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Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition)

Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition)

Titel: Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tery Mitfeld
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sich herziehen, so sehr warf sich der Dackel in sein Halsband. Offensichtlich war Herr Göttchen in dem schmalen Gartenstreifen neben dem Haus und gerade auf dem Weg zu seinen geliebten Rosen gewesen, als Dackel Gustav aufgefallen war, dass der Vorgarten verteidigt werden musste.
    „Na warte!“, brüllte Herr Göttchen außer sich vor Wut. „Dir werd´ ich helfen!“
    Jemand hatte es tatsächlich gewagt, sein Rosenbeet zu betreten! Sein Gesicht funkelte so rot wie eine überreife Tomate. Mit der freien Hand zerrte er den Gartenschlauch hinter sich her und richtete ihn auf Lukas.
    „Los, Lukas, renn!“, schrie Zacharias. Ohne lang zu überlegen, sprang er zur Ablenkung des wildgewordenen Herrn Göttchen ebenfalls über den Zaun. Das war zuviel für Gustav, dessen keifendes Kläffen sich jetzt fast überschlug. Der Hund rannte hin und her, um Herrn Göttchen herum, zu Lukas und wieder zu Zacharias und seine Leine schlang sich um Herrn Göttchens Beine, bis dieser das Gleic hgewicht verlor und laut fluchend in die Rosen stürzte.
    „Komm, lass uns abhauen!“ Lukas sprang über den Zaun zurück auf die Straße.
    „Warte!“ Einer plötzlichen Eingebung folgend, riss Zacharias den Gartenschlauch an sich, richtete den kalten Wasserstrahl auf Gustav und Herrn Göttchen, schwenkte den Schlauch einige Male ordentlich hin und her, bis die beiden pitschnass waren, floh seinerseits mit einem mächtigen Sprung über den Gartenzaun und rannte Lukas hinterher. Völlig außer Atem erreichten sie den Schulhof, auf dem sich die ergrauten, strengen Mauern der altehrwürdigen Lehranstalt erhoben.
    „Was meinst du“, japste Lukas und hielt sich die Seiten, „ob ich dich in Sonningen mal besuchen kann?“
    „Aber nur, wenn du Herrn Göttchen mitbringst!“
    Feixend schulterten sie ihre Schultaschen und liefen die ausgetretenen Stufen der breiten Steintreppe hinauf zu ihrem Klassenzimmer.
     
    
     
    Als Frau Klöber, die Klassenlehrerin, am Ende der letzten Schulstunde die Zeugnisse austeilte, blieb sie am Tisch von Lukas und Zacharias stehen. Ihr hochgesteckter Dutt ließ sie wesentlich älter erscheinen, als sie war.
    „Nun, Zac harias Jones“, sagte sie mit einem Seitenblick auf Lukas, „ich schätze, es wird zukünftig etwas ruhiger in meiner Klasse zugehen, wenn du in Sonningen bist und mit deinem Freund hier keine Dummheiten mehr aushecken kannst.“
    An ihrem Lächeln merkte Zacharias, dass sie es nicht ganz so streng meinte, wie sie es gesagt hatte.
    Sie gab ihm sein Zeugnis. „Nicht schlecht. Es wäre allerdings schön, wenn du in Mathe und Physik genauso viel Engagement zeigen würdest wie in Geschichte. Hoffentlich strengst du dich ordentlich an in deiner neuen Schule.“
    Mit der Fingerspitze schob sie die halbrunde Brille zurück, die ihr auf die Nasenspitze gerutscht war.
    „Bitte grüße deine Eltern noch einmal ganz herzlich von mir. Deine Mutter hat mir bei deiner Abmeldung erzählt, dass ihr nach Sonningen in die ehemalige Freising-Villa zieht. Das muss ein wunderschönes altes Haus sein.“
    Zacharias spitzte die Ohren. Den Namen der Villa hatten Mama und Papa bisher nicht erwähnt.
    „Wissen Sie vielleicht etwas über diesen, äh, Professor, der früher in der Villa gewohnt hat?“
    „Ach, eigentlich auch nicht mehr, als man damals in der Zeitung über ihn lesen konnte. Als Professor Freising verschwand, war das sehr aufregend. Manche meinten, er sei entführt worden, aber es kam niemals ein Erpresserbrief an. Die Polizei hat den ganzen Wald rund um die Villa abgesucht, aber bekanntlich hat man ihn nicht gefunden. Niemand weiß, was aus ihm geworden ist.“
    Frau Klöber zuckte mit den Schultern. „Vielleicht ist er ja einfach weggezogen, ohne jemandem etwas zu sagen. Merkwürdig allerdings, dass er seine Villa vorher nicht verkauft hat. Aber was soll´s. Am besten, du machst dir keine Gedanken über diese alten Geschichten.“
    Sie gab auch Lukas sein Zeugnis, der plötzlich gar nicht mehr so fröhlich aussah, und ermahnte ihn, im nächsten Jahr gefälligst fleißiger zu sein. Dann klingelte auch schon die Pausenglocke und bee ndete Zacharias' letzte Unterrichtsstunde in seiner alten Schule.
    „Ab in die Sommerferien!“, rief Frau Klöber, und lachend, schwatzend und schubse nd drängelten sich Mädchen und Jungen hinaus auf den Schulhof in die warme Sonne, die sechs Wochen Faulenzen, ausschlafen und jede Menge Spaß versprach.
     
    
     
    Als Zacharias nach Hause kam, war gerade eine kleine

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