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Die zerbrochene Welt 03 - Weltendämmerung

Die zerbrochene Welt 03 - Weltendämmerung

Titel: Die zerbrochene Welt 03 - Weltendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Isau
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Lasst uns dennoch durch ihn zum Frieden finden.«
    Kaum hatte er – innerlich erleichtert – seine Rede beendet, da kamen zwei weitere Kundschafter herbeigeeilt. Sie hatten den Aufmarsch der Dagonisier beobachtet, der sich gerade seinem Ende näherte. Zwar herrsche noch Geschiebe und Gedränge, doch die Schlachtordnung sei bereits deutlich zu erkennen.
    In vorderster Linie hatte Gaal einen Großteil seiner Reiter platziert. Rechts, genau gegenüber von Marnas, stand Bahadur mit seinen Drachenreitern auf ihren Äthersalamandern. Im Zentrum schlossen sich zwei Gruppen von je ungefähr fünfzig großen Ätherschlangen, fünfzehn Drachenkröten sowie etwa weiteren einhundert Riesendrachenwürmern an. Die linke Flanke der ersten Schlachtreihe bildete die schwere dagonisische Reiterei auf kleineren, wendigeren Ätherschlangen.
    Die zweite Linie dahinter bestand neben kesalonischen Reitern vor allem aus Bogen- wie auch Armbrustschützen und Fußsoldaten, die mit Schwertern, langen Dreizacken und Morgensternen bewaffnet waren. In der Mitte thronte Gaal auf einem Streitwagen, der von zwei Stegonten gezogen wurde. Ihn flankierten etwa vierhundert geflügelte Antische.
    Die dritte Linie schließlich schien als Reserve zu dienen. Sie setzte sich aus unberittenen Truppen in lockerer Formation zusammen, die in tiefer Staffelung auf einer Breite von zwei bis zweieinhalb Meilen hinter dem Zentrum aufgestellt waren.
    »Seid ihr bereit?«, fragte Taramis, als er zu seinen Männern gestoßen war. Er trug jetzt den Schild Schélet am linken Arm, mit dessen Hand er auch den Feuerstab hielt. Die Rechte war dem Schwert Malmath vorbehalten.
    »Bei den Fischköpfen sieht’s aus wie Kraut und Rüben«, rief Jagur. Er saß mit seinen drei Stammesbrüdern auf einem großen Mamogh, das von einem erfahrenen Tempelwächter geritten wurde. Der Kirrie hatte sich die blanke Streitaxt lässig über die Schulter gelegt. »Willst du nicht warten, bis sie sich ordentlich aufgestellt haben? Dann täten Lehi und ich uns leichter damit, einen guten Schnitt zu machen.«
    »Die Ordnung hält sowieso nicht lange.« Taramis sah Adomai an. »Sobald ich das Zeichen gebe, übermittelst du es an die anderen Einheiten.«
    Der Geistbote nickte.
    Taramis tätschelte den Hals seines Ippos, beugte sich vor und sagte leise: »Ich habe dich noch nie so dringend gebraucht wie heute, mein Freund. Lass mich nicht im Stich.« Hierauf stellte er sich im Sattel auf, reckte Malmath in die Höhe und rief: »Für Gao und für die Kinder des Lichts!«
    Dann stürmte er los.
    Nach wenigen Schritten breitete Allon seine Schwingen aus und hob mit kraftvollen Flügelschlägen vom Boden ab. Als die Mamoghreiter ihm folgten, stieg eine weithin sichtbare Staubwolke auf.
    Anstatt direkt auf die Dagonisier zuzuhalten, schwenkte Taramis zunächst nach rechts, so als wolle er seine Reiterei in einem weiten Bogen um den linken Flügel des Gegners herumführen. Dessen kleine Ätherschlangen versuchten, den ausscherenden Jâr’enern den Weg abzuschneiden. Einige Drachenwürmer stiegen träge in die Höhe, nur um von den Fliegenden Schwertern umgehend zerstückelt oder mitten in der Luft enthauptet zu werden. Auf anderen Schlangenechsen saßen Bogenschützen, die Taramis’ Reiterei unter Beschuss nahmen. Es gab die ersten Verluste.
    Bis jetzt waren die Krieger der beiden Armeen kaum auf Tuchfühlung gegangen. Die Gabelbewegung des jâr’enischen rechten Flügels hatte lediglich dazu gedient, Gaal die Gefahr einer Umschließung vorzugaukeln, um seine Schlachtreihe aufzuspalten. Und das gelang. Je weiter die Dagonisier den Angriff abzudrängen schienen, desto größer wurde die Lücke.
    Taramis gab mit dem Schwert ein Zeichen. Die Klinge blitzte in der Morgensonne. Hinter ihm sah Adomai das Signal und übermittelte an die Boten von Peridas und Pyron den Befehl zur Attacke.
    Die beiden Reiterabteilungen stürmten los, um nun vollends den Keil zwischen den abgespaltenen linken Flügel der Dagonisier und ihr Zentrum zu treiben. Die Komanaer orientierten sich auf ihren Pferden und Stegonten mehr zur Mitte hin. Pyrons Truppe indes suchte die unmittelbare Konfrontation mit den Ätherschlangen zu seiner Rechten. Vom eigenen Mamogh aus leitete er den Vorstoß mit einer Kostprobe seiner Geistgabe ein.
    Unversehens entzündete sich vor Gaals Kriegern der Wüstensand. Rauch stieg auf und vernebelte ihnen die Sicht. Aus den Qualmwolken stießen Fliegende Schwerter auf die panisch reagierenden

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