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Die Zeugin: Thriller (German Edition)

Die Zeugin: Thriller (German Edition)

Titel: Die Zeugin: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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starrte sie an. »Wenn du je was anderes behauptest, bleibt es an dir hängen.«
    »Klar, Riss. Wie du meinst.«
    »Alles Lügen, niemand wird dir glauben.«
    Den Blick geradeaus gerichtet, strebte Rory zu ihrem Klassenzimmer.
    »Lügner werden bestraft«, fuhr Riss fort. »Weil sie es verdienen.«
    Hör schon auf, hör schon auf. Rory sprach die Worte nicht aus. Sie war erst vor Riss in Sicherheit, wenn sie ihr Klassenzimmer erreichte.
    »Lügner kriegen Scherereien. Aber nicht nur sie. Auch um sie herum passiert was. Das nennt man Karma.«
    Schau sie nicht an.
    »Du weißt doch, dass einem die Ohren brennen, wenn die Leute über einen reden? Bei Lügnern, die den Mund aufmachen, brennen ihre Sachen. «
    Zum ersten Mal beschlich Rory der Verdacht, dass Riss verrückt war.
    Riss senkte die Stimme. »Weiß du noch, wie dein Dad Hotdogs gebraten hat? Wie wäre es, wenn dein echter Hund gebraten würde? Pepper auf dem Grill.«
    Jäh blieb Rory stehen und funkelte ihre Cousine wütend an. »Wenn du noch einmal davon anfängst, dass du meinem Hund was tun willst …«
    Riss wich einen halben Schritt zurück und schwieg, allerdings nicht lang. » Ich tu deinem Hund nichts, das ist alles Karma.«
    »Ich hasse dich.«
    »Lügnerin, Lügnerin, Lügnerin.« Riss wandte sich zum Gehen. »Sag bloß nichts über Boone. Du willst doch nicht mit deinen Lügen deine Welt verbrennen.«
    Die Glocke läutete.
    »Wenn du was verrätst, erfahr ich es. Wenn Boone was passiert, erfahr ich es. Wenn dein Dad was macht oder deine Mom oder die Schule, ich erfahr es. Und dann wirst du bezahlen. Wann, das weißt du nicht. Egal, was du anfasst, du wirst es verlieren. Du bist Gift. Was du anfasst, muss sterben.« Mit diesen Worten verschwand Riss.

25
    Langsam steuerte Seth durch den Verkehr. »Du musst dich von ihr fernhalten.«
    »Eigentlich müsste ich ihr eine elektronische Fußfessel und einen Maulkorb verpassen. Aber das bleibt wohl Wunschdenken.«
    »Ist sie auf die Publicity scharf?«
    »Keine Ahnung. Auf jeden Fall möchte sie ihren Job in der Cocktailbar loswerden, wo sie sich als unartiges katholisches Schulmädchen verkleiden muss. Und sie hat es immer noch auf mich abgesehen. Aber warum sie so wild auf den Prozess und den Überfall ist ….« Rory zuckte die Achseln.
    Sie schwiegen eine Weile. Sie wussten beide, dass sich Riss gern irgendwelche schmutzigen Tricks einfallen ließ. Und Rory war klar, dass es nur ein Mittel für sie gab, um sich vor Riss’ Hass zu schützen: die Flucht aus der Stadt.
    Schließlich wechselte sie das Thema. »Erzähl mir von dem zweiten Bewaffneten.«
    »Kevin Berrigan.« Vor einer Ecke wurde Seth langsamer und bog in Richtung von Rorys Viertel ab. »Vertreter einer Werkzeugfirma in Las Vegas. Fest angestellt. Erste Ehe. Ein Kind in der ersten Klasse, das zweite noch in den Windeln. Und nicht bloß Türhüter in der Kirche, sondern Eucharistiehelfer. Allerdings hat er anscheinend nicht nur am Kommunionwein Geschmack gefunden.«
    »Spieler?«
    »Zuerst Poker. Später Sportwetten. Basketball. Das hat ihn in die Klemme gebracht.«
    »Schulden bei Buchmachern?«
    »Am Anfang.« Er stoppte an einem geschlossenen Bahn übergang. »Dann bei Kredithaien, mit deren Hilfe er die Buch macher bezahlt hat.«
    »Aber wie konnte er in so was Kriminelles wie diesen Überfall reinschlittern?«
    »Was ist deine wildeste Spekulation?«
    Im Hinterkopf nahm sie zur Kenntnis, dass Seth in das alte Muster zurückverfiel, spielerisch seine geistigen Kräfte mit ihr zu messen. Er fuhr über die Gleise und beschleunigte.
    Sie betrachtete die vorüberziehenden Lebenseichen. »Der Überfall auf das Gericht hatte keine politischen Gründe. Auch keine privaten. Die zwei Täter waren grundverschieden, zumindest in ihrem Auftreten. Der eine Berufsverbrecher, der andere ein aufrechter Bürger mit Achillesferse. Kannten sie sich näher? Was war die Verbindung zwischen ihnen?«
    »Das konnte ich noch nicht rausfinden. Abgesehen davon, dass sie Seite an Seite schwer bewaffnet in diesen Gerichtssaal gestürmt sind.«
    Sie wandte ihm den Kopf zu. »Also überhaupt keine Verbindung?«
    »Bis jetzt. Irgendwas gibt es sicher.«
    »Jedenfalls haben beide keine erkennbaren extremistischen Kontakte. Sie sind nicht mit dem Opfer verwandt. Keiner von ihnen wurde irgendwann von den Angeklagten verhaftet. Und sicher haben sie sich auch nicht in der Nachbarschafts apotheke kennengelernt und gemeinsam beschlossen, ihre Medikamente abzusetzen und einen

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