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Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition)

Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition)

Titel: Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tery Mitfeld
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aufgeregt und im selben Augenblick brach die Sonne durch die dunklen Wolken und tauchte die Villa in blendend helles Licht, das sich in den schwarzen Fensterscheiben spi egelte.
    Fast schien es Zacharias, als ob das Haus auf sie gewartet hatte. Lange hatte es gewartet, und jetzt, mit ihrer Ankunft, war es endlich au fgewacht.
     

Ein geheimes Zimmer
    Der Weg mündete in einen mit Kies bedeckten, runden Platz direkt vor einer breiten Steintreppe, die hinauf zu der hohen, dunkelbraunen Eingangstür führte. Papa hielt direkt vor der Treppe an, zog die Handbremse und stellte den Motor ab.
    „Das ... das ist ja unglaublich!“
    Es kam nicht oft vor, dass Mama von etwas beeindruckt war. Aber jetzt war es offensichtlich der Fall.
    „Das ist ja toll, das ist ja ... fast schon ein Schloss!“
    Sie drehte sich zu Zacharias und Zinchen um. „Was sagt ihr dazu? Das hättet ihr wohl nicht gedacht, was?“
    Dann nahm sie Papas Hand und lächelte ihn an. „Und ich hätte nicht gedacht, dass du mich noch mal zu einem richtigen Burgfräulein machen würdest.“
    „Lass uns den alten Kasten erstmal anschauen.“
    Papa löste den Sicherheitsgurt und beugte sich vor, um durch die Windschutzscheibe an der Fassade hinaufzusehen. „Ich muss schon sagen, als der Makler von einer Villa in der Nähe von Sonningen sprach, habe ich mir das doch ein bisschen anders vorgestellt. Na ja, schau´n wir mal.“
    Er öffnete die Fahrertür. „Kommt, wir gehen auf Entdeckungsreise!“
    Das ließ sich Zacharias nicht zweimal sagen. Schnell stieg er aus und lief die flachen, ausladenden Stufen der Steintreppe hinauf. In der Mitte der Haustür hing ein schwerer, schmiedeeiserner Ring, der oben an einem Gelenk befestigt war. Sein unterer Teil ruhte auf einer tellergroßen, ovalen Platte, die in das Holz der Tür eingelassen und ebenfalls aus Eisen war.
    Als Zacharias den Ring anhob, sah er, dass die Platte eiserne Gesichtszüge trug, mit großen, weit aufgerissenen Augen und einem Mund, der aussah, als sei er im Schrei erstarrt. Er ließ den Ring gegen das eiserne Gesicht fallen. Der tiefe, dunkle Gong ließ die Tür erzittern und verlor sich grollend im Inneren des Hauses. Zach arias lief ein Schauer über den Rücken. Mit einem Riesensatz sprang er die Treppe hinunter zurück zum Auto.
    Papa hatte bereits den Kofferraum geöffnet und lud mit Mama das Gepäck aus. Zinchen half ihnen dabei.
    „Na“, sagte sie frech. „Hast dich wohl ganz schön erschreckt, was?“
    „Überhaupt nicht!“ Zacharias schnitt ihr eine Grimasse.
    „Probier den Türklopfer doch selbst aus, wenn du so mutig bist!“
    „Hört auf zu streiten. Wir gehen jetzt alle zusammen rein.“ Mama zeigte auf das Dach der Villa. „Habt ihr euch das Haus überhaupt schon mal richtig angeschaut? Oben am zweiten Stock gibt es sogar Wasserspeier!“
    Zacharias legte den Kopf in den Nacken. Tatsächlich waren an den gegenüberliegenden Ecken der Vorderfront unterhalb der Dachkante zwei Steinfiguren angebracht. Es sah aus, als ob sie sich mit Armen und Beinen an die Wand klammerten und den Platz vor der Haustür beobachteten. Wer dort stand und nach oben blickte, sah ihnen direkt in die Augen.
    „Ui, sehen die aber gruselig aus“, schüttelte sich Zinchen.
    „Ach was, gruselig.“ Papa zog einen dicken Schlüsselbund aus der Hosentasche.
    „Mal sehen, ob wir auch reinkommen in unser neues Domizil.“
    Der dritte Schlüssel passte. Papa drückte gegen den Türöffner, und langsam und merkwürdigerweise ohne den geringsten Laut öffnete sich die schwere Tür einen Spalt breit.
    „Wenigstens sind die Türangeln gut geschmiert.“ Er drehte sich zu Mama um und lächelte. „Worauf wartest du? Soll ich dich über die Schwelle tragen?“
    „Lass mal.“ Mama kicherte zu Zacharias Erstaunen wie ein kleines Mädchen. „Schon' lieber deinen Rücken.“
    Drinnen roch es feucht nach abgestandener Luft.
    „Puh“, machte Zinchen und hielt sich die Nase zu. „Das ist echt eklig.“
    „Halb so schlimm“, sagte Mama, „so riecht es immer, wenn einige Zeit nicht gelüftet wurde. Das ist ruckzuck weg, wenn wir erst mal die Fenster aufgemacht haben.“
    Gemeinsam betraten sie die dämmrige, hohe Eingangshalle, an deren rechter Seite eine großzügige, geschwungene Holztreppe mit einem verschnörkelten Geländer nach oben führte.
    „Hier ist ein Lichtschalter“, bemerkte Papa und eine Sekunde später tauchte ein Kronleuchter die Halle in blendend helles Licht.
    An die Treppe zum ersten

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