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Die Zuflucht der Drachen - Roman

Die Zuflucht der Drachen - Roman

Titel: Die Zuflucht der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penhaligon Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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Möglichkeit, es mit Bestimmtheit festzustellen?«
    »Sie konnte die Botschaft lesen, die Patton in dem verborgenen Gewölbe hinterlassen hat«, merkte Oma an. »Ein Stechbulbus hätte das nie und nimmer gekonnt. Dazu ist mächtige Feenmagie vonnöten, die nicht auf eine Kopie übertragbar ist.«
    Opa nickte. »Stimmt. Aber ich weiß deine Wachsamkeit zu schätzen, Seth. Wir müssen auf der Hut sein. Alles hinterfragen. Nichts für selbstverständlich nehmen. Doch nun möchte ich unsere Aufmerksamkeit auf den Sphinx und den Translokator lenken.« Opa fasste zusammen, was sie über den Standort des Translokators und die zugehörigen Schlüssel in Erfahrung gebracht hatten.
    »Wie groß sind die Chancen, dass der Sphinx an das erste Horn eines Einhorns herankommt?«, überlegte Oma.
    »Wie groß waren die Chancen, dass er Stechbulben findet?«, gab Coulter zurück.
    »Wie selten sind Einhorn-Hörner?«, fragte Seth.
    »Einhörner gehören zu jenen magischen Wesen, denen man von allen am seltensten begegnet«, sagte Opa. »Wir glauben, dass es noch immer welche gibt, aber man kann es nicht mit Sicherheit sagen. Sie sind schwer zu fassende Kreaturen von außerordentlicher Reinheit, und ihre Hörner verfügen über machtvolle Magie. Vor langer Zeit wurden sie von habgierigen Zauberern gejagt, bis sie so gut wie ausgestorben waren. Einem Einhorn wachsen während seiner Lebensspanne drei Hörner. Bis sie ganz ausgewachsen sind, werfen sie die beiden ersten ab, so ähnlich wie Menschen ihre Milchzähne verlieren. Das Horn hier in Fabelheim ist das einzige erste Horn, von dem ich überhaupt weiß.«
    »Aber das bedeutet nicht, dass es dem Sphinx nicht gelingen wird, anderswo ein weiteres zu finden«, betonte Coulter.
    »Es wäre unklug, sich darauf zu verlassen, dass er scheitert«, pflichtete Warren ihm bei. »Vor allem jetzt, da er den Okulus benutzen kann. Irgendwie, irgendwo wird er eins finden.«
    »Nach allem, was wir wissen, könnte er bereits eins haben«, meinte Oma niedergeschlagen.
    »Wenn das unsere Sorge ist«, resümierte Opa, »sehe ich keine andere Möglichkeit, als zu versuchen, dem Sphinx bei dem Schlüssel in Wyrmroost zuvorzukommen. Wir haben alle erlebt, wie findig er ist. Jetzt, da er weiß, wo sich der Schlüssel zu dem Gewölbe in Australien befindet, wird er auch einen Weg finden, Navarog Zugang zu dem Drachensanktuarium zu verschaffen. Und wenn er den Schlüssel zum Gewölbe erst einmal hat, wird er nicht lange brauchen, um sich den Translokator zu holen.«
    »Aber können wir den Schlüssel zu dem Gewölbe denn besser schützen als die Drachen von Wyrmroost?«, fragte Tanu.
    »Zumindest können wir den Schlüssel in Bewegung halten«, erwiderte Opa. »Wir können ihn benutzen oder ihn an einen anderen Ort bringen. Da der Sphinx den gegenwärtigen Aufbewahrungsort kennt, ist es nur eine Frage der Zeit, bis er ihn an sich bringt.«
    »Dann besteht unsere erste Aufgabe darin, das Horn von den Zentauren zu holen«, stellte Oma fest.
    Dale stieß einen leisen Pfiff aus. »Na dann, viel Glück. Dieses Horn ist ihr kostbarster Besitz. Sie verehren Patton dafür, dass er es ihnen gegeben hat. Es liefert die Energie, die Grunhold während der Schattenplage zu einer sicheren Zuflucht gemacht hat.«
    »Können wir sie nicht davon überzeugen, dass wir es nur ausleihen wollen?«, schlug Opa vor. »Sobald wir unsere Mission erfüllt haben, könnten wir das Horn zurückgeben.«
    »Es sei denn, wir werden alle von Drachen gefressen«, bemerkte Coulter.
    »Es wird schwer sein, sie zu überzeugen«, erklärte Oma.
    »Und das ist noch eine Untertreibung«, merkte Dale an.
    »Warum es nicht stehlen?«, warf Seth ein.
    Die anderen lachten düster.
    »So unerfreulich es klingt«, ergriff Warren das Wort, »es könnte so weit kommen. Weiß irgendjemand mehr darüber, wo sie es aufbewahren?«
    »Die Zentauren sind ein stolzes Volk und wollen unter sich bleiben«, sagte Opa. »Aber als Verwalter habe ich eigentlich das Recht, sie einmal im Jahr zu besuchen, ohne etwas befürchten zu müssen. Von dieser Ausnahme abgesehen haben sie das Recht, jeden zu erschlagen, der sich auf das ihnen zugewiesene Land wagt. Ich habe von meinem Recht nur zweimal Gebrauch gemacht. Sie sind keine angenehme Gesellschaft.«
    »Wir müssten erst einmal so nah wie möglich an das Horn herankommen«, überlegte Oma. »Die Lage vor Ort analysieren, damit wir einen Raubzug planen können, wenn es nötig ist. Dann versuchen wir, sie dazu zu bringen,

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