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Die Zusammenkunft

Die Zusammenkunft

Titel: Die Zusammenkunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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ertragen.«
    »So lange wird es nicht dauern. Hast du später je versucht, herauszufinden, was aus den Archonten wurde, die den Weißen Tempel von Uruk betraten?«
    Jada nickte. »Jedesmal, wenn ich hierher zurückkehrte, suchte ich auch Uruk auf. Erfolglos. Die Zeit hat alle Spuren verwischt.«
    »Vielleicht finde ich das, wonach du vergeblich gesucht hast.«
    »Warum sollte dir gelingen, was mir versagt blieb?«
    »Weil ich mich in meinem Haus gewiß besser auskenne als du!«
    »In deinem Haus ...?«
    Landru verzichtete auf eine Erklärung. Ungehindert kehrte er auf die Zinnen der Feste Ophit zurück, verwandelte sich in das geflügelte Tier, das zum Sinnbild seiner Art geworden war - - und jagte dem Ort entgegen, von dem aus er einst, vor der Sintflut, über diese damals noch kleine und überschaubare Welt geherrscht hatte.
    Er und andere schreckliche Götzen.
    *
    England
    Die Spur, im Gras sichtbar wie ein schwach ausgetretener Trampelpfad, hatte bis zu einem einsam gelegenen Gehöft geführt - und dort geendet.
    Devan Daridov hatte den Hubschrauber in großer Höhe über den Hof hinwegfliegen lassen, hatte ihn dann in eine weite Schleife gelenkt und schließlich eine knappe Meile von dem Anwesen entfernt gelandet.
    Jetzt, während die Sonne jenseits des Horizontes hinter ihnen in roter Glut versank, pirschten Daridov und Glory Anson sich an das Gehöft heran, jede Deckung nutzend, immer wieder verharrend und beobachtend.
    Aber zwischen den schlichten Gebäuden vor ihnen rührte sich nichts. Wie ausgestorben lag der Hof da. Und es stand zu befürchten, daß dieser Vergleich durchaus zutreffend war .
    »Sie müssen sich noch auf dem Hof befinden«, beharrte Daridov zum wiederholten Male. »Wir hätten ihre Spuren sehen müssen, wären sie weitergegangen.«
    »Ich verstehe das alles nicht«, sagte Glory halblaut, obwohl absolut nicht anzunehmen war, daß man sie über diese Entfernung hätte hören können. »Warum haben sie sich nicht getrennt? Warum sind sie alle denselben Weg gegangen - und warum verstecken sie sich auf diesem Hof?«
    »Die letzte Frage ist leicht zu beantworten«, erwiderte Devan Dari-dov. »Sie warten, bis die Nacht anbricht, ehe sie weitergehen. Und die Antwort auf Ihre anderen Fragen liegt irgendwo -«, er grinste schief, »- da drüben.« Er streckte den Finger in Richtung der kleinen Farm.
    »Dann sollten wir sie uns holen«, meinte Anson und lief los.
    Niedrige Buschreihen und Bodenmulden schützten sie vor Entdeckung. Lediglich auf den letzten fünfzig Yards des Weges gab es keinen Sichtschutz mehr. Getrennt voneinander legten Anson und Daridov die Distanz zurück, wobei einer dem anderen Waffendeckung gab. Schließlich kauerten sie hinter einer Scheunenecke.
    »Was jetzt?« fragte Glory.
    »Dasselbe Spielchen wie auf Highgate Hall«, schlug ihr Partner vor. »Wir nehmen uns ein Gebäude nach dem anderen vor und durchsuchen es.«
    Glory Anson erstarrte neben ihm. Fast tonlos flüsterte sie: »Ich glaube, die Mühe können wir uns ersparen.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Fragen wir doch ihn, wo all die Leute stecken.«
    Glory wies mit dem Kinn auf einen Mann, der nur wenige Yards von ihnen entfernt im Begriff stand, etwas Furchtbares zu tun - und dessen stierer Gesichtsausdruck unmißverständlich verriet, daß ihn nichts auf dieser Welt mehr schrecken konnte .
    . weil er ohnedies im Begriff stand, sie zu verlassen.
    *
    Tief in sich nahm Morgan McDermott vage Verwunderung wahr -darüber, daß niemand ihn aufhielt und daß er niemanden sah.
    Schließlich befanden sich über dreihundert Menschen auf seinem Hof! Wie konnte es da angehen, daß er völlig unbehelligt blieb?
    Er zuckte die Schultern.
    »Um so besser«, sagte er sich.
    Er öffnete die Tür des kleinen Heuschobers und zog sie hinter sich gewissenhaft zu. Dann ging er in den hinteren Teil des Baus, ohne sonderliche Eile, und dabei sah er sich um, als schaue er nach dem Rechten, ob alles Gerät auch an seinem angestammten Platz lag und stand.
    Vereinzelt drang rotgoldenes Licht durch Ritzen in der östlichen Schoberwand. Staubkörner tanzten in den schmalen Bahnen wie winzige glühende Insekten.
    McDermott stieg eine knarzende Leiter hinauf, die zum oberen Heuboden führte. Hier stapelten und reihten sich Strohballen dicht an dicht. Nur ein schmaler Weg war freigeblieben. Er endete vor einer Luke in der Wand.
    Morgan McDermott stieß die niedrige Tür auf. Aus der Wand über der Luke ragte ein breiter Balken; an seinem Ende war

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