Die Zuckerbäckerin
In den nächsten Monaten würde sie sicher über freundliche Gesellschaft froh sein â heute jedoch schätzte sie das Alleinsein noch mehr als alles andere. Zudem hatte sie gar nicht das Gefühl, wirklich allein zu sein, so sehr wanderten ihre Gedanken zwischen allen Menschen, die ihr lieb und teuer waren, hin und her. Bald waren nur noch die Geräusche des Flusses zu hören und vereinzelt das Zirpen der Grillen, ansonsten war alles still um sie herum. Der Boden fühlte sich nun feucht und kühl an, und Eleonore kramte nach ihrer zweiten Decke, um diese ebenfalls auf den Boden zu legen. Eine Jacke als Kissen, ihr Mantel als Decke, so legte sie sich für die Nacht nieder. Nie hätte sie gedacht, daà sie sich beim Schlafen unter freiem Himmel je wieder so sicher fühlen könnte! Wie in alten Zeiten ⦠EinLächeln huschte über ihr Gesicht. Könnte Columbina sie so sehen, wäre sie sicherlich stolz auf sie! Und Leonard ebenfalls! Ach, Leonard â¦
Wie würde wohl der Sternenhimmel über RuÃland aussehen?
â ENDE â
Anhang
Nachwort
Bei einem historischen Roman vermischen sich Fakten und Fiktion, deshalb hier einige Anmerkungen zu meiner Arbeitsweise:
Auch in Wirklichkeit war Königin Katharina über alle MaÃen kreativ, fleiÃig und ihrer Zeit ein riesiges Stück in ihrem Wirken voraus. Die erste Beschäftigungsanstalt gründete sie in meinem Roman im April 1817, in Wirklichkeit jedoch etwas später, das gleiche gilt für die Einweihungsfeier des Katharinenstiftes. Der Besuch von Katharinas Mutter fand in Wirklichkeit erst im Herbst 1818 statt, im Buch schon im Jahre 1817.
Ãber die Ursachen der Gesichtsrose, die letztlich zu Katharinas Tod geführt hat, schweigen sich die meisten Historiker aus bzw. belassen es bei einigen Andeutungen. Nur an wenigen Stellen (u. a. in »Württemberg und RuÃland« von Susanne Dieterich, DRW-Verlag) wird die Version genannt, die auch ich in meinem Roman verarbeitet habe.
Die Bauarbeiten zur Grabkapelle auf dem Rotenberg wurden erst wenige Monate nach Katharinas Tod begonnen (Grundsteinlegung 28. Mai 1819), zuvor war sie auf einem Trauergerüst in der Stiftskirche aufgebahrt. Im Buch nimmt Eleonore ein Jahr nach Katharinas Tod auf dem Rotenberg Abschied von ihr.
Die Geschichte von Eleonore und Sonia sowie die von Leonard ist frei erfunden. Die Tatsache, daà viele Württemberger aufgrund der Hungerjahre nach RuÃland, welches damals als »das gelobte Land« galt, ausgewandert waren, ist jedoch wahr.
Quellen
Für alle diejenigen, die Spaà an der württembergischen Geschichte gefunden haben und selbst weiterlesen möchten, hier nun eine Liste von Büchern, die mir während meiner Recherchen hilfreich waren:
â¢Â  »Württembergische Geschichte«, von Karl Weller, Silberburg Verlag, Stuttgart 1963
â¢Â  »900 Jahre Haus Württemberg«, herausgegeben von Robert Unland, Verlag Kohlhammer, Stuttgart 1984
â¢Â  »Herzöge Bürger Könige â Stuttgarts Geschichte, wie sie nicht im Schulbuch steht«, von Hermann Missenhärter, J. F. Steinkopf Verlag, Stuttgart 1987
â¢Â  »Baden-Württembergische Portraits«, herausgegeben von Hans Schuhmann, Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1988
â¢Â  »Eine Alb-Reise im Jahr 1790«, von F. U. Köhler, Texte Verlag Tübingen, neu 1978
â¢Â  »Baden-Württemberg im Zeitalter Napoleons« â 3 Kataloge zur Ausstellung des Landes Baden-Württemberg vom 10. Mai bis 15. August 1987
â¢Â  »Alltagsgeschichte des deutschen Volkes«, Band I und II, Pahl-Rugenstein Verlag
â¢Â  »Das Stuttgart-Buch«, von Seytter, 1888
â¢Â  »Im Namen des Königs« â Strafgesetzgebung und Strafvollzug im Königreich Württemberg 1806 â 1871, Paul Sauer, Stuttgart 1984
â¢Â  »Katharina Pavlowna â Königin von Württemberg«, von J. Merkle, Verlag Kohlhammer, Stuttgart 1989
â¢Â  »Königin Katharina von Württemberg«, von Max Rehm, Stuttgart 1968
â¢Â  »Der schwäbische Zar â Friedrich, Württembergs erster König», von Paul Sauer, Stuttgart 1986
â¢Â  »König Wilhelm I. von Württemberg. Ein Bild seines Lebens und seiner Zeit«, von Karl-Johannes Grauer,
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