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Die Zeugin

Die Zeugin

Titel: Die Zeugin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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»Irgendwo unterwegs ist Mrs. Burnwood ihnen entkommen...«
    Â»Ihnen? Sie hat mehrere US-Marshals überwältigt und ausgetrickst?«
    Lamar warf Matt einen scharfen Blick zu. »Möchten Sie, daß ich fortfahre? Oder wollen Sie mich weiterhin ständig unterbrechen?«
    Â»Verzeihung«, antwortete Matt gepreßt.
    Der Anwalt ließ sich Zeit, ehe er den Faden wieder aufnahm. Er gab Gibb mit einem abfälligen Blick zu verstehen, daß er seinem Sohn bessere Manieren beibringen sollte. Gibb hätte den Anwalt mit Leichtigkeit in seine Schranken weisen können, aber er war genauso gespannt wie Matt auf die Fortsetzung.
    Â»Einer der Marshals war eine Frau«, erläuterte Lamar. Er erzählte ihnen von Kendalls Innenohrentzündung, weshalb man notgedrungen auf ein Auto umgestiegen war und ein paar zusätzliche Übernachtungen eingeplant hatte.
    Dann meinte er in einem Nachsatz: »Wahrscheinlich mußte
die Beamtin Mrs. Burnwood begleiten, um ihre Intimsphäre zu wahren und ihren Schutz zu garantieren, wenn sie sich um das Baby kümmerte.«
    Gibb und Matt sahen einander an und schossen dann gleichzeitig aus ihren Stühlen hoch. Gibb labte sich an der entsetzten Miene des Anwalts, als er ihn an seiner lavendelfarbenen Krawatte packte und aus seinem Stuhl zerrte. »Was sagen Sie da?«
    Der Gefängnisaufseher stürzte herein, eine Hand an der Pistole in seinem Hüftholster. »Lassen Sie ihn los!« brüllte er Gibb an.
    Gibb gab Lamar frei, dessen knochiger Hintern hart auf der Sitzfläche des Holzstuhles landete. Der Anwalt drehte den Hals hin und her, als wolle er sich davon überzeugen, ob sein Kopf immer noch darauf saß.
    Â»Schon gut«, erklärte er dem Wachmann, während er sich die Frisur glättete. »Mein Mandant ist lediglich ein bißchen überreizt. Es wird nicht wieder passieren.«
    Der Wachmann wartete, bis er sicher sein konnte, daß der Anwalt alles unter Kontrolle hatte, dann verließ er den Besuchsraum wieder und schloß die Tür hinter sich ab.
    Â»Kendall hat ein Baby?«
    Â»Junge oder Mädchen? Wie alt?«
    Lamar starrte Gibb bedrohlich und reglos wie ein Krododil an, ohne ihre Fragen zu beantworten. »Wenn Sie mich noch einmal anrühren, dann sind Sie mich los und können zusammen mit Ihren faschistischen Freunden auf dem elektrischen Stuhl schmoren. Haben wir uns verstanden, Mr. Burnwood?«
    Einem gewöhnlichen Menschen hätte seine zischende Stimme eine Gänsehaut über den Rücken gejagt, aber Gibb hatte sich noch nie für einen gewöhnlichen Menschen gehalten. Er beugte sich so weit über den Tisch, daß sein Gesicht nur Zentimeter vor der scharfen Nase des Anwalts schwebte.

    Â»Drohen Sie mir nicht, Sie schwanzlutschende Tunte. Mich können Sie mit Ihren dämlichen Anzügen, Ihrem fettigen Haar und Ihren Seidenkrawatten nicht vom Hocker reißen. Und ich hasse dieses Grünzeug.« Er riß die frische Nelke aus Lamars Aufschlag, die in seiner Faust verendete.
    Â»Wenn ich will, kann ich Sie zerquetschen wie eine Laus. Und jetzt erzählen Sie, was das für ein Baby ist, das meine Schwiegertochter mit sich herumschleppt, sonst reiße ich Ihnen die Kehle raus und verfütterte sie an die Fische. Haben wir uns verstanden?«
    Quincy Lamar, dem der Ruf vorauseilte, gegnerische Zeugen vor Angst in Wackelpudding zu verwandeln, war sprachlos. Seine Augen flogen kurz zu Matt hinüber, dessen eisiger Blick die Drohung seines Vaters nur noch unterstrich. Sein hervorstechender Adamsapfel hüpfte auf und ab, als der Anwalt trocken schluckte.
    Schließlich fuhr er fort: »Mrs. Burnwood hat einen kleinen Jungen.« Er zog eine Kopie der Geburtsurkunde aus seinem Aktenkoffer und reichte sie den beiden. »Ich nehme an, das Kind ist...«
    Â»Von mir!« rief Matt begeistert aus, nachdem er einen Blick auf das Geburtsdatum geworfen hatte. »Es ist von mir!«
    Gibb schloß Matt in die Arme und klopfte ihm auf den Rükken. »Ich bin sehr stolz auf dich, mein Sohn. Dem Herrn sei Dank, endlich habe ich einen Enkel!« Ihre Freude war jedoch nur von kurzer Dauer. Gibb donnerte mit der Faust auf den Tisch. »Diese Schlampe !«
    Matt wandte sich an Lamar. »Hören Sie zu, ich will meinen Sohn haben. Tun Sie alles Notwendige, damit ich ihn kriege und behalten kann. Ich habe nicht gewußt, daß sie schwanger ist, als ich mich scheiden

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