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Die zwei Leben der Alice Pendelbury: Roman (German Edition)

Die zwei Leben der Alice Pendelbury: Roman (German Edition)

Titel: Die zwei Leben der Alice Pendelbury: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Levy
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die Halle begleiten könne, er hätte ihm noch etwas zu sagen.
    Vor der Drehtür blieb er stehen.
    »Mein Tarif hat eine Erhöhung erfahren.«
    »Warum das? Wir hatten einen Preis ausgemacht.«
    »Das war, bevor Ihr Fuß mit Wut an meinem Bein gelandet ist. Ihretwegen werde ich vielleicht morgen hinkeln.«
    »Jetzt übertreiben Sie mal nicht, ich habe Sie kaum gestreift, und das auch nur, damit Sie nicht ins Fettnäpfchen treten.«
    Can musterte Daldry mürrisch.
    »Na gut«, erklärte dieser, »ich entschuldige mich, tut mir leid, dass ich mich zu einer unglücklichen Geste habe hinreißen lassen, selbst wenn sie nötig war. Aber Sie müssen zugeben, dass Sie nicht sehr geschickt waren.«
    »Na gut, ich werde meine Gebühren nicht erhöhen, weil Ihre Freundin von großem Entzücken ist und meine Arbeit leichter sein wird.«
    »Was soll das heißen?«
    »Dass ich innerhalb eines Tages hundert Männer finden kann, die davon träumen würden, sie zu umgarnen. Bis morgen«, sagte Can und trat in die Drehtür.
    Nachdenklich kehrte Daldry zu Alice zurück.
    »Was wollte er Ihnen denn sagen, das ich nicht hören durfte?«
    »Nichts Wichtiges, wir haben nur über seine Bezahlung gesprochen.«
    »Ich möchte, dass Sie all Ihre Ausgaben aufschreiben, das Hotel, das Essen, den Führer, nicht zu vergessen die Reise, ich zahle es Ihnen zurück …«
    »Auf den Penny genau, ich weiß, das haben Sie mir jetzt oft genug gesagt. Aber ob Sie wollen oder nicht, bei Tisch sind Sie mein Gast. Dass wir eine geschäftliche Abmachung haben, ist eines, dass ich mich wie ein Gentleman verhalte das andere, und davon lasse ich mich auch nicht abbringen. Übrigens, wie wäre es mit einem Drink, um das zu feiern?«
    »Was zu feiern?«
    »Ich weiß nicht, muss man unbedingt einen Grund haben? Ich habe Durst, wir können ja feiern, dass wir unseren Führer engagiert haben.«
    »Für mich ist es noch etwas zu früh, ich ruhe mich ein wenig aus. Ich habe die ganze Nacht kaum ein Auge zugetan.«
    Alice ließ Daldry an der Bar zurück. Er sah ihr nach, wie sie in der Aufzugkabine nach oben schwebte. Dann bestellte er sich einen doppelten Scotch.
    Am Rande eines hölzernen Anlegers schaukelt ein Boot. Alice steigt ein und setzt sich ans Ende. Ein Mann löst das Tau, mit dem es am Steg befestigt ist. Das Ufer entfernt sich, und Alice versucht zu verstehen, warum die Welt so ist, warum sich die Wipfel der hohen Pinien in der Dunkelheit über ihrer Vergangenheit zu schließen scheinen.
    Die Strömung ist heftig, und das Boot schwankt gefährlich, als sie das Kielwasser eines Schiffs kreuzen. Alice will sich an beiden Seiten festhalten, aber ihre Arme sind nicht lang genug. Also klemmt sie ihre Füße unter die Bank, auf der der Seemann mit dem Rücken zu ihr sitzt. In jedem Wellental hält sie eine starke, beruhigende Hand fest.
    Von Norden kommt Wind auf und vertreibt die Wolken, doch das Mondlicht scheint nicht vom Himmel, sondern aus dem Wasser zu kommen.
    Das Boot legt an, und der Seemann hebt sie ans Ufer.
    Sie klettert einen Hügel hinauf, auf dem Zypressen stehen, und steigt dann auf der anderen Seite in ein dunkles Tal hinab. In der kühlen Herbstnacht läuft sie über einen feuchten Feldweg, der so abschüssig ist, dass sie sich an den Büschen festhalten muss. In der Ferne sieht sie ein flackerndes Licht.
    Dann geht es vorbei an den Ruinen einer alten Burg oder eines Palasts, die mit wildem Wein bewachsen sind.
    Die Luft ist erfüllt vom Geruch nach Zedern und Ginster, etwas weiter nach Jasmin. Alice will sich diese aufeinanderfolgenden Düfte für immer einprägen. Es ist heller geworden, eine Öllampe, die an einer Kette hängt, erleuchtet ein Holztor. Es öffnet sich auf einen Garten mit Linden und Feigenbäumen. Alice möchte eine Frucht stibitzen, sie hat Hunger. Sie will das saftige Fleisch kosten. Sie streckt die Hand aus, nimmt zwei Feigen und versteckt sie in ihrer Tasche.
    Sie tritt auf den Hof eines Hauses. Mit einer sanften, ihr fremden Stimme wird ihr erklärt, sie brauche keine Angst zu haben, sie habe nichts mehr zu befürchten, sie würde sich waschen, essen, trinken und schlafen können.
    Eine hölzerne Treppe führt in den ersten Stock. Die Stufen knarren unter Alices Füßen, sie hält sich am Geländer fest und versucht, sich leichter zu machen.
    Sie tritt in ein kleines Zimmer, das nach Bienenwachs riecht. Alice zieht ihre Kleider aus, faltet sie sorgfältig zusammen und legt sie auf einen Stuhl. Dann geht sie zu einem

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