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Die Zukunft ist ein toller Job (German Edition)

Die Zukunft ist ein toller Job (German Edition)

Titel: Die Zukunft ist ein toller Job (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Steen
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bin ich wieder los.“
    „Aber klar doch“, sagte Jonas, der immer noch
verstört war und von daher nicht so auf seine Wortwahl achten konnte. „Hast du
wieder deinen Schnabel nicht gehalten, ja?“
    „Freundchen!“, sagte Rita, aber er war nicht
mehr zu bremsen.
    „Weißt du noch? Letztes Mal? Da, wo du deinen
Job an die Rothaarige mit Körbchengröße 80 C verloren hast? Lass sie mal 20
gewesen sein. Das ist schon hoch gegriffen.“
    „Gleich setzt es was!“
    „Oder vorletztes Mal. Warum musstest du den
Chef der Putzkolonne unbedingt als Wichser bezeichnen?“
    „Weil er einer war. Ich hab’s gesehen. Er hat
sich auf dem Männerklo einen runtergeholt und …“
    „Jaja, verschon mich mit den Einzelheiten. Sag
mir lieber, was du jetzt machen willst. Einfache Jobs sind schwer zu bekommen,
weil sie immer gleich unter der Hand weggehen.“
    „Einfache Jobs“, sagte Rita, lehnte sich zurück und
verschränkte die Arme vor der Brust. „So ist das also. Meine Arbeit ist dem
Herrn nicht fein genug. Er hält sich für was Besseres.“
    „Nein, aber ich möchte lieber Gebäude entwerfen
statt sie zu putzen. Es macht mir nun mal keinen Spaß, hinter anderen Leuten
herzuräumen und ihre Klos zu schrubben. Ich hab schon genug mit meinem eigenen
Klo zu tun. Außerdem will ich eine anspruchsvollere Arbeit haben.“
    „Ach, du stellst Ansprüche. Na Hauptsache, die
bezahlen dir irgendwann die Miete. Bis jetzt sieht’s ja nicht danach aus.“
    „Könnten wir’s kurz machen, Mama? Ich muss zur
Arbeit, und ich bin spät dran. Was willst du?“
    „Einen Job.“
    „Tut mir leid, aber ich hab keinen zu
vergeben.“
    „Doch. Ich bin jetzt bereit, auf deinen Hund
aufzupassen. Aber nur für zwei Euro die Stunde. Darunter mach ich es nicht
mehr.“
    „Das hättest du mir auch am Telefon sagen
können. Außerdem hab ich inzwischen ’ne andere Lösung gefunden, und mit der bin
ich sehr zufrieden.“
    „Wenn das so ist, kannst du ja wieder gehen.“
    „Mach ich auch“, sagte er, sprang auf und gab
ihr einen Kuss auf die Wange. „Ich wünsch dir noch einen schönen Tag. Geh doch
ein bisschen raus an die frische Luft oder leg dich in den Park. Da soll es
wunderschön sein um diese Zeit.“
    „Ach, halt die Klappe.“
    „Ich hab dich auch lieb“, sagte er und ging zur
Tür. Dort drehte er sich noch mal um und fragte: „Was war denn nun mit deinem
Job in der Bäckerei?“
    „Die Filiale hat dicht gemacht. Zu wenig
Kunden.“
    „Das tut mir leid“, sagte er.
    „Mir auch“, sagte Rita.
    „Du kommst zu spät“, sagte Kordula, als er
später ein wenig atemlos im Büro auftauchte. Jonas wich ihrem Blick aus und
versuchte die Situation mit einem Scherz zu retten.
    „Schlechtes Zeitmanagement“, sagte er, hängte
sein Jackett über die Stuhllehne und stellte den Rechner an. „Wenn du wüsstest,
was ich heute schon alles erlebt hab. Zwei Frauen hab ich geküsst und einen
Dackel. Außerdem musste ich den Wagen in die Werkstatt bringen und …“
    „Mein Wagen musste auch in die Werkstatt, und
trotzdem bin ich pünktlich. Außerdem kleben schon wieder Hundehaare auf deinem
Revers.“
    Er fing an, an sich herumzuputzen.
    „Herrn Leonhards rechte Hand hat gerade
angerufen“, fuhr Kordula übergangslos fort. „Der Mann will plötzlich kein
Parkett mehr im Eingangsbereich haben, sondern Granit. Außerdem sollen die
Punktestrahler durch Pendelleuchten aus Edelstahl ersetzt werden. Der
Sitzbereich soll insgesamt größer werden, auch wenn das zulasten der Rezeption
geht. Hab ich noch was vergessen? Ach ja, die Fensterfront. Die soll nur noch
halbhoch sein und dafür zu den Seiten hin verlängert werde.“
    „Diese Scheißänderungen“, sagte Jonas und ließ
sich auf seinen Schreibtischstuhl fallen. „Mit denen sind wir ja ewig zugange.
Abwandeln, überarbeiten, fertigstellen, und wieder abwandeln, überarbeiten,
fertigstellen … Hört das denn niemals auf? Habt ihr nicht ein anderes Projekt
für mich?“
    „Welches andere Projekt?“, fragte Kordula nur
und sah ihn verständnislos an.
    Da nahm er sich zusammen und sagte: „Na gut,
fangen wir halt wieder von vorn an. Hast du der rechten Hand gesagt, wie viel
Zeit wir dafür brauchen?“
    „Ja, und er war alles andere als begeistert.“
    „Da wird der Leonhard wohl wieder neben der
Spur laufen.“
    „Kann sein, kann aber auch nicht sein. Der Mann
ist nicht blöd. Der weiß genau, dass wir die Änderungen nicht von heute auf
morgen gebacken kriegen.“
    „Da

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