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Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition)

Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition)

Titel: Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tery Mitfeld
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Wort ab. „Was verlangst du?“
    „Es ist nur ein Wunsch, edler Herr, dessen Erfüllung einfach zu bewerkstelligen ist und Euch obendrein nichts kostet. Ich bitte Euch, Herlinde die Heilerin freizugeben und darüber hinaus bitte ich Euch um die Freiheit dieser beiden Kinder.“
    Er zeigte auf Hanna und Zacharias.
    „Das geht nicht!“, fuhr der Burgvogt dazwischen. „Wir müssen herausfinden, ob sie tatsächlich eine Hexe ist. Wir müssen sie der Folter unterziehen, so wie wir es beschlossen haben. Wir können sie nicht freigeben!“
    „Du zweifelst an, dass es in meiner Macht steht, sie freizulassen?“
    Der Graf hatte leise gesprochen und fast hätte man seinen Tonfall freundlich nennen können, aber auf Zacharias wirkte er wie ein lauerndes Raubtier, kurz davor, seine Beute zu schlagen.
    „Du glaubst, der Herrscher von Sonningen kann nicht widerrufen, was er selbst auf einer lächerlichen Gerichtssitzung verkündet hat?“
    „Doch Herr, natürlich könnt Ihr …“, wollte sich der Burgvogt rechtfertigen, doch der Graf hatte seine Aufmerksamkeit schon wieder dem Professor zugewandt.
    „Also gut. Doch verlange ich zuvor einen Beweis deiner Kunst. Wenn du mir bis zur Morgendämmerung ein Stück Gold lieferst, werde ich die Heilerin, ihre Tochter und diesen Nichtsnutz da freilassen. Allerdings ...“
    Sein Gesicht verzog sich zu einem wölfischen Grinsen. „Wenn du mein Vertrauen enttäuschen solltest, werde ich ihre Köpfe morgen früh auf die höchsten Stangen spießen lassen, die in Sonningen zu finden sind. Was meinst du? Gilt der Handel?“
    „Er gilt“, antwortete Professor Freising mit fester Stimme.
    Zacharias konnte es nicht fassen. War der Mann wahnsinnig geworden? Wie konnte er sich auf dieses furchtbare Geschäft einlassen, von dem er doch wissen musste, dass es nicht funktionieren konnte?
    Der Graf nickte zufrieden.
    „Dann beginn sofort mit deinem Werk! Wachen, bringt ihn in den Nordturm in das Alchemistenzimmer. Und die beiden hier, bringt sie zurück in den Kerker!“
    „Herr“, sagte der Professor höflich. „Gewährt mir eine letzte Bitte. Der Junge hier ist ein äußerst gelehriger Schüler. Ich unterrichte ihn schon geraume Zeit. Er kann mir heute Nacht zur Hand gehen, denn ich habe viel Arbeit vor mir. Und das Mädchen … was schadet es, wenn Ihr Eure Großmütigkeit beweist und sie für heute Nacht zu ihrer Mutter bringen lasst?“
    Das Gesicht des Grafen wurde mit jedem Wort des Professors finsterer. Doch dann, als Zacharias schon mit dem Schlimmsten rechnete, lachte er laut auf und schlug dem Professor so fest auf die Schulter, dass der fast in die Knie ging.
    „Alchemist, du gefällst mir! Ein Feigling bist du jedenfalls nicht. Ich gewähre dir auch diesen Wunsch. Doch denke daran, du hast nur diese Nacht, um die zu retten, für die du jetzt bittest.“
    Er wartete keine Antwort ab, sondern ging mit weit ausholendem Schritt quer durch den Saal zur Flügeltür und sprach mit den Wachen, die dort immer noch warteten. Dann verschwand er, ohne sich noch einmal umzudrehen, und Zacharias hörte nur noch den Klang seiner schweren Stiefel durch das Treppenhaus hallen.
    „Selbst wenn es die letzte Nacht in meinem Leben ist“, sagte Hanna leise zu Professor Freising, „so möchte ich Euch doch dafür danken, dass ich sie mit meiner Mutter verbringen darf.“
    Der Professor lächelte. „Hab keine Angst. Du wirst noch viele Nächte mit deiner Mutter verbringen und noch mehr ohne sie, wenn du erst erwachsen bist.“
    Er strich Hanna über das Haar. „Morgen früh werdet ihr frei sein, du und deine Mutter.“
    Einer der Wächter führte Hanna aus dem Saal.
    Zacharias sah den Professor zweifelnd an.
    „Wie können Sie so sicher sein, dass alles gut geht?“, flüsterte er. „Ich glaube kaum, dass Sie wirklich Gold machen können und …“
    „Doch, ich kann …“, sagte Professor Freising und kniff verschwörerisch ein Auge zu. „Sei unbesorgt. Es läuft alles nach Plan.“
    Der Wächter mit dem Zottelbart baute sich vor ihnen auf.
    „Ich habe Befehl, euch zu durchsuchen. Der Graf will sicher sein, dass ihr das Gold, das ihr morgen vorzeigen sollt, nicht zufälligerweise schon heute in den Taschen habt!“
    Sorgfältig tastete er Zacharias und den Professor ab und hieß sie auch, sich die Lederlappen von den Füßen zu binden. Erst als er jede Falte ihrer Kleidung eingehend untersucht hatte, war er zufrieden.
    „Die beiden haben wirklich nichts bei sich“, rief er Willem von

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