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Die Zeugin

Die Zeugin

Titel: Die Zeugin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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eindeutige Beweise gegen einen der Verdächtigen zusammentragen konnte.«
    Er schlug einen Hefter auf und reichte ihr ein Foto. »Wahrscheinlich werden Sie ihn wiedererkennen.«
    Â»Bama! O mein Gott!«
    Pepperdyne warf John einen Blick zu, und der nickte. Ihr Entsetzen war nicht gespielt.
    Â»Als ich damals beobachtete, wie Michael Li umgebracht wurde, entdeckte ich auch seine Leiche«, bekannte sie. »Da war er seit ungefähr einer Woche verschwunden.«
    Â»Soweit es uns betrifft, wird er immer noch vermißt. Wir haben die Gegend abgesucht, aber keine Spur von der Stelle gefunden, die Sie bei Ihren Anrufen erwähnten. Glauben Sie, Sie würden sie wiedererkennen?«
    Â»Wahrscheinlich nicht. Das ist über ein Jahr her, und es war stockfinster. Ich hatte mich verfahren und war völlig am Ende; bin im wahrsten Sinne des Wortes über seine Leiche gestolpert und dann um mein Leben gerannt. Selbst wenn ich Sie zu der
Stelle führen könnte, hätte die Zeit inzwischen alle Beweise vernichtet.«
    Â»Vielleicht würden wir trotzdem auf irgendwas stoßen.«
    Sie preßte ihre Finger auf die Lippen, um sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr sie zitterten. »Ich kann einfach nicht glauben, daß Bama für das FBI gearbeitet hat.«
    Â»Agent Robert McCoy. Offenbar ist seine Tarnung aufgeflogen, und er hat dafür mit dem Leben bezahlt.«
    Â»Eher etwas anderes. Vielleicht hat die Bruderschaft nur ihren Frühjahrsputz veranstaltet und beschlossen, daß die Treppe zum Gericht mal wieder gesäubert werden mußte. Das war für diese Leute Grund genug, einen Menschen zu beseitigen.«
    Sie stand auf und ging ans Fenster. Die Arme um den Bauch geschlungen und die Schultern vorgebeugt, suchte sie irgendwie Schutz. John fand, daß sie sehr verletzlich und verloren aussah.
    Ihre Stimme war nur noch ein Flüstern. »Sie können sich gar nicht vorstellen, wozu die fähig sind.«
    Â»Doch, dazu sind wir sehr wohl imstande«, widersprach Pepperdyne. »Können Sie sich noch an den stellvertretenden Chefredakteur Ihres Mannes erinnern?«
    Â»Ich bin ihm nur einmal begegnet. Er starb plötzlich, während Matt und ich verlobt waren.«
    Â»Wir glauben nicht, daß er eines ›natürlichen Todes‹ starb, wie im Totenschein steht. Es war allgemein bekannt, daß er mit den Auffassungen Ihres Mannes nicht übereinstimmte. Wir lassen zur Zeit seine Leiche exhumieren, um sie einer forensischen Untersuchung zu unterziehen.« Pepperdyne sah sie grimmig an: »Nein, Madam, wir haben diese Bande nicht unterschätzt.«
    Â»Ich fürchte, selbst Ihr Büro wurde unterwandert. Ein Agent Braddock...«
    Â»Sitzt zusammen mit den übrigen im Gefängnis. Damit ist die Sache erledigt.«

    Â»Wirklich? Woher wollen Sie wissen, daß Braddock der einzige war? Wie viele Mitglieder hat die Bruderschaft überhaupt? Wissen Sie das?« Vor Erregung wurde sie immer lauter. »Wenn ich gegen sie aussage, werden sie mich umbringen. Sie finden bestimmt einen Weg.«
    Â»Wir werden Sie beschützen.« Pepperdyne machte eine Geste zu John hin, doch sie musterte ihn mit einem Blick, der keinen Zweifel daran ließ, daß sie ihm das nicht zutraute.
    Â»Sie können mich nicht beschützen. Ganz egal, welche Maßnahmen Sie treffen, man kommt nicht gegen diese Leute an.«
    Â»Allein Ihre Aussage wird über den Verlauf des Prozesses entscheiden, Mrs. Burnwood.«
    Â»Wer wird sonst noch gegen sie aussagen?« Als Pepperdyne keinen weiteren Namen nennen konnte, lachte sie bitter. »Ich bin die einzige, stimmt’s? Und Sie glauben, Sie könnten ausgerechnet mit meiner Aussage den Fall gewinnen? Der Verteidiger wird mich in Stücke reißen. Er wird behaupten, ich hätte diese Greuel nur erfunden, um mich an meinen Feinden in Prosper zu rächen.«
    Â»Was ist mit Matt Burnwood? Ist er ebenfalls Ihr Feind?«
    John war froh, daß Jim das fragte. Den Berichten zufolge hatte sie versucht, dem Kerl mit einer Kristallvase den Schädel zu zertrümmern. John hätte gern gewußt, warum.
    Â»Sind Sie bereit, gegen ihn auszusagen, Mrs. Burnwood?«
    Â»Ja, das bin ich. Nur habe ich Matt nicht am Tatort der Hinrichtungen gesehen. Genausowenig wie meinen Schwiegervater. Aber sie waren meiner Überzeugung nach dort.
    Â»Das glauben wir auch.« Pepperdyne schlug den nächsten Hefter auf und deutete

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