Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Zeugin

Die Zeugin

Titel: Die Zeugin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
Vom Netzwerk:
schwach und trieb mich in die Sünde, so wie sie dich all die Jahre in die Sünde trieb. Sieh nur, wie sich dein Samen in ihrem Schoß mit meinem mischt. Nur eine Hure würde einen solchen Frevel begehen.«
    Ohne auch nur zu blinzeln, blickte Matt auf den obszön daliegenden Körper. Gibb legte seinem Sohn die Hand auf die Schulter. »Sie war mit dem Satan im Bunde, Matthew. Eine Dienerin der Hölle. Wenn ich ihr nicht Einhalt geboten hätte, dann hätte sie weiterhin die Lust der Männer geschürt und dich gänzlich verdorben. Das konnte ich nicht gestatten.«
    Matt schluckte. »Aber...«
    Â»Denk an deinen Sohn. Bald wird er bei uns sein. Wir konnten es nicht so weit kommen lassen, daß sie auch ihn vergiftet.«
    Â»Das... das hätte sie nicht getan. Lottie war ein guter Mensch.«
    Â»Ach, Matt, du irrst dich. Ich weiß, daß das jetzt schwer zu verstehen ist, aber irgendwann wirst du einsehen, daß ich recht habe. Weißt du noch, wie schwer es für uns war, als deine Mutter von uns gehen mußte?«
    Matt nickte dumpf.
    Â»Ich habe diese Frau geliebt, Sohn. Ich habe Laurelann aus tiefstem Herzen geliebt, doch sie hatte ihre Grenzen übertreten. Sie hatte zuviel über die Bruderschaft erfahren und wollte uns
an jene verraten, die unsere Mission nicht verstehen können. Wir mußten sie zum Schweigen bringen, Matt. Damals habe ich geweint. Du auch. Weißt du noch?«
    Â»Ja, Sir.«
    Â»Es war schmerzhaft, aber notwendig. Du warst noch ein kleiner Junge, aber schon damals hast du verstanden, daß uns keine andere Wahl blieb, nicht wahr, mein Sohn?«
    Â»Ja, Sir.«
    Â»Schließlich ließ der Schmerz nach, so wie ich es dir vorhergesagt hatte. Dein Geist heilte. Du hast gelernt, deine Mutter nicht mehr zu vermissen. Glaub mir, Sohn, ohne diesen schädlichen Einfluß auf dein Leben bist du besser dran. Wenn die Hure da dich nicht verführt hätte, wäre möglicherweise sogar deine Ehe mit Kendall intakt geblieben, und wir wären nicht in dieser unangenehmen Lage.
    Ich glaube, wenn Kendall unsere Ziele erst einmal wirklich begriffen hätte, hätte sie die Bruderschaft akzeptiert. Mit Lottie dagegen hätte sie sich nie abgefunden, dazu war sie zu stolz. Und zu Recht. Du hast Ehebruch begangen, Sohn. Es war nicht deine Schuld. Das weiß ich.« Er deutete auf die Leiche. »Der Teufel hat ihren Leib erschaffen, um dich zu verführen. Sie allein trägt die Schuld. Sie hat dich in Versuchung geführt, bis du schließlich nicht mehr widerstehen konntest. Du brauchst nicht um sie zu weinen.«
    Er schlug Matt auf den Rücken. »Und jetzt sollten wir unser Gepäck zum Auto bringen. Wir dürfen uns durch diese Sache nicht von unserem Ziel abbringen lassen – deinen Sohn zu finden.«

34. Kapitel
    Das Haus lag ein gutes Stück abseits der Straße und war nur über einen schmalen, mit dichtem Gebüsch bestandenen Kiesweg zu erreichen. Äste hingen über dem Weg und bildeten ein fast undurchdringliches Dach, durch das kein Mondlicht fiel.
    Für ihre Zwecke lag das Haus einfach ideal.
    Mitternacht war lange vorbei und seit über einer Stunde kein einziges Auto mehr auf der Straße vorbeigekommen. Sie hatten die Scheinwerfer abgestellt und waren mehrere Male langsam an der Einfahrt vorbeigefahren, ehe sie schließlich den Wagen am Rand eines Grabens abstellten und den Motor ausschalteten. Dann hatten sie in aller Stille gewartet, ob irgend etwas darauf hindeutete, daß jemand ihre Ankunft bemerkt hätte. Seit über sechzig Minuten hatte sich nichts geregt.
    Â»Glaubst du, sie ist daheim?«
    Â»Das wissen wir erst, wenn wir drin sind. Sie wird kein Schild raushängen.«
    Sie stiegen aus und arbeiteten sich im Schutz der Dunkelheit entlang des Weges vor. Wie zwei große Schatten, die mit unzähligen anderen verschmolzen, schlugen sie sich durch das Dikkicht. Dreißig Meter vor der Veranda versteckten sie sich im Gebüsch und beobachteten das Haus, das früher einmal Kendalls Großmutter Elvie Hancock gehört hatte.
    Wortlos verständigten sie sich darauf, sich zu trennen. Einer verschwand in einem weiten Bogen nach links, der andere nach rechts. Im Schatten des Waldes, der das Grundstück umgab, umkreisten sie die Lichtung. Hinter dem Haus trafen sie wieder zusammen und zogen sich zu einem Lagerschuppen zurück.
    Â»Hast du irgendwas

Weitere Kostenlose Bücher