Die Zeugin
zu roten Flecken aufquollen, dann meist eiterten und schlieÃlich mit Antibiotika behandelt werden muÃten.
Andererseits hatten es ihr die mageren, geschmeidigen Körper der Zwillinge wirklich angetan. Zwischen ihnen zu liegen hatte alles bisher Dagewesene um Längen geschlagen. Unter Wasser würden sich ihre nackten Körper wie glatte Aale um ihre vollen Rundungen schlängeln.
Sie erschauderte vor Lust. »Lauft ihr voran.«
»Am besten gehen wir im Gänsemarsch«, schlug Henry vor. »Luther, du als erster, ich komme als letzter.« Er legte seine Hände auf ihre nackten Hinterbacken und drückte kraftvoll zu.
Ricki Sue quiekte entzückt und nahm ihren Platz zwischen den Zwillingen ein. Henry folgte ihr auf dem FuÃ. Sie faÃte Luther um die Taille, während sie durch den Wald marschierten.
Als sie am Bach angelangt waren und sie das sanfte Plätschern des Wassers hörte, seufzte sie. »Das wird bestimmt wahnsinnig romantisch. Oder bin ich bloà so blau?«
Henry hatte in weiser Voraussicht für eine weitere Flasche Sorge getragen. »Du bist bestimmt nicht blau. Nach dieser Wanderung könnten wir alle noch Nachschub gebrauchen, schätze ich.«
Die Flasche kreiste, alle nahmen einen Schluck. Aber der Alkohol schien die aufgekratzten Zwillinge kaum zu beruhigen. Selbst Ricki Sue fiel ihre Nervosität auf, vor allem, als sie die beiden an der Hand faÃte und in Richtung Bach zog.
»Was ist denn los, Jungs? Habt ihr Bammel? Glaubt ihr, ich bin euch über, sogar zu zweit?«
»Also, äh, unser kleiner Bruder ist als Baby ertrunken«, platzte Henry heraus. »Wir waren noch Kinder, aber die Sache sitzt uns ziemlich in den Knochen. Deshalb sind wir beide etwas wasserscheu.«
Wenn ihr Kopf nur ein biÃchen klarer gewesen wäre, hätte sie sich gefragt, warum die beiden wohl eine Wasserorgie vorgeschlagen hatten, wenn sie sich davor fürchteten. Statt dessen wurde ihr Mitleid geweckt. »Ach, ihr Armen. Kommt zu Ricki Sue.«
Ganz zufällig hatte Henry Ricki Sues heimlichsten Wunsch getroffen. Niemand wuÃte von ihrer Sehnsucht, vor allem, weil keinerlei Aussicht auf jemalige Erfüllung bestand. Sie sehnte sich danach, für jemanden zu sorgen, Trost und Wärme spenden zu können â einem Mann, einem Kind oder wenigstens einem Elternteil, das stolz auf sie war, statt sie nur zu verachten. Sie
hatte ein fast unerschöpfliches Reservoir an Liebe, aber nie hatte jemand diese gewollt, sie muÃte sie also in ihrem Herzen vergraben.
Darum reagierte sie jetzt so emotional auf Henrys erfundenen toten Bruder. Tränen traten ihr in die Augen. Sie zog die beiden an ihren Busen und streichelte ihnen über die Köpfe. Während sie ihnen murmelnd Trost spendete. »Ich werde euch helfen. Macht euch keine Gedanken wegen eures Bruders. Seine kleine Seele ist im Himmel.«
Bald jedoch hatte der Körperkontakt den beabsichtigten Effekt  â er wurde erotisch. Sie drückte die beiden fester an sich. »Keine Angst, ihr SüÃen«, hauchte sie. »Noch heute nacht werdet ihr lernen, wie schön Wasserspiele sein können. ÃberlaÃt das nur Ricki Sue.«
Sie watete ins Wasser, doch als ihr die beiden folgen wollten, hob sie überrascht die Hand. »Wieso bin ich eigentlich als einzige nackt?«
Luther sah Henry an, der sich achselzuckend auszuziehen begann und seine Kleider achtlos auf dem schlammigen Ufer liegen lieÃ. Luther folgte seinem Beispiel. Henry watete als erster los und stellte sich neben Ricki Sue ins knietiefe Wasser.
»Mein süÃes Baby.« Sie hielt ihn fest und spielte mit seinem Geschlecht, doch das regte sich nicht.
»Tut mir leid«, meinte er. »Wahrscheinlich hast du ihn im Motel einfach überbeansprucht. Wahrscheinlich wärâs am besten, wenn du ihn anders aufzumuntern versuchst.«
Sie lachte rauchig und lieà sich auf die Knie nieder. »Kein Wort mehr. Wenn das alles ist...« Der Schlamm am Bachboden war kühl und glitschig. Erfrischend schwappte das Wasser an ihre Haut, lächelnd drückte sie ihre Brüste gegen Henrys Schenkel.
Sie spürte sogar den Luftzug über ihrem Kopf und hörte das
eklige, wie das Platzen einer Melone klingende Geräusch, ehe der Schmerz folgte. Dann schoà er durch ihren Schädel. Sie schnappte nach Luft. Whisky schwappte aus ihrem Magen in ihren Mund. Als sie aufzuschreien versuchte,
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