Die Zeugin
Morgenâ¹.«
Er lächelte, brummte etwas Unverständliches und schlug dann die Augen auf. »Kendall.«
»Wie schön, daà du dich an mich erinnerst. Du klingst überrascht.«
»Das bin ich auch. Sonst weckt mich ein Wecker.«
»Du kannst ihn wegschmeiÃen. Gewöhn dich lieber an das hier.«
»Warum nicht? Müssen wir uns irgendwas einteilen?« Sie massierte sein Glied, während ihr Mund knabbernd und küssend über seine Brust und seinen Bauch wanderte.
»Kendall.«
Sie schlug die Decke zurück und bià ihn liebevoll unterhalb seines Nabels in die Haut.
»Kendall, Dad ist da.«
»Hmm?«
»Dad.« Er schob sie weg, stand auf und trat ans Fenster. »Ich habe seinen Pick-up in der Auffahrt gehört.«
Kendall war kaum aus ihrem erotischen Rausch erwacht, als es an der Haustür klopfte. Matt fischte ein Paar Jeans aus seinem Schrank. Beim Anziehen sagte er: »Du solltest allmählich aufstehen und dir was überziehen.«
Baff setzte sie sich auf und sah zu, wie er aus dem Zimmer eilte.
»Ich komme, Dad«, hörte sie ihn im Flur rufen. Dann wurde die Haustür geöffnet: »Guten Morgen.«
»Störe ich?«
»Natürlich nicht. Ich wollte gerade Kaffee machen. Komm rein.«
Die beiden Männer gingen in die Küche. Kendall lauschte den Stimmen, bis sie nichts mehr verstehen konnte, dann zog sie die Knie an die Brust, lieà die Stirn darauf sinken und versuchte, ihren Frust und ihre Enttäuschung niederzukämpfen.
Als deutlich wurde, daà Matt nicht die Absicht hatte, ins Bett zurückzukehren, stand sie auf und ging duschen.
Zehn Minuten später gesellte sie sich zu den beiden in der Küche. Gibb briet in einer Pfanne Speck. »Ah, hier kommt die Braut!« sang er, als er sie erblickte.
Er ging um den Tisch herum und schloà sie liebevoll in die Arme. Dann hielt er sie auf Armeslänge von sich und sah ihr fragend in die Augen. »Es macht dir doch nichts aus, daà ich rübergekommen bin und euch beim Frühstück helfe, oder?«
Sollte das ein Witz sein? Natürlich machte es ihr etwas aus. Wenn sie schon auf die Flitterwochen verzichten muÃte, dann wollte sie die Zeit wenigstens allein mit Matt verbringen.
Aber Gibb strahlte sie so arglos an, daà sie es nicht übers Herz brachte, ihm die Wahrheit zu sagen. Unsicher lächelnd antwortete sie: »Natürlich nicht, Gibb.«
Sie löste sich aus seiner Umarmung und trat an die Kaffeemaschine. Offenbar hatte sie ihm nicht verheimlichen können, wie enttäuscht sie war, denn ihrer leidenschaftslosen BegrüÃung folgte ein betretenes Schweigen.
»Vielleicht war das doch keine so gute Idee.« Gibb band sich die Schürze ab.
»Sei nicht albern, Dad«, wandte Matt ein. »Kendall braucht in der Früh einfach ein biÃchen Anlaufzeit. Sie hat mich gewarnt, daà sie ein Morgenmuffel ist. Stimmtâs, Liebling?«
Sie lächelte reumütig. »Eine Unart, die ich leider nicht abstreiten kann, Gibb. Nach dem Aufwachen fühle ich mich immer wie ein Bär nach dem Winterschlaf.«
»Hoffentlich bist du auch genauso hungrig.« Er legte die Schürze wieder an und widmete sich der brutzelnden Pfanne auf dem Ofen. »Magst du Waffeln? Ich bereite den Teig selbst, und zwar nach einem Geheimrezept.«
»Was für ein Geheimrezept?«
Er zwinkerte ihr zu: »Nachdem du jetzt zur Familie gehörst, kann ich es dir wohl anvertrauen. Ich tue Vanille rein. Ein Teelöffel Vanille im Teig macht einen Riesenunterschied.«
»Danke für den Tip.«
Matt stand auf und bot ihr einen Stuhl an. Er küÃte ihr in einer
galanten Geste die Hand und verkündete: »Bitte setzen Sie sich doch, Mrs. Burnwood. Das Frühstück wird gleich serviert.«
Sie setzte sich und bemerkte erst jetzt die Pakete auf dem Tisch. »Noch mehr Geschenke? Das ist doch nicht möglich. Wir haben schon so viele bekommen.«
»Dad hat sie mitgebracht.«
»Die Leute haben sie bei mir abgegeben. Warum macht ihr sie nicht auf, während ich mich um das Frühstück kümmere?«
Sie und Matt teilten die Geschenke untereinander auf und fingen an auszupacken. Sie bekamen eine Waterford-Bonbonschale, zwei silberne Kerzenständer, ein lackiertes Tablett. Das letzte Geschenk überreichte Matt ihr.
»Bitte sehr.«
»Roscoe Calloway hat es heute morgen gebracht«,
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