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Die Zuflucht der Drachen - Roman

Die Zuflucht der Drachen - Roman

Titel: Die Zuflucht der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penhaligon Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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nach Möglichkeit nicht von meinen Gehilfen sehen. Verwischt eure Spuren, bevor ihr zurückkommt.« Der alte Zauberer stemmte sich an den Armlehnen seines Stuhls hoch und stand auf. »Verrate niemandem etwas von meiner Freundschaft mit Patton, auch nicht deinen Freunden. Schreibe meine Offenheit meinem Interesse an deiner Feenartigkeit zu. Ich werde dir und drei Gefährten deiner Wahl morgen früh meine Ratschläge erteilen. In der gegenwärtigen Lage sind Ratschläge die beste Hilfe, die ich zu bieten habe.«
    »Wir sind dankbar für alles, was Sie tun können.«
    Der alte Zauberer tätschelte Kendras Arm. »Ich wünschte, ich könnte behaupten, dass ich diese Hilfe für ausreichend halte.«

KAPITEL 18
    Die Feste Schwarzbrunnen
    S eth hielt die Hand über den Plastikbecher und spürte, wie die Würfel seine Haut kitzelten. »Kommt schon, Sechser«, murmelte er, zog dann seine Hand weg und kippte die fünf Würfel in den Deckel der Pappschachtel des Kniffelspiels.
    »Drei Fünfen«, vermeldete Bubda.
    »Keine Sechsen.« Seth betrachtete das Blatt mit seinem Punktestand. »Meine Fünfen habe ich bereits. Ich brauche immer noch den Viererpasch. Vier Fünfen sind okay.« Er grabschte die zwei übrigen Würfel und würfelte eine Drei und eine Vier. Beim dritten Wurf würfelte er eine Eins und eine Sechs.
    »Kein Viererpasch«, sagte Bubda. »Trägst du dir die Sechs ein?«
    »Dann reicht es bestimmt nicht mehr für meinen Bonus. Und Chance habe ich schon. Ich streich lieber den Kniffel.«
    Bubda warf die Würfel in den Becher und schüttelte grinsend. Der Einsiedlertroll hatte in dieser Runde bereits einen Kniffel gewürfelt und sich den Bonus auf die obere Summe gesichert.
    Vor lauter Langeweile hatte Seth den Plunder im Abstellraum durchwühlt und die Kniffelschachtel gefunden. Sie hatte ein altmodisches Design, als stamme sie aus den fünfziger oder sechziger Jahren. Einige der Spielzettel auf dem Block waren bereits benutzt worden, aber es gab noch jede Menge leere Blätter, und Seth fand auch zwei kurze Bleistifte. Zuerst hatte er allein gespielt, bis irgendwann der Troll angekommen war, um ihm von hinten über die Schulter zu schauen. Was mit Bubdas zögerlicher Neugierde begonnen hatte, hatte sich inzwischen zu einem wahren Kniffelmarathon ausgewachsen.
    Der Troll warf die Würfel in den Deckel der Schachtel.
    »Vier Einser«, verkündete Seth. »Du hast deine Einsen bereits. Du hast auch deinen Viererpasch schon, und das wäre ein sehr niedriger Dreierpasch. Du kannst ein Full House probieren.«
    Bubda schüttelte den Kopf und griff nach einem einzigen Würfel; die vier Einser ließ er liegen. »Hundert Punkte Kniffelbonus.«
    Er würfelte eine Sechs. Murrend griff er noch einmal nach dem Würfel und würfelte eine Eins.
    »Kniffel!«, krähte Bubda und reckte beide Fäuste.
    Seth konnte nur den Kopf schütteln. »Du bist der größte Glückspilz der Welt.« Von dreizehn Runden hatte Bubda bereits neun gewonnen.
    Bubda hüpfte im Kreis herum und schlug sich aufs Bein, während er einen emporgereckten Finger durch die Luft wirbeln ließ. Seth bedauerte zutiefst, dass er den Troll durch sein eigenes Beispiel auf diese Siegestänze gebracht hatte.
    Hinter sich hörte Seth, wie die Klappe des Rucksacks geöffnet wurde.
    Bubda sprang über eine Pyramide von Kisten, zog den Kopf ein, presste die Glieder an den Körper und hatte plötzlich unglaubliche Ähnlichkeit mit einer Holztruhe.
    Als Füße die Leiter herabstiegen, wich Seth in eine Ecke zurück und hoffte, dass seine Fähigkeiten als Schattenwandler ihn unsichtbar machten. Wie hatte er nur wegen eines Kniffelspiels ein so hohes Risiko eingehen können?
    Sobald die Gestalt, die die Sprossen herunterkletterte, in Sicht kam, konnte Seth wieder freier atmen. »Ich bin allein«, rief Warren mit gedämpfter Stimme.
    Seth gefiel, wie sein suchender Blick über ihn hinwegglitt, ohne ihn wahrzunehmen. »Hier bin ich«, sagte er und trat vor.
    »Nicht schlecht«, meinte Warren anerkennend. »Du bist aus dem Nichts aufgetaucht.«
    »Was gibt’s Neues?«
    »Tut mir leid, dass ich erst jetzt herunterkommen konnte. Ich wollte nicht, dass die anderen schon spitzkriegen, dass du hier bist.« Warren warf einen Blick auf den Boden. »Hast du Kniffel gespielt?«
    »Ich komm nicht gut mit Langeweile klar. Es ist später Abend, nicht wahr?«
    Warren nickte. »Wir sind in einer Feste. In so einer Art kleiner Burg.«
    »Ich weiß, was eine Feste ist.«
    »Kendra und ein paar der

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