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Die Zeitbestie

Titel: Die Zeitbestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asher Neal
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Augen. »Pig City zu erreichen war schwieriger, als es zu zerstören. Ich wusste bis dahin gar nicht, dass sie so viel Energie zur Verfügung hatten, die sie verschwenden konnten.«
    Tack lehnte den Rucksack, der Coptic und Meelan gehört hatte, an eine Wand. Saphothere hatte ihm diesen Rucksack nach Prüfung des Inhalts mit der Maßgabe zurückgegeben, keines der komplexeren Geräte darin ohne Anweisung zu benutzen. Tack behielt den Rucksack Besitz ergreifend im Auge, während er sich auf einen Stuhl an der anderen Seite des Tisches setzte.
    »Ich verstehe nicht«, sagte er.
    Saphothere blickte auf. »Diese Enteledonten gehörten eigentlich zwanzig Millionen Jahre in die Zukunft, und indem sie sie dort als Wachkreaturen einsetzten, haben die Umbrathan ihre Stadt weit das Wahrscheinlichkeitsgefälle hinabgestoßen. Für mich war es schwierig, uns zurück auf die Hauptlinie zu bringen. Um hierher zu kommen, sind wir quer durch die Zeitströme gereist.« Saphothere musterte ihn scharf und wartete womöglich auf Fragen, die seine Ausführungen bei einem linearen Verstand zweifellos aufwerfen würden.
    Aber Tack verstand ihn. »Woher haben sie diese Energie bezogen?«, fragte er vielmehr.
    Saphothere nickte beifällig. »Sie haben dafür Fusionsreaktoren aus ihren Raumschiffen ausgebaut und womöglich auch das Wurmloch parasitär angezapft. Nicht weiter schwierig, wenn man bedenkt, dass ständig von Neulondon aus Energie hindurchgepumpt wird – das ist die Quelle, aus der sich unsere Mantisale überwiegend neu aufladen. Das reichhaltige Angebot in den Zeitaltern zwischen jetzt und Sauros ist auch der Grund dafür, dass wir so präzise diesen Standort anpeilen konnten.« Saphothere deutete auf die Umgebung. Dann ergänzte er mit einem bösen Lächeln: »Obwohl solch präzise Zeitverschiebungen die Gefahr mit sich bringen, dass man sich selbst begegnet und dadurch ein Kurzschlussparadox erzeugt – etwas, was man nur innerhalb der temporalen Barrieren eines Stützpunktes wie Sauros riskieren kann.«
    Tack verdaute das einen Augenblick lang und fragte: »Also ist der Zeittunnel, das Wurmloch, die Leitung für diese Energie … die Energie, die Sie alle benutzen?«
    »So könnte man es ausdrücken. Genauer müsste es allerdings heißen, dass der Zeittunnel die Energie ist – er besteht aus ihr.«
    Tack nickte langsam. Er verstand vorläufig nur einen Bruchteil all dessen, aber er hoffte, dass es ihm deutlicher wurde, wenn seine Beziehung zu Saphothere Fortschritte machte. Er war jetzt nicht mehr so scharf auf sofortige Antworten, seit er wusste, dass sie ohnehin mit der Zeit kommen würden.
    »Sie müssen jetzt etwas essen und schlafen«, sagte Tack und deutete auf die Vorräte nebenan. »Sind das Lebensmittel?«
    »Das sind sie, aber ich muss dir erst noch zeigen, wie …«
    »Ich lerne es«, sagte Tack und stand auf. Und Saphothere war zu müde, um sich auch nur darüber zu ärgern, dass er unterbrochen worden war. Er legte die Stirn auf die Arme, während Tack sich beibrachte, wie man mit der fremdartigen Ausrüstung kochte. Endlich tischte er ein üppiges Mahl auf, und sie aßen schweigend, wobei Saphothere mit jedem Bissen sichtlich kräftiger wurde. Als sie fertig waren, stand Saphothere auf und holte eine Flasche mit einer gelben Flüssigkeit sowie zwei Gläser.
    »Eines der besseren Produkte aus deiner Zeit … na ja … annähernd deiner Zeit. Im 19. Jahrhundert lag Sauros eine Zeit lang im Meer, unter dem Nordpolareis. Ich konnte fünf oder sechs Kisten von dem Zeug vor der nächsten Verschiebung bergen. Jetzt ist aber nicht mehr viel davon übrig«, erklärte er.
    Tack und der Reisende wandten sich nun dem Genuss von Malt Whisky zu – für Tack eine ganz neue Erfahrung.
    Der Kaiser blieb hartnäckig bei dem Versuch, ein Gespräch in Gang zu bringen, wie die Zuschauerin feststellte. Claudius saß ungeduldig auf der Kante seiner Couch, statt darauf zu liegen, wie es seine Untertanen taten. Seine Worte klangen jedoch immer undeutlicher, je mehr Wein floss, und Polly zeigte verständlicherweise Spuren von Verwirrung, ungeachtet der Tatsache, dass ihr KI-Aufsatz offenkundig eine Art Übersetzung lieferte. Vielleicht konnte ihr die KI nicht erklären, warum die Römer aufgeregt und eingeschüchtert zugleich wirkten, als sie Pollys Namen hörten. Die Zuschauerin führte eine Suche in der eigenen Datenbank durch und gelangte zu dem Schluss, dass der Grund in der phonetischen Ähnlichkeit mit ›Apollyon‹ lag,

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