Die Zeugin
dir. Oder etwa nicht, Luther?« Er zwinkerte seinem Bruder verschwörerisch zu, aber Luther konnte ihm nicht mehr folgen. Dieser psychologische Salto war ihm einfach zu hoch.
»Ãh... äh ja. Stimmt genau, was Henry da sagt.«
»...âs isâ die Wahrheit«, versteifte sich Ricki Sue, während sie sich hochkämpfte. »Ich wette, sie isâ in der Farm, wo sie immer im Sommer mit ihrer Oma hingefahrn isâ.«
»Schon okay, Baby.« Henry tätschelte ihr wohlwollend den Schenkel. »Wenn du meinst.«
Sie schlug mit der Faust auf die Matratze. »Ich weiÃ, wo sie isâ. Na ja, vielleicht nichâ genau. Aber es isâ irgendwo in der Nähe von Morton. Und es gibt einen...«
»Einen was?«
»Einen Wassafah.«
»Wasserfall?«
Sie legte hoheitsvoll den Kopf in den Nacken und blickte verächtlich auf Henry hinunter. »Habâ ich das nichâ eben gesagt?«
»Klar doch, SüÃe. Ich wollte dir nicht widersprechen.«
»Und es gibt da so âne groÃe... Dings. Wie heiÃt das noch? Auf Rädern. Zum SchieÃen.«
»Eine Kanone?«
Sie bohrte den Zeigefingernagel in Henrys Brust. »Genau! Du hasâ gewonnen! Du kriegsâ den ersten Preis!« Sie breitete die Arme aus und bot ihm ihren Körper als Gewinn. Dann verdrehte sie die Augen und kippte bewuÃtlos rückwärts aufs Bett.
»Heiliges Kanonenrohr!« jubelte Henry. »Es hat geklappt! Wir fahren nach Morton.«
»Wo ist das?«
»Keine Ahnung. Aber es muà auf irgendeiner Karte sein. Mach los, Luther, zieh dich an.«
»Was ist mit ihr?«
»Du weiÃt, was Mama gesagt hat.«
Luther sah auf Ricki Sue hinunter und schmatzte bedauernd mit den Lippen. »Verdammt schade um die Kleine. Habâ noch nie so âne Feuerrote gehabt.«
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»Wie bitte?« Pepperdyne knirschte mit den Zähnen und packte den Hörer so fest, daà seine Knöchel weià hervortraten. »Würden Sie das noch mal wiederholen?«
»Wir, also, wir haben sie verloren, Sir. Sie ist in eine Bar gegangen, eigentlich eine echte Absteige. Sie hat ganz allein an ihrem Tisch gesessen und wie ein alter Säufer einen Whisky nach dem anderen runtergekippt.«
»Weiter.«
»Ja, Sir. Dieser Typ...«
»Was für ein Typ?«
»Irgendein Typ. Ein groÃer, schlaksiger WeiÃer mit strohblondem Haar und irrem Blick. Er hat sich zu ihr gesetzt. Er spendiert ihr einen Drink. Sie sitzen zusammen und schwatzen.«
»Haben Sie versucht, den Namen des Mannes herauszufinden?«
»Natürlich, Sir. In der Kneipe kennt ihn keiner.«
»Auto?«
»Wir haben auch danach gefragt. Niemand hat gesehen, wie er und sein Bruder gekommen sind, deshalb haben wir auch keine Beschreibung des Wagens.«
»Haben Sie âºBruderâ¹ gesagt? Er hatte einen Bruder?«
»Ja, Sir. Einen Zwillingsbruder.«
»Jesus!«
Pepperdyne warf zwei Aspirin ein und spülte sie mit einem Schluck Maalox-Magenmittel hinunter. Warum war alles nur so gottverdammt kompliziert? Nicht nur einen Bruder, was schon schwierig genug gewesen wäre. Sondern einen Zwilling.
»Eineiige Zwillinge?«
»Soweit wir wissen. Angeblich kann man sie kaum auseinanderhalten.«
»Auch das noch!«
»Den zweiten haben wir gar nicht zu Gesicht bekommen. Er war hinten im Billardraum.« Der Agent erklärte, wie Ricki Sue und ihre Begleiter sie abgehängt hatten.
»Wie hat er für die Drinks bezahlt?«
»Bar.«
»Wie nicht anders zu erwarten«, knurrte Pepperdyne. »Und niemand kannte diese Männer?«
»Nein, Sir. Kein Name, nichts. Offenbar sind sie nicht von hier.« Pepperdynes Untergebener hielt inne, als wollte er sich auf das Gewitter gefaÃt machen, das gleich über ihn hereinbrechen würde. Als sein Chef nichts sagte, schlug er vor: »Also, Sir, meiner Meinung nach hat sie die Typen dort getroffen und ist mit ihnen weg.«
»Sieht so aus, oder?«
»Ich meine damit, Sir, daà ich nicht glaube, daà die beiden was mit dem Einbruch heute nachmittag zu tun haben. Jedenfalls waren es bestimmt nicht Matt und Gibb Burnwood. Mir
kam es vor, als hätte sie sich abschleppen lassen. Laut einigen Zeugen ist Mià Robb mit den beiden ziemlich schnell auf Tuchfühlung gegangen, wenn Sie verstehen.
Einer der Gäste hat uns ein biÃchen was über sie erzählt. Er
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