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Die Zeitmaschine Karls des Großen (German Edition)

Die Zeitmaschine Karls des Großen (German Edition)

Titel: Die Zeitmaschine Karls des Großen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Henkel
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Hund … das ist gut, das muss ich mir merken!«
    »Verzeiht … Ihr seid Römer?«, fragte Aethelred mit merkwürdig unsicherem Tonfall.
    Andreas wunderte sich ein wenig über diese Frage, denn er trug immer noch die weiße Tunika, die ihn auf hundert Schritt Entfernung als Bewohner des Imperiums erkennbar machte. Andererseits war Aethelred ein Angelsachse und vielleicht mit römischen Sitten weniger vertraut als die Franken, darum antwortete er: »Ja, das stimmt. Genauer gesagt, ich bin Ostgote. Aber warum fragt Ihr, erstaunt Euch das?«
    »Ich bitte um Verzeihung«, erwiderte Aethelred, »aber die Römer, denen ich bisher begegnet bin, waren deutlich kleiner als ihr und hatten auch weder blonde Haare noch blaue Augen. Dass Ihr ein Ostgote sein könntet, daran hatte ich überhaupt nicht gedacht.«
    »Das macht nichts. Aber viele Römer habt Ihr wohl noch nicht getroffen, wenn kein einziger von uns Goten darunter war. Ich vermute, Ihr wart noch nie im Imperium, stimmt’s?«
    Aethelred nickte zustimmend. »Die Dienste, die ich meinem König erweise, haben mich leider bislang noch nicht nach Konstantinopel geführt, und ich …«
    Überraschend öffnete jetzt auch Knut Hladirson zum ersten Mal den Mund zu etwas anderem als zum Trinken: »Ah! Konstantinopel! Miklagard, die Goldene Stadt! Sagt, Sigurdius, ist sie wirklich so gewaltig, wie man sich erzählt?«
    »Mein Bruder war einmal dort, und nach seinen Schilderungen muss die Stadt unglaublich sein. Sie hat fast zwei Millionen Einwohner, dreimal so viele wie Rom. Und ihre Bauwerke sind so groß und prächtig, dass die bedeutendsten Bauten Roms nicht annähernd an sie heranreichen.«
    Der Däne bekam einen verklärten, sehnsuchtsvollen Gesichtsausdruck und zog sich wieder zu seinem Wein zurück. Irgendetwas ist merkwürdig, dachte Andreas, aber die unterschwellige Wahrnehmung wollte einfach nicht zu einem klaren Gedanken werden. Er konnte sich auch nicht weiter darauf konzentrieren, denn Beowulf hatte inzwischen seine Schüssel Schweinefleisch verzehrt und erzählte einen zotenhaften Witz, in deren Mittelpunkt die blonde Wirtin stand.
    Er genoss die Lacher, die er damit erntete, und meinte dann: »Na, es wird Zeit für mich, zu Bett zu gehen. Ich muss morgen in aller Frühe aufbrechen und mich auf den Weg nach Maastricht machen.«
    »Dann solltet Ihr wirklich zeitig abreisen«, sagte Knut, »denn Ihr müsst Euch auf einen ärgerlichen Umweg einrichten. Die Straße über Aachen ist gesperrt, Ihr müsst den Weg über Köln nehmen.«
    »Über Köln? Das würde mich zwei, vielleicht sogar drei Tage kosten! Seid Ihr Euch denn sicher?«
    »Ich habe es selber feststellen müssen, als ich von Utrecht kam. Ihr könnt’s ja trotzdem versuchen, aber sagt nicht, ich hätte Euch nicht gewarnt.«
    Verärgert, dass sich seine Reise unerwartet verlängerte, grummelte Beowulf etwas Unverständliches, stand vom Tisch auf und verließ dann die Gaststube.
    Auch die anderen spürten jetzt die Müdigkeit in ihren Knochen. Andreas, immer noch erschöpft von den Stunden im Sattel, verabschiedete sich von seinen zwei Tischgenossen und ging dann auf sein Zimmer. Nachdem er sich ins Bett gelegt und in eine dicke Wolldecke gehüllt hatte, löschte er das Talglicht und versuchte zu schlafen. Aber obwohl sein Körper schwer vor Müdigkeit war, fiel es seinem Geist schwer, zur Ruhe zu kommen. Viel zu viele Dinge gingen ihm durch den Kopf, vor allem die Frage, wie sein weiteres Vorgehen aussehen sollte.
    Karls Absichten soll ich herausfinden, dachte er, aber wie? Den König selber fragen kann ich ja wohl kaum. Im Moment kann ich wenig mehr tun, als aufmerksam alles zu beobachten, ob irgendetwas ungewöhnlich ist … Was ist eigentlich mit diesen fränkischen Panzerreitern? Ich muss morgen herausfinden, ob es hier eine Kaserne gibt. Und ich sollte versuchen, Kontakte zu knüpfen. Vielleicht finde ich ja jemanden, der im Palast arbeitet, das könnte sich als nützlich erweisen. Und ich werde unserem Gesandten am fränkischen Hof einen Besuch abstatten … da war doch noch etwas? Was war das noch mal …?
    Andreas konnte seine Gedankengänge nicht mehr zum Abschluss bringen, denn die Müdigkeit hatte die Oberhand gewonnen, und er war in einen traumlosen Schlaf geglitten.
        
     

4
     
    Rom
In der Kaiserresidenz
     
    Rufus VIII. las sich noch einmal die Nachricht durch, die er soeben erhalten hatte. Dann fragte er Centurio Marcus Aventinius, seinen Adjutanten, der ihm die Botschaft kurz vorher

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