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Die Zeugin

Die Zeugin

Titel: Die Zeugin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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bemerkt?«
    Â»Still wie ein Grab.«
    Â»Das heißt nicht, daß sie nicht drin ist mit ihrem Baby.«
    Â»Und McGrath?«
    Â»Wer weiß?«
    Unentschlossen sahen sie einander an. Schließlich fragte einer den anderen: »Bist du bereit?«
    Â»Also los.«
    Sie hatten alles dabei, um die Hintertür zu knacken, aber sie war nicht verschlossen, sondern quietschte bloß leise, als sie aufgezogen wurde. Sie schlichen in die Gerätekammer und traten dann, ohne ein Geräusch zu verursachen, durch die Verbindungstür in die Küche.
    Soweit sie erkennen konnten, war alles blitzblank aufgeräumt. In der Spüle standen keine Teller, und die Arbeitsfläche war ordentlich gewischt. Einer zog die Kühlschranktür auf, um einen Blick hineinzuwerfen, doch als die Lampe anging und der Motor zu brummen begann, drückte er sie hastig wieder zu.
    Â 
    Kendall fuhr hoch. »Was war das?«
    Â»Was?«
    Etwas hatte sie aufgeweckt, und sie zitterte. »Hast du was gehört?« flüsterte sie.
    John hob den Kopf und lauschte. Im Haus war alles still. »Ich höre nichts. Was war denn?«
    Â»Ich weiß nicht. Tut mir leid, daß ich dich geweckt habe. Wahrscheinlich habe ich geträumt.«
    Â»Ein Alptraum?«
    Â»Anzunehmen.«
    Er ließ den Kopf wieder aufs Kissen sinken und kuschelte sich an ihre Schulter. »Das Baby schläft?«
    Â»Tief und fest.«

    Sie hatten Kevin nach dem letzten Stillen im Bett behalten. Er lag zusammengerollt an Kendalls Brust. Sie wiederum lag an Johns Körper geschmiegt, mit ihrem Po an seinem Bauch, ihrem Schenkel an seinem. Er legte den Arm über sie und Kevin. Sie zwang sich zu entspannen. In Johns Umarmung fühlte sie sich sicher und geborgen.
    Trotzdem war sie froh, daß die Pistole immer noch in dem Versteck lag, das John unmöglich finden konnte. Sie haßte Waffen. Bamas Totenmaske war ihr als grauenvolle Mahnung geblieben, was man damit Entsetzliches anrichten konnte. Obwohl Matt immer wieder angeboten hatte, ihr das Schießen beizubringen, hatte sie noch nie eine Waffe abgefeuert.
    Aber wenn Kevin und John in Gefahr waren, würde sie keinen Moment zögern, die Pistole auf einen Menschen zu richten.
    Â 
    Nun schlichen sie schon mehr als fünf Minuten auf Zehenspitzen durchs Haus und wußten immer noch nicht, ob ihr Opfer sich hier versteckt hatte.
    Während sie durch das Wohnzimmer tappten, versuchten sie vergeblich zu erkennen, ob das Zimmer bewohnt aussah. Sie hätten eine Taschenlampe einschalten müssen, um nach verräterischen persönlichen Gegenständen Ausschau zu halten, aber das wagten sie nicht, aus Angst, sich zu verraten.
    Nachdem sie ein paar Minuten weitergesucht hatten, drehte sich einer der beiden zum anderen um und zog übertrieben deutlich die Achseln hoch. Der andere gab ihm ein Zeichen, in den Schlafzimmern nachzusehen, wo sich ihr Opfer zu dieser Stunde am allerwahrscheinlichsten aufhalten würde.
    Hintereinander traten sie in den Flur. Drei Türen gingen davon ab. Sie wollten gerade ins erste Zimmer treten, als der vordere um ein Haar über etwas gestolpert wäre. Er bückte sich und hob den Gegenstand auf.

    Es war ein Teddybär.
    Er hielt ihn seinem Partner hin. Sie grinsten einander an. Der vordere deutete auf das Zimmer auf der anderen Seite des Flurs und erhielt ein bestätigendes Nicken zur Antwort. Die Tür war nur angelehnt. Sie gaben ihr einen vorsichtigen Schubs. Langsam und geräuschlos schwang sie auf.
    Sie preßten sich beiderseits neben der Tür an die Wand und zählten bis drei, dann stürzten sie hinein.
    Â 
    Kendall warf die erforderliche Anzahl Münzen in den Schlitz. Das Ferngespräch wurde durchgestellt, und das Telefon am anderen Ende begann zu läuten. Mit schweißnassen Händen umklammerte sie den Hörer.
    Ricki Sue ging beim zweiten Läuten an den Apparat. »Bristol und Mathers.«
    Â»Ich bin’s. Sag nichts. Kannst du reden?«
    Â»Heiliger Jesus, du lebst noch! Ich war krank vor Angst um dich. Du bist die brutalste Diät, der ich mich je unterzogen habe.«
    Â»Ich weiß, daß du dir Sorgen machst, aber ich konnte einfach nicht früher anrufen, sollte es nicht mal jetzt tun.«
    Â»Hast du wirklich einen US-Marshal gekidnappt?« fragte Ricki Sue leise und eindringlich.
    Â»Irgendwie schon.«
    Â»Was soll das heißen? Hast du, oder hast du nicht? Herrje, wo steckst

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