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Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition)

Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition)

Titel: Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tery Mitfeld
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hielten sie an den Oberarmen fest. Zacharias hörte Hannas aufgeregten Atem.
    „Hanna“, sagte er beruhigend, doch sie reagierte nicht.
    Der Graf wandte sich wieder den Zuschauern zu und sprach weiter: „Trotz aller Beweise, die schon vorliegen, benötigt das Gericht eine weitere Sicherheit, bevor diese Frau dem reinigenden Feuer überantwortet werden kann. Das Gericht hat daher beschlossen, die Gefangene zur Feststellung der Wahrheit einer Hexenprobe sowie einer peinlichen Befragung zu unterziehen. Hierzu soll die Angeklagte mit verschiedenen Graden der Folter belegt werden, bis sie die tatsächlichen Umstände ihrer Missetat gesteht. Sie wird zunächst mit Daumen- und Beinschrauben zur Wahrheit geführt. Sollte dies nicht ausreichend sein, wird die Angeklagte mit Gewichten gestreckt und sodann der Brandfolter unterzogen. Die Sitzung ist beendet.“
    „Neiiiin!“, schrie Hanna „Das dürft ihr nicht! Das lasse ich nicht zu!“
    Zacharias fasste ihre Hand. „Sei still, sei bitte still! Du wirst uns verraten!“
    Doch es war zu spät.
    „Mörder, verdammte Mörder! Meine Mutter ist keine Hexe!“
    Wilfried von der Gaag und der Graf blickten erstaunt in die Richtung, aus der die Schreie kamen. Ein eiskalter Schreck durchfuhr Zacharias, als er in dem Gesicht des Burgvogts erst ein Stirnrunzeln und dann ein ungläubiges Staunen sah. Wilfried von der Gaag sprang auf. Er musste den Professor erkannt haben! Im selben Augenblick schlüpfte Hanna zwischen den Wachen hindurch und rannte unter dem Geraune der Menge zu dem Podest, sprang hinauf und kla mmerte sich an ihre Mutter.
    „Wachen, nehmt diesen Mann fest!“, rief der Burgvogt und zeigte auf den Professor, der zu überrascht war, um überhaupt reagieren zu können. Aber Zacharias war ohnehin klar, dass in der dicht gedrängten Menschenmasse an Flucht nicht zu denken war.
    Zwei Wachen liefen herbei, der Kreis der Bewaffneten öffnete sich und einer der Männer ergriff den Arm des Professors. „Los mitkommen!“
    „Der Junge hier gehört auch dazu“, sagte ein Mann hinter Zacharias beflissen. „Das ist mir vorhin schon aufgefallen.“
    „Na, dann haben wir ja die ganze Bande beieinander“, grinste der andere Wachposten und packte Zacharias so fest im Genick, dass ihm die Tränen in die Augen schossen. Ein Dritter riss Hanna grob von ihrer Mutter fort. Dann standen sie alle nebeneinander vor dem Gerichtstisch, jeder einen Posten hinter sich.
    „Was für eine überaus interessante Wendung“, sagte Wilfried von der Gaag und musterte den Professor mit einem höhnischen Lächeln.
    „Ihr kennt den Mann?“, erkundigte sich der Graf.
    Der Burgvogt berührte die verkrustete Wunde auf seiner Stirn. „Er ist derjenige, den ich in Eurem Wald erwischt habe. Wahrscheinlich ein Wilderer. Einer seiner Kumpane hat mich mit der Schleuder niedergestreckt.“
    „Dann steht ja einer gerechten Strafe nichts mehr im Wege“, stellte der Graf fest. „Ich muss schon sagen, ein wirklich ereignisreicher Tag.“
    Er wandte sich an die Wache, die ihm am nächsten stand. „Bringt das ganze Pack in den Kerker. Wir werden sie bei der nächsten Gerichtssitzung aburteilen.“
    Dann stand er auf und rief in das Publikum: „Geht nach Hause! Hier gibt es nichts mehr zu sehen. Die Vorstellung ist zu Ende!“
    Ja, dachte Zacharias verzweifelt. Das trifft es. Jetzt ist die Vorstellung wirklich zu Ende.

Im Kerker von Burg Sonningen
    Nachdem die Wachen die schwere Tür aus eisenbeschlagenen Holzbohlen verschlossen hatten und ihre Schritte im Gang verklungen waren, dauerte es eine Weile, bis sich Zacharias Augen an die Du nkelheit gewöhnt hatten. Ein schwacher Lichtschein drang durch die Ritze unter der Kerkertür, aber es war kaum hell genug, um neben sich schemenhaft Hannas Umrisse erkennen zu können.
    Die Wachen hatten sie an eiserne Halbringe gekettet, die aus der feuchten Kerkerwand ragten. Die Ringe waren so niedrig angebracht und die Ketten so kurz, dass aufrechtes Stehen unmöglich war. Sitzen kam auf dem kalten, nassen Steinboden ebenfalls nicht in Frage und so war ihnen nichts anderes übrig geblieben, als sich auf die Fe rsen zu hocken. Zacharias zusammengepresste Beine taten jetzt schon ziemlich weh. Lange würde er in dieser unbequemen Stellung bestimmt nicht durchhalten und Hannas schmerzerfülltes Stöhnen zeigte, dass es ihr ähnlich ging.
    Sie waren allein, die Wachtposten hatten sie von dem Professor getrennt. Wahrscheinlich war er zu einer anderen Zelle in dem langen,

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