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Die Zeitdetektive 10 - Falsches Spiel in Olympia

Die Zeitdetektive 10 - Falsches Spiel in Olympia

Titel: Die Zeitdetektive 10 - Falsches Spiel in Olympia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabian Lenk
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Freunde Diotimos in seinem schneeweißen Chiton. Aufrecht und stolz stand er in seiner Quadriga. In seiner linken Hand hielt er die Zügel, in der rechten eine Peitsche. Diotimos’ Tiere wirkten jetzt nervös und gereizt. Die edlen Rösser warfen ihre Köpfe hin und her und tänzelten auf der Stelle.
    „Die beiden äußeren Pferde sind ja gar nicht vor den Wagen gespannt!“, rief Kim überrascht. Auf ihrem Schoß hatte sich Kija zusammengerollt, die den ganzen Trubel um sie herum gar nicht wahrzunehmen schien.
    „Das ist extra so“, erklärte Philanor. „Die äußeren Pferde laufen nur locker angebunden mit und sollen die beiden mittleren Tiere beim Wendemanöver führen. Gewendet wird an den Säulen, die am Ende und am Anfang der Rennbahn stehen. Vierundzwanzig Runden müssen die Fahrer bewältigen.“
    Der Jubel schwoll weiter an, als der zuständige Hellanodike zum Start kam, wo inzwischen dreißig Fahrer in ihren Quadrigen auf sein Zeichen warteten. Die Flanken der Pferde bebten vor Erwartung.
    „Neben Diotimos steht ausgerechnet Arrhichion“, erkannte Milon. „Hoffentlich geht das gut!“
    Der Schiedsrichter nahm ein Ende des Seils, das die Pferde zurückhielt. Dann riss er die Leine zu sich heran, sie fiel zu Boden, und die Pferde jagten los.
    Von den Tribünen kamen begeisterte Anfeuerungsrufe. In einer großen Staubwolke schossen die Quadrigen auf die erste Wendemarke zu. Peitschen knallten, Kommandos wurden geschrien. Schon waren die ersten Rennwagen zurückgefallen.
    „Schaut, Diotimos liegt vorn!“, jubelte Leon.
    „Ja, aber Arrhichion ist direkt hinter ihm!“, entgegnete Kim.
    Diotimos stand breitbeinig in seinem Wagen, die Zügel fest in der Hand. Seine Haare wehten im Wind. Er kam als Erster zum Wendepunkt.
    „Jetzt wird’s gefährlich!“, rief Philanor.
    Diotimos riss an den Zügeln. Der Wagen legte sich in die Kurve, das äußere Rad hob vom Boden ab. Eng, ganz eng lenkte Diotimos den schnittigen Wagen um die Kurve.
    „Fantastisch!“, jubelten Kim, Leon und Julian.
    Hinter Diotimos brach Chaos aus. Mehrere Quadrigen verkeilten sich beim Wendemanöver ineinander. Holz splitterte, Räder knickten weg, Pferde brachen aus, Männer krachten in den Staub, Schreie gellten über das Hippodrom. Ärzte und Sanitäter rannten herbei und zogen die Verletzten von der Rennbahn. Andere fingen die Pferde ein und schoben die beschädigten Quadrigen weg.
    Jetzt hatte Diotimos ein wenig Vorsprung. An zweiter Stelle lag Arrhichion, der mit der Peitsche auf seine Pferde einschlug.
    „So ein Tierquäler!“, beschwerte sich Kim.
    Aber die Schläge zeigten Wirkung. Arrhichions Quadriga schob sich immer näher an die von Diotimos heran.
    „Schneller, Diotimos, schneller!“, brüllte Julian.
    Im gestreckten Galopp rasten die Rennwagen auf die zweite Wendemarke im Start-Ziel-Bereich zu. Wieder gelang Diotimos ein perfektes Wendemanöver. Aber auch Arrhichion verstand sein Handwerk. Er blieb an Diotimos dran.
    „Sieht ganz nach einem Zweikampf aus“, murmelte Philanor.
    Der junge Athlet behielt Recht. Die beiden Rennfahrer aus Kroton lieferten sich ein packendes, ein dramatisches Duell. Das Publikum war außer sich, es pfiff und johlte.
    Diotimos fuhr ein großartiges Rennen, doch gelang es ihm nicht, den Gegner abzuhängen. Ab der zehnten Runde überrundeten die beiden Führenden die ersten anderen Quadrigen. Inzwischen war nur noch die Hälfte der Starter dabei, die übrigen hatten sich bei Unfällen oder durch Materialschäden aus dem Rennen verabschiedet.
    Dann kam die zwanzigste Runde.
    „Vater wird langsamer!“, erkannte Philanor entsetzt.
    „Taktik, das ist reine Taktik“, versuchte Milon ihn zu beruhigen.
    Doch wirklich: Arrhichion rückte ganz dicht an Diotimos heran, tauchte plötzlich aus seinem Windschatten auf und war auf gleicher Höhe. Für die Zuschauer schien es einen Augenblick lang, als berührten sich die Quadrigen, so dicht rasten sie nebeneinanderher.
    Da hob Arrhichion erneut die Peitsche, doch diesmal sauste sie nicht auf die Rücken seiner Pferde, sondern auf Diotimos herunter. Im letzten Moment duckte sich der Rennfahrer. Die nächste Attacke parierte er wie ein Schwertkämpfer mit dem Stiel seiner Peitsche.
    „Die Kurve, die Kurve!“, schrie Philanor.
    Doch Diotimos schien die Sache im Griff zu haben. Er lehnte sich nach innen, zog an den Zügeln, der Wagen stand erneut auf einem Rad – und da passierte es! Ein Krachen, die Achse brach, das Rad knickte ab und schob sich

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