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Die Zeugin: Thriller (German Edition)

Die Zeugin: Thriller (German Edition)

Titel: Die Zeugin: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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hemmungslos ausüben zu können.
    »Botschaft verstanden«, antwortete sie.
    »Die Uhr tickt.«
    Mit einem sauren Brennen im Magen rief sie erneut in Nussbaums Kanzlei an. Er war noch mehrere Stunden am Gericht und telefonisch nicht erreichbar. Sie bat die Sekretärin, ihm auszurichten, dass er sie unbedingt zurückrufen sollte. »Sagen Sie ihm, dass ich zur Polizei muss, auch wenn ich es nicht will, weil ich sonst auf einem Fahndungsfoto lande.«
    Dann rief sie Seth an. Die Mailbox meldete sich. Beim nächsten Versuch war es das Gleiche.
    Bei der Information erfragte sie Lucky Colders Nummer. Sie tippte sie ein und legte den Kopf aufs Lenkrad, während es läutete.
    »Lucky Colder.«
    »Hier Rory. Ich suche nach Seth.«
    »Ich habe ihn heute noch nicht gesehen.«
    »Er ist unterwegs zu dir. Er soll mich anrufen, sobald er kommt. Es ist dringend.«
    »Du klingst ja nicht besonders munter.«
    »Judge Wieland ist gerade gestorben.«
    Sein scharfes Ächzen war nicht zu überhören. »Verdammt, was für ein Irrsinn.«
    »Und die Polizei sucht nach einem Sündenbock. Wenn ich nicht freiwillig antanze, machen sie Jagd auf mich.«
    »Rory, dann musst du dich stellen. Das ist das Sicherste.«
    »Sag Seth, dass Nussbaum bei Gericht ist. Und wir brauchen Rückendeckung. Er soll Kontakt zum FBI und zur Bun desstaatsanwaltschaft aufnehmen. Wenn ich in den nächsten zehn Minuten nichts von ihm höre, rufe ich selbst bei der Bundespolizei an. Trotzdem, es wäre besser, wenn er das tut.«
    »Natürlich sag ich es ihm. Wo bist du gerade?«
    »Auf dem Highway draußen am Pass. Bei der nächsten Ge legenheit wende ich. In zwanzig Minuten bin ich im Zentrum.«
    »Ich kann mich mit dir im Revier treffen.«
    »Das ist lieb von dir. Aber vor allem musst du jetzt Seth verständigen.«
    »Okay, aber wenn du mich brauchst, schreist du.«
    »Danke, Lucky.«
    An der nächsten Abfahrt kehrte sie um und machte sich auf den Weg zur Polizeistation. In diesem Fall bekämen sämtliche Strafverfolgungsbehörden Ihre Personenbeschreibung.
    Super, dann hätte sie das Sheriff’s Department und die Highway Patrol am Hals. Und natürlich die Polizei von Ransom River. Das waren genau die Behörden, die damals von dem Geldtransport gewusst hatten. Jetzt konnten sie in aller Ruhe Jagd auf Rory machen und sie verpackt und verschnürt im Revier abliefern. Ihr Haar flatterte im Wind.
    »Nein.« Ihre Stimme war so laut, dass Chiba den Kopf hob und sie neugierig anschaute.
    Wer hatte den Räubern vor dem Überfall den Tipp gegeben? Ein Insider. Jemand bei der Polizei von Ransom River.
    Sie versuchte, den Gedanken zu verscheuchen, der ihr soeben durch den Kopf geschossen war. Drehte ihn hin und her, in der Hoffnung, dass sie Gespenster sah. Doch die Kilometer um Kilometer vorbeiziehende Straße schien unausweichlich auf eine furchtbare Schlussfolgerung zuzulaufen.
    »Nein.«
    Als ihr Telefon klingelte, griff sie sofort danach, in der Hoffnung, Seths Stimme zu hören.
    »Hallo Ms. Mackenzie, hier Detective Xavier.«
    Guter Bulle, böser Bulle. Scheißspiel.
    »Ich bin schon unterwegs zum Revier. Wenn Detective Zelinski will, dass ich schneller antanze, muss ich die Schallmauer durchbrechen.« Rorys Hände krampften sich um das Lenkrad. »Und ich habe meinen Hund dabei.«
    Xavier zögerte. »Vergessen Sie Zelinski. Kommen Sie sofort zu Ihrem Haus.«
    »Warum …«
    »Zelinski kann noch warten. In Ihr Haus wurde eingebrochen. Jemand hat ein Feuer gelegt.«
    » Was?«
    »Wir haben einen Anruf gekriegt, dass es bei Ihnen brennt.« Sie ratterte die Adresse herunter. »Und dass auf der Veranda eine Frau in Not ist. Klingt nach Ihrer Mutter.«
    »O Gott.«
    »Ich bin auf dem Weg dorthin«, erklärte Xavier.
    Rory beschleunigte. »Die Feuerwehr? Krankenwagen?«
    »Sind bereits verständigt. Beeilen Sie sich.«
    Z wanzig Minuten später steuerte Rory in die Kurve am Ende ihrer Straße. Ihre Eltern hatte sie nicht erreicht. Es war ein Werktag und Schultag – und alles war leer. Sie sah weder ge drungene, schwarze Geländewagen noch Streifenfahrzeuge.
    Kein Feuer.
    Keine Spur von ihrer Mutter.
    Nur Detective Xaviers Chrysler parkte vor dem Haus. Rory stoppte dahinter und stellte den Motor ab. »Chiba, warte. Bin gleich wieder da.«
    Sie stieg aus und zögerte kurz, um zu lauschen. Worauf, wusste sie selber nicht. Auf der Straße herrschte eine fast unheimliche Stille.
    »Detective Xavier?«
    Aus einiger Entfernung rief eine Frau: »Hier, komme schon.«
    Kurz darauf bog

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