber plötzlich wieder zu. Die Schlangendinger zogen sich aus dem Wald zurück, und die Verwüstung stoppte sofort. Die Erde bebte jedoch nach wie vor, während die Klippe allmählich zurückwich. Die Amphibie spürte, dass die Gefahr vorüber war, glitt am Stamm abwärts und machte sich daran, die Termiten zu verspeisen.
    Schließlich kehrte die Acanthostega in ihren kleinen Sumpf zurück, fand dort jedoch nur noch eine verschlammte Mulde vor. Ihr Sehvermögen reichte nicht aus, um die völlig kahl gefressene Landschaft dahinter zu sehen, und ihr Verstand war nicht komplex genug, um eine Vorstellung wie ›Glück gehabt‹ zu hegen. Sie konnte nicht begreifen, welches ungeheure Monster in ihre Welt eingedrungen war und sich an ihr gemästet hatte, und auch nicht, wie notwendigerweise begrenzt dieser Schmaus hatte bleiben müssen: dass das Untier damit hatte aufhören müssen, ehe es an einem unbegreiflichen Gefälle hinabglitt, nur weil es diese Weltgeschichte zur Gänze vernichtet hatte.
    »Ich bin nicht sicher, dass es mich freut, dich wieder gesund zu sehen.«
    Diese Worte stammten von Polly, jenem Mädchen, das er Millionen Jahre in der Zukunft zur Liste seiner Opfer hinzuzufügen versucht hatte. Ihre Anwesenheit war also keine Halluzination gewesen, und er freute sich, dass sie am Leben war. Obwohl all die anderen seiner Opfer vor ihr definitiv tot waren, umgebracht von ihm. Mit Stummheit geschlagen von dem, was er auf einmal empfand, ging er an ihr vorbei zu einem der Bogenfenster und blickte in die Dunkelheit hinaus, und er versuchte, sich durch Blinzeln von den seltsamen Nachbildern zu befreien. Einen Augenblick später bemerkte er, dass es gar keine Nachbilder waren. Er sah da draußen tatsächlich schimmernde Andeutungen von albtraumhaften Formen, von offenen Mäulern und schlangenartigen Körpern.
    »Was ist das da draußen?«, fragte er schließlich mit lebloser Stimme.
    »Etwas, das du verursacht hast.«
    Tack betrachtete forschend die übrigen Personen in dem seltsamen Zimmer. Diese für ihn vertraut klingende Stimme stammte nicht von dem römischen Soldaten oder dem Chinesen oder dem Jungen, denn sie hielten sich alle auf der anderen Seite des Zimmers auf – wobei die beiden Erstgenannten an irgendetwas im Hinterkopf des Jungen arbeiteten. Tack bemühte sich, mit solchen Anblicken fertig zu werden: der Junge, dessen Hinterkopf wie eine Luke offen stand, und zwei Männer – die eigentlich keinen Begriff von einer solchen Arbeit hätten haben dürfen, aber trotzdem mit diversen sauber polierten Instrumenten darin sondierten und leise besprachen, was sie taten. Vielleicht war der Junge ein Androide oder so etwas. Die Stimme war aber auch nicht die des Neandertalers, der dasaß und Kreismuster in einen Knüppel schnitzte, den er aus der Rippe eines großen Tieres gefertigt hatte. Tacks Blick wanderte nun zu dem Wespenroboter, der neben dem Sofa hockte, auf dem Polly saß.
    Der Roboter meldete sich erneut zu Wort: »Es handelt sich um einen Ausfluss von der Inkursion des Torusbiestes – das passiert immer, wenn Cowl es vom Grund des Gefälles herbeiruft und eine Kommunikation zu ihm herstellt. Normalerweise dringt es jedoch nicht in solchem Maße ein. Vielleicht können Sie, Herr Ermöglicher der U-Reg, einmal erklären, was für eine Scheiße Sie da verursacht haben.«
    Polly, die mit verschränkten Armen dasaß, blickte kurz Wespe an und drehte sich dann wieder zu Tack um. »Du musst verstehen, dass Nandru womöglich noch weniger begeistert ist als ich, dich zu sehen.«
    Tack starrte den Roboter an und dann Polly, die auf Muse 184 an ihrem Hals deutete.
    »Nandru?«, fragte er, noch verwirrter als zuvor.
    Polly erwiderte seinen Blick nur, ohne etwas zu sagen, und die Andeutung eines Lächelns spielte um ihre Lippen.
    »Der tote Soldat, hinaufgeladen in das Gerät, das Polly trägt – und das jetzt

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