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Die Zeitensegler

Titel: Die Zeitensegler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Gemmel
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seine Legionäre und die des Zenturios untätig auf Deck und verfolgten aufmerksam jede Bewegung des Konsuls. Besonders dem Zenturio setzte diese quälende Warterei zu, und Nin-Si vermutete, dass der Konsul ihn mit seiner Ruhe absichtlich reizen wollte.
    Ihr war das alles nur recht. So lange Scipio über das Deck flanierte, dachte niemand an ihre Freunde. Jede Sekunde, die Scipio das Schiff betrachtete, verschaffte den Zeitenkriegernund Simon Zeit, die sie benötigten, um Basrar zu finden und unbemerkt wieder auf das Schiff zurückzukehren.
    Doch schließlich beendete Scipio seinen Rundgang.
    »Du hast mir eine größere Schiffsmannschaft versprochen«, raunte er dem Zenturio zu. »War nicht von insgesamt sechs Leuten die Rede? Und vor allem …«, auf seinem Gesicht breitete sich ein Lächeln aus, »… sagtest du nicht etwas von einer Ägypterin? Du weißt, dass ich gerade ägyptische Frauen sehr schätze.«
    Nin-Si drehte es bei diesen Worten den Magen um und angewidert wandte sie den Blick wieder ab.
    »Ich habe sie dir versprochen, diese ungewöhnliche Schiffsmannschaft«, antwortete der Zenturio unterwürfig und gehorsam. »Und du sollst sie auch haben, alle sechs. Mitsamt der Ägypterin.«
    Er nickte dem Narbengesichtigen zu, der daraufhin zum dritten Mal an diesem Tag zu der Luke am Heck schritt, um sie zu öffnen. Dieses Mal jedoch gab es keinen Zwischenfall. Nin-Si suchte fieberhaft nach einer Möglichkeit, ihn noch einmal abzulenken, doch sie war machtlos angesichts all der Legionäre.
    Atemlos blickte sie dem Optio nach, der sich jetzt auf das Deck kniete und schließlich die Luke öffnete.

    Das grelle Licht traf Simon so unerwartet, dass es schmerzte. Schützend hielt er die Hand vor die Augen und wandte sich von dem Licht ab.
    »Wer kommt da?«, flüsterte Salomon, der dicht hinter Simon stand. »Wer ist das?«
    Simon kniff die Augen zusammen und zog die Hand zurück.
    Kurz nachdem sie Neferti gefunden hatten, waren sie wieder zum Hafen gelaufen und zurückgeschwommen. Gerade eben erst hatten sie sich durch die geheime Luke gezwängt und waren zurück ins Schiff geklettert.
    Simon hatte immer noch Probleme, etwas zu erkennen. Dann gewöhnten sich seine Augen langsam an das Licht und er nahm erste Details war.
    Jemand kam die Treppe herunter – daher das Licht! Als er die letzte Stufe erreicht hatte, waren Simons Augen wieder an das helle Tageslicht gewöhnt, und er konnte das Gesicht des Mannes erkennen: Eine tiefe Narbe zog sich quer über das linke Auge, begann dort, wo sich sonst die Augenbraue befand.
    Verwundert blickte der Römer die vier der Reihe nach an. »Warum seid ihr alle so nass?«, fragte er schließlich
    Simon blickte an sich herunter. Die Kleidung klebte ihm triefend am Körper: sein Shirt und seine Hose und darüber die Toga, die er noch immer trug. Und seine Freunde sahen nicht anders aus.
    »Wie seht ihr denn nur alle aus?« Der Römer suchte fieberhaft nach einer Erklärung für das, was hier anscheinend ohne sein Wissen vorgegangen war. »Was ist mit deinen Händen passiert?«, fragte er Simon, bevor er auf Neferti wies. »Und wieso bist du verletzt, Ägypterin?«
    Schließlich wurde er auf Moon aufmerksam. »Und was ist mit ihm?«
    Der Indianer lag auf dem Boden des Schiffsrumpfes, mit dem Gesicht zur Bordwand. Er zitterte und bebte. Und immer wieder stieß er ein Stöhnen aus.
    »Es geht ihm nicht gut«, versuchte Simon zu erklären. »Er hat sich …«
    Dem Römer fuhr der Schreck in alle Glieder. »Er hat sich angesteckt? Ist es das, was du sagen willst? Angesteckt?«
    Nein, das war es ganz bestimmt nicht, was Simon sagen wollte. Aber wenn dieser Gedanke den Römer so sehr aus der Bahn warf, nahm Simon diese Idee gern auf. »Ja«, log er schnell. »Angesteckt. Das wollte ich sagen.«
    »Und deine Wunden?«, hakte der Römer weiter nach. »Alles …«
    »… durch Ansteckung.«
    Simon fand beinahe Spaß daran, diesen Legionär anzulügen. Auch wenn er nicht ganz verstand, worum es eigentlich ging, und nicht begriff, warum der Soldat auf einmal solche Angst vor Krankheiten hatte. Doch egal, was hier vorging: Mit jedem einzelnen Wort Simons schien die Angst des Legionärs zu wachsen.
    Also nickte Simon nun in Richtung Neferti: »Ihre Verletzungen kommen übrigens auch alle daher«, behauptete er. »Wir haben uns alle … angesteckt.«
    »Dieses verfluchte Schiff!« Dem Römer war es jetzt endgültig zu viel. »Verfluchte Mannschaft! Raus hier!«, brüllte er. Doch dann wurde ihm

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