Die Zuckerbäckerin
das Hochheben des rundlichen Napfes, nachdem der fertig gebackene Kuchen umgedreht wurde. Im Dialekt wird heute noch von einem »Gugâlupf« gesprochen, und das »h« in Gugelhupf beruht auf einer Ãbertragung aus dem Dialekt ins Hochdeutsche.
Im Folgenden habe ich für Sie ein Rezept aus dem Jahr 1850 aufgeschrieben. Ich habe es einem Originalkochbuch entnommen, welches Johann Rottenhöfer, einer der gröÃten Kochbuchautoren seiner Zeit â er war Mundkoch von König Maximilian IL von Bayern â, verfaÃt hat.
Achtung! Wer sich an ein solches altes Rezept wagt, braucht nicht nur etwas Phantasie (wie groà waren die Tassen Mitte des 19. Jahrhunderts?), sondern auch ein wenig Erfahrung beim Backen, vor allem, wenn es darum geht, die alte Backanleitung zu interpretieren. Ich habe den Text ganz bewuÃt im Original belassen, möchte Ihnen jedoch ein paar Tips aus meinem Erfahrungsschatz geben, bevor Sie sich ans Werk machen:
â¢Â  Nehmen Sie statt der angegebenen 3â4 Löffel Hefe einfach einen ganzen Würfel frische Hefe.
â¢Â  Das »lauwarme Erwärmen« des Mehles können Sie weglassen, wenn alle Zutaten Zimmertemperatur haben.
â¢Â  Die übrigbleibenden EiweiÃe bitte nicht wegwerfen â daraus können Sie wunderbare Baisers herstellen. Wie einfach das geht, zeige ich Ihnen später.
â¢Â  In diesem alten Rezept wird sehr wenig Zucker verwendet, was den GenieÃern zugute kommt, die bewuÃt auf Zucker verzichten möchten oder müssen. Ausgemachte SüÃmäuler nehmen einfach etwas mehr Zucker als angegeben.
â¢Â  Und natürlich stellt sich die Frage â wie groà oder klein waren die Tassen früher? Welche wurde als Maà verwendet? Ich verwende eine ganz »normale« Kaffeetasse als MaÃeinheit.
Kugelhupf nach J. Rottenhöfer
Zutaten:
560Â g feines Mehl
350Â g Butter
6Â Eidotter
2Â Eier
1Â Tasse Rahm (Sahne)
1Â TL Salz
2 Löffel Orangenzucker
(Rezept zur Herstellung folgt weiter hinten)
3â4 Löffel Hefe
175Â g Rosinen
6Â EL Madeira
»560 Gramm feinstes Mehl werden lauwarm erwärmt, dann durch ein Sieb auf den Backtisch gesiebt, zusammengenommen und in der Mitte eine Grube gemacht. In diese kommen 350 Gramm gebröckelte Butter, sechs Eidotter und zwei ganze Eier, eine Obertasse voll Rahm, ein Kaffeelöffel voll Salz, zwei Löffel voll Orangenzucker und drei bis vier Löffel voll gute Hefe. Diese Masse wird untereinandergemengt, gut abgearbeitet und, bis der Teig Blasen macht, abgeschlagen. Unter diesen Teig werden 175 Gramm reingewaschene Rosinen getan und nebst 6 EÃlöffeln voll Madeira unter den Teig gemengt. Diese Masse wird dann in die mit klarer Butter ausgestrichene und mit Mehl ausgestäubte Form halbvoll gefüllt, zum Gehen an einen warmen Ort gestellt, eine Stunde langsam gebacken, dann der Kuchen über ein Sieb gestürzt, gut mit Zucker bestäubt und kalt serviert.«
Glauben Sie mir: Wenn Sie diesen Kuchen an einem Sonntagnachmittag servieren, die Kuchentafel eventuell noch mit der Kupfermodel, in der das feine Stück gebacken wurde, dekorieren, ist Ihnen der Applaus sicher!
â¦Â »Das weiÃt du doch, daà ich mich für dich interessiere, oder?« fragte Leonard mit belegter Stimme. Er spürte ein so heftiges Gefühl in sich, daà ihn kalte Schauer durchliefen. War er etwa dabei, sich in die magere Räuberin zu verlieben?
»Leonard und Eleonore« â hatte das nicht einen süÃeren Geschmack als Lilis Zuckerbrezeln? â¦
Wie mochten Lilis Zuckerbrezeln wohl ausgesehen und geschmeckt haben? Wenn ich die Augen zumache, entsteht vor meinem inneren Auge ein Bild ⦠Mürbe Brezeln, nichtzu groÃ, hell gebacken, bestreut mit feinen Mandeln und etwas Zucker â ideale Begleiter zu einer frisch aufgebrühten Tasse Tee!
Das folgende Rezept habe ich in einem Kochbuch anno 1930 gefunden. Es stammt von der groÃen Kochbuchautorin Friederike Luise Löffler â mit ein biÃchen Glück können Sie auch heute noch eines ihrer Originalkochbücher auf dem Flohmarkt oder beim Antiquar finden. Aber aufgepaÃt: Antike Kochbücher werden teilweise zu sehr hohen Preisen gehandelt!
Doch zurück zu dem Zuckerbrezelrezept â hier ein kleiner Tip von mir: »hellgelb backen« gelingt am
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