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Die Zeitbestie

Titel: Die Zeitbestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asher Neal
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vorhandenen Wasserpflanzen grasten. Dass es eindeutig keine Fleischfresser waren, das bot auch keinen Trost, da auch der zuvor getroffene Dinotherium ein Pflanzenfresser gewesen war. Offensichtlich garantierte eine vegetarische Ernährungsweise allein noch kein gelassenes Temperament oder eine heitere Wesensart.
    »Pass nur auf, wohin du gehst«, mahnte Coptic. »Moeritherien werden lediglich dann gefährlich, wenn man zwischen sie und das Wasser gerät, aber sie steigen nicht heraus und gehen auf einen los.«
    Moeritherien?
    Tack hätte gern gewusst, wie diese beiden so rasch seine Sprache gelernt und darin eine solche Meisterschaft erworben hatten, dass sie sogar mühelos Namen prähistorischer Tiere aussprechen konnten. Und er hätte gern gewusst, was sie mit ihm vorhatten – und ob er es vielleicht überleben würde. Bald hatte er die Vegetationsgrenze erreicht und stieg auf eine Fläche aus moosbewachsenem Gestein. Coptic folgte ihm, stellte die verletzte Meelan wieder auf die eigenen Füße, nahm seinen Rucksack ab und öffnete ihn. Tack fiel auf, dass der Inhalt weitgehend dem im Rucksack des Reisenden glich, und vermutete, dass sie wohl alle aus derselben Zeit stammten.
    Coptic holte einen Thermoschlafsack hervor und entrollte ihn auf einer ebenen Fläche, die bedeckt war von einer dicken Schicht dunkelgrünen Mooses. Wortlos stieg Meelan in den Schlafsack. Sobald sie es sich bequem gemacht hatte, drückte Coptic eine Taste an dem ovalen Objekt, das sie am Hals trug. Sie seufzte und verlor sofort das Bewusstsein. Coptic holte jetzt eine Box aus dem Rucksack und machte sich mit den diversen Werkzeugen darin an die Behandlung von Meelans Wunden. Tack hockte sich in die Nähe und sah sich an, wie der große Mann den Armstumpf zurückschnitt, bis er weiße Knochen und blutendes Fleisch freigelegt hatte. Er stoppte die Blutung einer pumpenden Arterie mit einer kleinen Klammer, ehe er den ganzen Stumpf mit einer Art Sprühverband abdeckte, der sich verfestigte und dabei eine weiße Farbe annahm. Nun legte Coptic die übrigen, weniger schlimmen Verbrennungen zwischen Arm und Hals frei, indem er die Kleidung wegschnitt. Anschließend deckte er die betroffenen Stellen mit einem anderen Spray ab, das sich zu einer rosa Hautschicht verfestigte. Als er endlich mit seiner Arbeit zufrieden war, wiegte er sich auf den Fersen rückwärts und betrachtete Meelan konzentriert.
    Tack fiel auf, wie sehr Coptic ihn verachten musste, denn während der ganzen Prozedur hatte er ihn keines Blickes gewürdigt. Bedachte man jedoch, welche Fähigkeiten dieser Mann hatte, geschah dies vielleicht sogar mit gutem Grund. Tack wandte sich ab und starrte zu den ersten Ansätzen des Sonnenaufgangs hinüber.
    Plötzlich wirbelte Coptic herum, stand auf und kam zu ihm herüber. »Komm mit.«
    Er ging voraus zu einem Vorsprung kristallinen Gesteins, das am Ende des Felsens ein paar Meter hoch aufragte, packte Tack an einer Schulter und zog ihn neben sich hoch, sodass sie schließlich beide vor dieser glitzernden Wand standen. Coptic streckte nun die Hand aus und drückte deren Fläche auf den Stein, der sofort seltsam durchscheinend wurde. Etwas, das einem Gewirr von Schläuchen ähnelte – irgendein komplexer Mechanismus – schob sich aus den Tiefen des Steins hervor und schien sich zu Coptics Hand zu neigen. Dann zeichnete sich allmählich ein Gesicht dahinter ab – eine Frau, deren Merkmale denen des Reisenden und der beiden Entführer Tacks ähnelten. Sie sprach Coptic an und war offenkundig wütend, danach zu urteilen, wie sie ihn in ihrer Stakkato-Sprache herunterputzte.
    Coptic drehte sich zu Tack um. »Hebe deinen Arm an.«
    Tack gehorchte und sah, wie Verlangen ins Gesicht der Frau trat, als sie das Band um sein Handgelenk erblickte. Coptics Antwort fiel knapp aus, und zum Schluss deutete er zu Meelan hinüber. Die Frau im Felsen nickte bestätigend, sagte noch etwas und verblasste. Zurück am Lagerfeuer, starrte Coptic eine Zeit lang in die Flammen und warf dann mit einer Spur Argwohn einen Blick zu dem Felsen zurück, ehe er sich zu Wort meldete.
    »Der Mann, den du ›Reisender‹ nennst, hat Brayak und Solenz getötet – die unvermeidliche Folge einer gewalttätigen Begegnung zwischen einem Heliothan von seinem Status und Umbrathan niederen Schlages«, sagte er ausdruckslos.
    Tack schwieg, denn er hatte noch keine Erlaubnis zum Reden erhalten. Er konnte sich denken, von wem Coptic gesprochen hatte, war ihm doch nicht

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