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Die Zufalle des Herzens

Die Zufalle des Herzens

Titel: Die Zufalle des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fay Juliette
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belustigter Miene die Schultern zuckte. »Das hat Spaß gemacht«, sagte sie.
    »Sie hat angefangen, aus ihren Gläsern zu trinken und sie nach ihren Namen zu fragen und wo sie wohnten und so Zeug.« Morgan grinste. »Mannomann, Calvin Ridger hat ausgesehen, als würde er jeden Moment einen Anfall kriegen.«
    Jet hatte sich eine Pizza bestellt, und als sie ging, hatte sie die Mädchen mitgenommen. »Die Vorstellung, sie dort zu lassen, fand ich nicht besonders verlockend«, erklärte sie.
    Danas und Alders Blicke trafen sich, und Alder zog die Augenbrauen hoch, was einem stummen Hab ich doch gesagt gleichkam . Dana nickte. Alder hatte recht gehabt mit Jet. Hinter der schwarzen Fassade und den schlechten Manieren hatte das Mädchen durchaus Herz. »Hey Süße«, sagte Dana, »möchtest du noch einen Keks?«
    Beim Mittagessen am Freitag starrte Dana auf ihren Joghurt. Die gelatineartige Masse verursachte ihr Übelkeit. »Morgen fahren sie«, erzählte sie Tony.
    »Ich weiß«, sagte er.
    Natürlich wusste er Bescheid. Sie hatte ihm bereits alles erzählt. Doch das stille Mitgefühl, das sie jetzt in seiner Stimme hörte, war genau das, wonach sie sich sehnte. »Nächste Woche arbeite ich ganztags, ja?«, sagte sie. »Sie brauchen mich für die zusätzlichen Stunden nicht zu bezahlen, ich will nur nicht zu Hause hocken.«
    »Es wird mir ein Vergnügen sein, und selbstverständlich werde ich Sie bezahlen.«
    »Nein, tun Sie das nicht.« Er fing an zu protestieren, doch sie schnitt ihm das Wort ab. »Ich meine es ernst, Tony. Ich hätte das Gefühl, etwas Gutes zu tun.«
    »Okay, das verstehe ich«, sagte er. »Aber sehen Sie’s mal aus meiner Perspektive. Was wäre ich denn für ein Ekeltyp, wenn ich Ihre traurige Stimmung ausnützen würde? « Schon den Gedanken wischte er mit einer Handbewegung beiseite. »Kommt nicht infrage.« Angesichts seines widerspenstigen Auftretens gab sie sich dankbar geschlagen.
    Von der Eingangstür her war lautes Klopfen zu hören, und sie schreckten beide von ihren Stühlen hoch und gingen rasch nach vorne, um zu öffnen. Dort hinter der Glasscheibe stand Jack Roburtin, sein körperlicher Ausdruck eine seltsame Mischung aus Wut und Hoffnung. Einen Moment lang standen Tony und Dana einfach nur da. »Ich kümmere mich darum«, murmelte sie.
    »Ich bin in meinem Büro«, sagte er. »Und horche.«
    Dana schloss die Tür auf. »Hallo«, sagte Jack merkwürdig unsicher, so als wüsste er nicht, welche Rolle er in seinem eigenen kleinen Film spielte.
    »Hallo«, sagte sie.
    Er straffte die Schultern und kniff seine ohnehin eng stehenden Augen zusammen. »Mir bleiben noch ein paar Minuten, bis meine Schicht losgeht, und ich hab mir gedacht, wir sollten vielleicht vor dem Wochenende reinen Tisch machen.«
    »Gut«, sagte sie, obwohl sie seit ihrem ungehaltenen Telefonat Anfang der Woche nicht einmal einen flüchtigen Gedanken auf ihn verwendet hatte.
    »Du hast bestimmt viel um die Ohren«, äußerte er.
    »Ja, das habe ich.«
    »Also, da hast du mein vollstes Verständnis. Mir geht es ja im Grunde nicht anders.« Um eine lässige Haltung bemüht, verschränkte er die Arme und verlagerte sein Gewicht, allerdings zu weit auf eine Seite. Jetzt sah er aus wie eine Ken-Puppe, die eine neue Hüfte brauchte. Dana biss sich auf die Lippen, um nicht laut loszulachen.
    »Was ist daran so witzig?«, wollte er wissen. »Glaubst du, du bist die Einzige, die Sorgen hat? Herrgott noch mal, die Verkäufe sind zurückgegangen! Bei mir eigentlich nicht, aber bei vielen anderen. Und an Thanksgiving besuche ich meine Mutter in Florida, dabei hasse ich das Fliegen! Aber was soll ich machen – mit dem Auto fahren? «
    »Nein, nein, entschuldige!«, beharrte sie, obwohl es ihr nicht gelang, das Glucksen in ihrer Kehle unter Kontrolle zu bringen. Sie hielt sich die Hand vor den Mund, was es jedoch nur schlimmer machte.
    »Okay, so langsam hab ich endgültig den Eindruck, dass du nicht an einer Versöhnung interessiert bist«, sagte er warnend.
    »Versöhnung?«, sagte sie. »Ich dachte, du wolltest nur reinen Tisch machen.«
    »Wozu sollte ich reinen Tisch machen, wenn wir danach nicht wieder zusammen sind?«
    Zusammen sein. Mit Jack . War es das, was sie wollte? Nach ihrem kleinen verbalen Scharmützel hatte Dana nicht einmal über die Frage nachgedacht, ob sie sich getrennt hatten. Und jetzt sah es so aus, als müssten Friedensangebote gemacht werden. Schon bei der Vorstellung schienen ihre Glieder bleischwer zu

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