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Die Zeitbestie

Titel: Die Zeitbestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asher Neal
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kurz davor stehen, ausgesprochen zu werden. In größerer Tiefe werden die Dinge für mich ein bisschen verwirrend. Aber sag mir: Was hast du jetzt vor? Du bist in einer Zeit, die du nicht kennst, und ich frage mich, welche Chance du hast, in deine eigene Zeit zurückzukehren.
    »Ich werde überleben – und vielleicht bringe ich noch mehr zu Stande, als nur zu überleben. Ich habe dieses Ding an meinem Arm dazu gebracht, mich hierher zu führen, also kann ich es vielleicht auch dazu bewegen, mich wieder in die Zukunft zu bringen. Falls ich wirklich durch die Zeit reisen kann, gibt es nichts, was ich nicht tun könnte.«
    Große Pläne für eine so kleine Hure.
    Ihre Pläne hatten jedoch nicht die drei Gestalten berücksichtigt, die sie auf dem Hafendamm erwarteten.
    Blitze leuchteten am Horizont auf wie das Mündungsfeuer einer fernen Schlacht, und das leise Rollen des Donners brach gar nicht ab. Durch die Bäume war ein anderes Leuchten am gegenüberliegenden Horizont zu sehen, rot und bedrohlich wie ein Hochofen. Tack vermutete, dass es auf vulkanische Aktivität zurückging, hielt es aber nicht für wert, das Risiko einzugehen und dafür die Bestätigung zu erfragen.
    Wenig später aßen sie von den Vorräten des Reisenden an würziger Nahrung, die Tack unbekannt war, die ihm aber auch nicht zuwider war. Dann machten sie mit Hilfe geschmolzenen Schnees heißen Kaffee, und er war sicher, dass er diesen in den kommenden Stunden auch brauchen würde. Der Reisende, fiel ihm auf, versetzte den eigenen Kaffee mit dem Inhalt eines Taschenflakons, bot aber Tack nichts davon an. Wenig später stöberte der Reisende in seiner Tasche und brachte ein Paar Überschuhe zum Vorschein, die er Tack reichte. Während dieser sie anzog, holte der Reisende auch zwei Thermodecken hervor. Eine warf er Tack zu, und die andere breitete er für sich selbst neben dem Feuer aus. Allerdings zeigte er noch keine Neigung, sich schlafen zu legen.
    »Können Sie mir mehr von diesem Cowl erzählen?«, fragte Tack zwischen kleinen Schlucken dampfenden Kaffees.
    »Cowl ist Cowl«, antwortete der Reisende, und eine Spur Härte wurde in seinem Ton vernehmbar. Dann schüttelte er verärgert den Kopf. »Ich schätze, es wäre besser, wenn du darüber Bescheid weißt … Cowl ist ein genetisch verändertes Wesen aus meiner Zeit, von überragender Intelligenz, bösartig, gefährlich, nicht natürlich lebensfähig und unserer Meinung nach nicht wirklich ein Mensch. Er hasst uns, weil wir Menschen sind, wie er auch alles hasst, was er nicht selbst geschaffen hat.« Der Reisende starrte ins Feuer. »Und von jenseits des Nodus aus versucht er, uns alle umzubringen.«
    Er versuchte nicht, den Abscheu aus seinem Ton fern zu halten. Zwischen diesem Mann und Cowl gab es etwas Persönliches, wurde Tack klar.
    »Aber … Sie sagten vorher, man könnte nicht über den Modus hinausreisen!«, wandte er ein.
    Der Reisende zuckte die Achseln. »Ich weiß nicht alles.«
    Tack entschied, keinen Kommentar zu diesem ersten Geständnis abzugeben.
    Der Reisende fuhr fort: »Er mischt die Alternativen und ist bemüht, eine davon auf die Hauptlinie zu bringen, und zwar eine Variante, in der sich die Menschen nicht entwickelt haben und nur seine eigene Art lebensfähig ist. Dazu setzt er der Protomischung in den Meeren die eigene DNA zu. Er experimentiert fortlaufend, und er prüft die Resultate, indem er Proben von der Zukunft nimmt. Das tut er mit Hilfe der Tori, wie die Frau in deiner Begleitung einen am Arm trug.«
    »Sie ist eine Probe?«, fragte Tack, der diese Erklärung für zu leicht hielt.
    Der Reisende erwiderte seinen Blick, und Tack sah, dass die Farbe teilweise in die Augen des anderen zurückgekehrt war. »Ja, eine Probe, und sobald Cowl daraus erfahren hat, was er möchte, wird er sie auch als solche beseitigen«, antwortete er bitter.
    Tack wusste nicht recht, was er dabei fühlte. Er hatte selbst vorgehabt, das Mädchen zu töten, aber dass irgendein am Beginn der Zeit nistendes Monster dies fast beiläufig tun würde, empfand er als Beleidigung. Er sah den Reisenden an und entdeckte wieder Spuren von Verärgerung. Trotzdem riskierte er eine weitere Frage.
    »Ich verstehe es im Grunde nicht. Wie schaffen Sie es, rückwärts durch die Zeit zu reisen und ihn aufzuhalten? Falls er Erfolg hat, hat er eben Erfolg gehabt und besteht die Vergangenheit nun mal daraus. Sie selbst säßen dann außerhalb der Hauptlinie und wären nicht mehr in der Lage, zu ihm

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