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Die Zeitdetektive 03 - Das Grab des Dschingis Khan

Die Zeitdetektive 03 - Das Grab des Dschingis Khan

Titel: Die Zeitdetektive 03 - Das Grab des Dschingis Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lenk Fabian
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euch. Mögen die Götter mir verzeihen.“
    „Gut“, sagte Kim erleichtert. „Du kannst von uns am besten Spuren lesen. Wo sollen wir deiner Meinung nach anfangen?“
    Tscha ließ ihren Blick über die Berge schweifen. Sie zögerte.
    Kija nahm ihr die Entscheidung ab. Hatte sie bisher mit gespitzten Ohren und neugierigen Augen ruhig dagesessen, kam jetzt Leben in ihren grazilen Körper. Elegant lief die Katze auf eine Felswand zu.
    Die Freunde rannten hinterher. Und als sie nah genug an der Wand waren, erkannten sie einen gezackten Riss, der sich durch den Stein zog. Er war breit genug, um hindurchzuschlüpfen.
    „Meint ihr, wir sollen da rein?“, fragte Julian. Seine Stimme klang eine Spur zu ängstlich.
    „Na klar“, gab Kim zurück und wollte schon durch den Spalt schlüpfen.
    „Nicht so eilig!“, rief in diesem Moment eine ihnen bekannte Männerstimme. Sie drehten sich blitzschnell um – und erstarrten.

Alte Bekannte

Alte Bekannte
    „Nett, euch wiederzusehen“, rief Mangu, der Sklavenhändler. Er stand nur wenige Meter hinter ihnen und lächelte sie an. Neben ihm hatten fünf Männer ihre Bögen gespannt. Die Pfeilspitzen deuteten auf die Köpfe der Kinder.
    „Tja, so schnell sieht man sich wieder“, sagte Mangu im Plauderton. „Aber ich habe das Gefühl, dass wir dasselbe Ziel verfolgen, oder?“
    „Das glaube ich kaum“, stieß Kim hervor. „Du willst doch immer nur rauben und Menschen verkaufen!“
    Mangus Lächeln verschwand.
    „Soll ich die freche Göre töten?“, fragte einer seiner Männer.
    Mangu schüttelte den Kopf. „Nein. Ich brauche sie noch.“ Zu den Gefährten sagte er: „Ihr habt den Leichenzug mit dem Khan genauso verfolgt wie ich. Denn auch ihr seid auf der Jagd nach dem Grabschatz, beim Manaqan ! Das hätte ich euch gar nicht zugetraut.“
    Die Freunde schwiegen. Kim machte einen vorsichtigen Schritt zurück und spürte in ihrem Rücken den Spalt. Konnten sie blitzschnell darin verschwinden? Oder würden sie dann augenblicklich von den Pfeilen durchbohrt werden?
    „Bleib, wo du bist“, herrschte Mangu sie an, der offenbar ihre Gedanken lesen konnte. „Noch ein Schritt, und du bist tot!“
    Kim nickte andeutungsweise.
    „Ja“, fuhr Mangu fort. „Ihr habt den Tross nicht aus den Augen gelassen. So wie ich. Aber dann hatte Qutula die verrückte Idee, den Khan heimlich in der Nacht zu beerdigen. Hier irgendwo in einer dieser Höhlen. Ich muss zugeben, dass uns dieser Moment entgangen ist. Ihr seid mir deshalb sogar einen Schritt voraus, vermute ich.“
    Die Freunde sahen sich verwundert an. Was meinte er damit?
    „Denn ihr wisst, wo der Khan begraben wurde. Schließlich habt ihr zu den Dienern gehört, die den Khan auf seiner letzten Reise begleiten sollten“, sagte Mangu ruhig. „Irgendwie muss es euch gelungen sein, den scharfen Schwertern der Soldaten zu entgehen. Ihr seid jetzt die Einzigen, die wissen, wo das Grab liegt … mit all seinen Schätzen.“
    „Nein, das wissen wir nicht“, riefen die Freunde entsetzt.
    Mangu lachte laut auf. „Ihr erwartet doch nicht im Ernst, dass ich euch das glaube!“
    „Doch, weil es die Wahrheit ist!“, schleuderte Kim ihm entgegen.
    Der Sklavenhändler winkte ab. „Erzähl mir nichts. Aber dein Temperament ist wirklich beachtlich. Vielleicht könnte man es doch noch in die richtigen Bahnen lenken, vielleicht käme es auf einen Versuch an … Ich werde noch einmal darüber nachdenken, ob ich dich nicht doch heirate!“
    „Niemals!“
    Mangu legte einen Finger auf die Lippen. „Wir werden sehen, wie du darüber denkst, wenn ich ein reicher Mann bin.“ Als er die Blicke seiner Männer sah, korrigierte er sich rasch: „Wenn wir reiche Männer sind, wollte ich natürlich sagen. Bringt die Sklaven her. Wir werden hier unser Lager aufschlagen. Dann werden uns diese vier kleinen Helden zum Grabschatz führen.“
    Zwei der Männer verschwanden. Mehrere Minuten verstrichen, in denen Julian seinen Blick über die Höhlenlandschaft wandern ließ. Plötzlich stutzte er. Die Höhle da oben kam ihm wirklich ausgesprochen bekannt vor. Er sah genauer hin. Doch, unverkennbar: Das war die Höhle, in der Tempus sie in die Welt des Dschingis Khan entlassen hatte! Julian hatte sich die Form des Höhleneingangs genau eingeprägt: ein ovales Loch mit den beiden „Zähnen“, wie Kim sie genannt hatte.
    Gerade, als er seine Freunde leise darüber informieren wollte, kamen die beiden Männer von Mangu mit zehn weiteren Kriegern zurück.

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