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Die Zeitdetektive 03 - Das Grab des Dschingis Khan

Die Zeitdetektive 03 - Das Grab des Dschingis Khan

Titel: Die Zeitdetektive 03 - Das Grab des Dschingis Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lenk Fabian
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und ab.
    „Was ist mit dem Vieh los?“, wollte Mangu wissen.
    Julian beugte sich zur Katze. Da glänzte etwas auf dem Boden. Ein Goldstück!, erkannte Julian. Er hob es auf und hielt es dem Sklavenhändler triumphierend unter die Nase.
    „Siehst du? Wir sind auf dem richtigen Weg!“, rief Julian.
    „Dein Glück“, schnaubte Mangu und riss Julian das Goldstück aus der Hand. Die Wut wich aus seinem Gesicht. Blanke Gier stand jetzt in seinen Augen.
    „Weiter den Stollen runter!“, ordnete er an.
    Julian atmete tief durch. Er wollte sich bei Kija bedanken, doch die Katze war schon vorausgelaufen und führte den Trupp an. Unmittelbar hinter ihr rannte der Sklavenhändler.
    Ein kleines Stück weiter sprang Kija in eine große unterirdische Kammer. Mangu hielt seine Fackel hoch über den Kopf. Licht flutete in den Raum. Der Sklavenhändler prallte zurück und stieß gegen die Freunde.
    In der Mitte der Kammer stand ein Thron. Darauf saß der tote Khan, der die Eindringlinge anzuschauen schien. Vor dem Thron lagen Teppiche, auf denen Truhen, Töpfe, Kleidungsstücke und andere Gebrauchsgegenstände ausgebreitet waren. Auch die Waffen des Khans waren darunter – bis auf den Säbel, wie die Freunde schnell erkannten. Hinter dem Thron, tief in der Gruft, hockten zusammengesunkene Gestalten an der Wand: Diener, die ihren Khan auf seiner letzten Reise ins Jenseits begleitet hatten.
    Tscha drängte sich dicht an ihre Eltern. In ihren Gesichtern stand eine Mischung aus Angst und tiefer Ehrfurcht.

    „Das Grab“, flüsterte Mangu ehrfurchtsvoll. „Wir haben das Grab gefunden!“
    „Ja“, sagte Tscha leise. „Und wir haben die Ruhe des Gur Khan gestört. Das wird er uns nicht verzeihen! Seine Onggon werden ihn rächen!“
    „Halt den Mund!“, blaffte der Sklavenhändler sie an. Er machte ein paar Schritte auf den Thron zu, hielt inne und zögerte einen Moment. Doch dann begann er, die Truhen zu untersuchen. Er sah in die erste, danach in die zweite, schließlich in die dritte.
    „Nichts!“, brüllte der Sklavenhändler. „Alles leer! Jemand ist uns zuvorgekommen. Der Schatz ist weg!“
    Kim konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Doch das verging ihr schnell, als Mangu auf sie und ihre Freunde zustürmte.
    „Wer war das? Etwa ihr?“, rief Mangu außer sich vor Wut.
    Die Freunde schüttelten erschrocken die Köpfe. Zornbebend wandte sich der Sklavenhändler ab und durchwühlte erneut die Truhen des Khans.
    Julians Blick glitt unauffällig nach hinten. Sollten sie noch einmal versuchen, zu fliehen? Immerhin war Mangu gerade abgelenkt … Aber da waren schließlich noch seine Männer. Nein, beschloss Julian. Das war zu riskant.
    Da fiel ihm etwas am Boden auf. Zunächst hatte er es für einen Wurm gehalten, aber jetzt, wo er genauer hinschaute, erkannte er eine Schnur. Julian bückte sich. Das sah aus wie eine Zündschnur, wie er sie vom Silvesterfeuerwerk her kannte. Julians Nackenhaare sträubten sich. Was ging hier vor?
    Julian erkannte, dass das eine Ende der Schnur in die Grabkammer hineinführte und das andere Ende in den Stollen. Mit einem Kloß im Hals folgte Julian der Schnur in die Kammer und fand ein fest verschnürtes, quadratisches Bündel. Julian wusste zwar nicht ganz genau, was das war, aber er hatte einen bösen Verdacht: Dieses seltsame Paket könnte Sprengstoff sein! Jetzt wusste Julian, dass sie hier rausmussten – und zwar so schnell wie möglich.

Das fliegende Feuer

Das fliegende Feuer
    „Das ist eine Falle“, sagte Julian mit fester Stimme. „Wir müssen hier raus.“
    „Was? Wie kommst du darauf?“, brüllte Mangu den Jungen an.
    Unbeeindruckt deutete dieser auf das Paket und die Zündschnur. „Sieh selbst.“
    Der Sklavenhändler stürzte herbei.
    „Beim großen Köke Tngri!“, entfuhr es ihm. „Ein Hinterhalt. Wir sollen wohl alle in die Luft fliegen! Aber wer immer das war, er hat einen Fehler begangen: Er hat die Rechnung ohne mich gemacht! Mir nach!“
    Und zum Entsetzen von Julian und seinen Freunden gab Mangu den Befehl, der Zündschnur in das Stollenlabyrinth zu folgen.
    „Diese Zündschnur wird uns zu den Grabräubern führen!“, zischte der Sklavenhändler und lachte glucksend. „Und dann werden wir abrechnen! Ab jetzt herrscht absolute Ruhe. Wir müssen die Kerle überraschen!“
    Mangu ging voran. Er hielt seine Fackel dicht über dem Boden, um die Schnur nicht aus den Augen zu verlieren. Gleichzeitig achtete er genau darauf, der Schnur nicht zu nahe zu kommen,

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