Die Zucker-Fett-Falle
Gefühlen sowie zu den Signalen seines Körpers (»Bin ich wirklich hungrig oder schon satt?«) zu trainieren.
Gefühle machen Appetit
Essen Sie tagsüber gerne nebenher, wenn Sie am Schreibtisch oder im Auto sitzen?
Freuen Sie sich abends, wenn die Kinder im Bett sind und die letzte Wäsche gemacht ist, auf Ihre wohlverdiente Tafel Schokolade? Oder: Was gibt es Schöneres nach einem harten Tag als eine große Partypizza und ein, zwei Fläschchen Bier vor Ihrem Lieblings-Krimi ? Belohnung ist zweifelsohne ein ganz wichtiger Aspekt beim Essen. Nur: Wäre statt der Snackerei am Schreibtisch nicht ein kleiner Spaziergang an der frischen Luft viel wohltuender? Wäre es nicht angenehmer, sich abends eine schöne Kanne Tee und ein warmes Bad zu gönnen und anschließend ein feines, leichtes Low-Carb-Abendessen und ein gutes Buch? Und statt der einsamen Partypizza vor dem Fernseher wäre vielleicht ein Abendessen mit dem besten Freund/der besten Freundin in einem vegetarischen oder einem Fischrestaurant eine gute Idee?
Bevor Sie mit Essen Ihre Gefühle bedienen, sollten Sie sich fragen: Habe ich wirklich Hunger in dieser Situation, oder brauche ich nicht etwas ganz anderes? Besonders die Diäterfahrenen unter uns und die, die mehr Pfunde mit sich herumschleppen, als ihnen gefällt, haben verlernt, auf die natürlichen Signale und Bedürfnisse des Körpers zu hören. Dabei lässt sich ein Gefühl für diese gut trainieren.
Tipp Alles aufschreiben
Schreiben Sie doch mal alles (wirklich alles!) auf, was und vor allem wann Sie im Laufe eines Tages so essen! Notieren Sie sich die Uhrzeiten. Beschreiben Sie die Rahmensituation und auf was Sie dann Lust hatten. Zum Beispiel:
7.00 h Frühstück mit den Kindern, Müsli mit Milch. Daneben kommt ein Pluszeichen (+) für ein gutes Gefühl.
9.30 h Frühstückspause im Büro oder Einkaufsrunde: eine Buttermilch mit Brötchen. +
11.00 h Nach dem Meeting: Smoothie und ein Schokoriegel mit einem Minuszeichen (–) für ein negatives Gefühl, weil es vielleicht Stress gegeben hat.
So fahren Sie fort bis zur letzten Mahlzeit am Abend. Ordnen Sie dann nach Gefühl und dem, was Sie nach der Lektüre der ersten Seiten dieses Buches über Nährstoffe wissen, die Geschmacksrichtungen und die Nährstoffe zu. Beim Müsli mit Milch steht dann KH + Eiweiß + Fett. Bei der Buttermilch mit Brötchen KH + Eiweiß etc. Ziehen Sie abends Bilanz und lernen Sie sich und Ihre »Essgefühle« auf diese Weise etwas besser kennen! Es wird Ihnen dabei helfen, Ihre Gewohnheiten mithilfe unseres Ernährungsprogramms erfolgreich umzustellen.
Das Ziel: Gesunder Hunger, gesunde Sättigung
Normalgewichtige und schlanke Menschen haben in aller Regel kein Problem damit, auf die Bedürfnisse ihres Körpers zu hören. Sie wissen, wann sie Hunger haben und wann sie gut gesättigt sind, ohne sich bei einer Mahlzeit übergessen zu haben.
Ob wir hungrig oder satt sind, steuert – genauso wie unsere Gefühle – unser Gehirn: Verantwortlich dafür ist ein kleiner Bereich des Zwischenhirns, der Hypothalamus. Hier befinden sich eine Region, die für Sättigung, und eine, die für den Appetit zuständig ist.
Früher dachte man, die Gefühle von Hunger und Sättigung entstehen im Magen, und erst wenn der knurrt, hat man Hunger. Heute kennen wir mehr als 70 Botenstoffe des Organismus, die ständig das Gehirn über die aktuelle Lage im Magen-Darm-Trakt informieren.
Sobald also bestimmte Botenstoffe (Hormone) Energienachschub fordern, reagiert unser Hungerzentrum. Haben wir gegessen, melden die Magennerven eine Dehnung des Magens an die Steuerzentrale im Kopf, und unsere Verdauungsorgane, also Magen und Darm, Gallenblase, Bauchspeicheldrüse und Leber und sogar das Speicherfett im Bauch, schütten Sättigungshormone aus. Zwar geht die erste und entscheidende Information vom Magen aus, dies ist aber ein relativ schwaches Signal. Auch wenn der Magen gut gefüllt ist und dem Gehirn Sättigung signalisieren sollte, entschließen wir uns nicht selten noch zu einem süßen Nachtisch. Schließlich sind wir seit Urzeiten so programmiert, dass wir essen sollen, solange es noch etwas gibt ... Rezeptoren registrieren dann die Nährstoffe, vor allem den Zucker im Blut, und Stoffwechselhormone wie Insulin und Leptin informieren das Zwischenhirn, ob der Energiespeicher gut gefüllt ist und vor allem mit welchen Nährstoffen. Sinken dann nach einer gewissen Zeit die Insulin- und Leptinspiegel, wird vom Zwischenhirn wieder ein
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