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Die Zeitbestie

Titel: Die Zeitbestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asher Neal
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ein paar Meter, ehe er direkt gegen eine Wand aus Fleisch rannte. Die Hände, die jetzt seine Schultern packten, waren riesig und massiv genug, um ihm das Fleisch von den Knochen zu quetschen. Dieser Mann war einfach gigantisch, ganz ähnlich gekleidet wie die Frau und, nach seinem Gesicht zu urteilen, mit ihr verwandt. Während er Tack so festhielt, dass dieser sich nicht mehr rühren konnte, führten er und die Frau über seinen Kopf hinweg ein Gespräch im Maschinengewehrtempo, in ihrer charakteristischen Stakkato-Sprache. Dann schubste der Mann Tack an sich vorbei und gab ihm zu verstehen, er solle weitergehen. Tack blickte zurück und sah, dass sie ihm folgten, wobei der Mann die Waffe in der Hand hielt.
    Die Frau bedeutete ihm mit einem ungeduldigen Wink, er solle nicht stehen bleiben. »Wie lautet der Name des Heliothan, mit dem du unterwegs bist?«
    Tack blieb jetzt doch stehen und wandte sich zu ihnen um. »Er hat mir seinen Namen nicht genannt – er sagte, ich hätte dieses Privileg noch nicht verdient. Er wies mich an, ihn schlicht den Reisenden zu nennen.«
    Der Mann fand: »Das ist glaubhaft. Jetzt wirst du vor uns hergehen und dabei unsere Fragen beantworten. Falls du erneut zögerst, brenne ich dir die Beine weg und trage dich.«
    Tack drehte sich schnell um und ging weiter. Er zweifelte nicht daran, dass dies die einzige Warnung bleiben würde.
    »Beschreibe diesen Reisenden«, kommandierte die Frau.
    Nachdem er es getan hatte, folgte wieder eines dieser Stakkato-Gespräche. Plötzlich tauchten der Mann und die Frau rechts und links von ihm auf, packten ihn jeder an einem Arm und rannten mit ihm los. Er fand sich dabei wieder, wie er halb lief, halb durch die Luft schwebte, und wie er, wenn er stolperte, hochgehoben und weitergetragen wurde. Innerhalb weniger Minuten hatte er wieder Krämpfe in den Beinen und stolperte umso häufiger, und die Möglichkeit, dass der Mann seine vorangegangene Warnung wahr machte, erfüllte ihn mit Entsetzen. Anscheinend hatten beide aber nicht mal dazu genug Zeit. Die Frau ließ ihn schließlich los, und im Weiterlaufen hob ihn der Mann hoch und warf ihn sich über die Schulter. Anschließend beschleunigte das geheimnisvolle Paar auf ein wahrhaft erstaunliches Tempo. Bald ließen sie den Wald zurück und erreichten wieder die Graslandschaft.
    »Deinth!«, rief die Frau eine Warnung.
    Tack sah, wie das riesige Tier plötzlich auf sie zustürmte. Aus dieser Nähe erkannte er, dass es tatsächlich einem Elefanten ähnelte, aber einen kurzen, kräftigen Rüssel aufwies und kürzere Stoßzähne am Unterkiefer. Es brauchte jedoch gar keine erkennbaren Charakteristika, damit Tack erkennen konnte, dass es von der zuvor erlittenen Verletzung immer noch richtig sauer war. Es brüllte triumphierend, während es in einer Staubwolke auf sie zudonnerte und dabei den gewaltigen Kopf hin und her schwenkte. Tack erwartete, dass seine Entführer ausweichen würden, aber sie duckten sich vielmehr, waren dann unter dem roten Maul und dem faulen Atem, dann zwischen den Vorderbeinen, dann seitlich zwischen Vorder- und Hinterbeinen hinaus, wonach sie sich aufrichteten und weiterrannten. Hinter ihnen wendete die brüllende Kreatur, um ihnen nachzusetzen, und ihre Zwei-Meter-Beine machten sie sogar diesen beiden scheinbaren Supermenschen ebenbürtig. Die bizarre Hetzjagd setzte sich weiter hinaus ins Grasland fort, wobei das Dinotherium weder aufholte noch Boden verlor.
    »Fist mantisal-ick scabind!«, japste die Frau.
    Tack sah, wie sie herumwirbelte, in die Hocke ging und eine Waffe zog, die entfernt einem langläufigen Colt Peacemaker ähnelte. Sie spuckte einen hellen Blitz aus Bogenlicht hervor, gefolgt von einer dumpfen, aktinischen Explosion, die den größten Teil des Schädels der Kreatur in grausige Fetzen riss. Das Tier rutschte auf den Knien weiter, und nur Rüssel und Unterkiefer waren noch über einen blutigen Fleischrücken mit dem Halsstumpf verbunden. Es hatte jedoch einen solchen Schwung, dass es beinahe einen Purzelbaum ausführte, aber das enorme Gewicht wirkte sich dergestalt aus, dass es dabei zurückplumpste und auf die Flanke fiel. Ehe Tack mehr zu sehen bekam, blieb der Mann stehen und setzte ihn unsanft auf der Erde ab.
    »Saphothere«, zischte die Frau, als weitere Schüsse abgefeuert wurden. Tack konnte sich auf die Knie aufrappeln, als auch schon ein Mantisal über ihnen auftauchte. Die Frau jagte Schüsse über das Grasland, auf die weißhaarige Gestalt des

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