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Die zweite Frau des Arztes (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Die zweite Frau des Arztes (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Titel: Die zweite Frau des Arztes (Contoli-Heinzgen-Krimi) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Misko
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behauptet, ihre Mutter lebe in Hamburg.“
    „ Das hatten wir doch schon.“
    „ Herr je noch mal! Mir geht vieles ständig durch den Kopf. Da kann es schon mal zu Wiederholungen kommen.“
    „ Du bist heute leicht aggressiv. Hat doch nicht etwa mit Bender zutun?“
    „ Ach, vergessen wir’ s.“
    „ Keine Besitzansprüche. Werd erwachsen.“
    Wolf zog es vor, seinen Mund zu halten.
    „Sag mal“, wechselte Anke das Thema, „konntet du nicht wenigstens heute, sonntags, und auch noch, wenn wir zu meinen Eltern fahren, statt dieser Jeans eine Stoffhose mit Bügelfalten anziehen?“
    Sie strich sich bei der Äußerung demonstrativ mit beiden Händen über ihre Oberschenkel, die in einer feinen dunkelblauen Chinohose steckten. Die Ampel schaltete auf grün, Wolf traft kräftig auf das Gaspedal und unterstrich seine Emotion mit den Worten.
    „Ich bin kein Spießer.“
    „ O.k. O.k.“, beschwichtigte Anke. „Aber bevor du dir das nächste Mal neue Felgen für diese Rakete kaufst, besuche lieber einen Herrenausstatter, versprochen? Dann füllt sich jedenfalls dein Kleiderschrank wieder und ich kann mal reingreifen und deinen gut geratenen Körper angebracht kleiden.“ Dabei strich sie ihm mit kleinen kreisenden Bewegungen über den Bauch.
    „ Der Wagen braucht vorläufig keine neuen Felgen“, knurrte Wolf.
    „ Oh, was fühle ich denn da?“, meinte sie statt einer Antwort kess. „Ist das etwas ein Bauchansatz?“
    Sie zog ihre Hand zurück. “Untersteh dich, du weißt, ich hasse Männer mit Bauch? Ich verordne dir ab sofort täglich fünfzig Sit-ups.“
    „Ich mache dir einen anderen Vorschlag“, konterte Wolf. „Du übernimmst für vierzehn Tage das Kochen, dann werde ich hier“, er zeigte mit ausgestrecktem Finger auf seinen Bauch, „bald einen Krater haben.“
    „ Witzbold. Spiel nicht ständig auf meine mangelnden Kochkenntnisse an. Es reicht doch, wenn einer gut kocht.“
    „ War ja nur ein Versuch.“
    „ Stopp!“, rief Anke plötzlich, „hier rechts, da vorne muss es sein! Da, das dritte Haus!“
    Wolf parkte den Wagen auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Beide betrachteten den mehrstöckigen Wohnblock.
    „Darin muss es doch irgendjemand geben, der was weiß“, meinte Anke nachdenklich.
    „ Anke, es geht um meine Patientin und du arbeitest hier im Moment vorrangig an deiner Story, wenn ich richtig vermute.“
    Aufbrausend blickte Anke ihn an. „Aber das ist doch ...“
    „Jetzt tu nicht so, ich kenne dich. Heute ist Sonntag, da wird eigentlich nicht gearbeitet.“
    „ Du hast gesagt, je mehr du von ihrem Umfeld weißt, desto besser.“
    Wolf gab sich geschlagen und stieg aus. Als Anke keine Anstalten machte, ihre Wagentür zu öffnen, ging er um den Porsche herum und riss ihr die Tür auf. Sie lächelte ihn graziös an, schwang ihre langen Beine auf den Asphalt und erhob sich an seiner Hand aus dem Auto.
    „Gib es zu, du bist doch selbst neugierig.“
    „ Stimmt, aber im Augenblick mehr ärgerlich.“
    Sie hatte recht. Egal, ob Sonntag oder nicht. Auch ihn interessierte es brennend, was mit Evas Mutter passiert war. Eben drum, weil Eva es anscheinend völlig wegrationalisiert hatte. Anke eilte voraus zur Haustür. Kopfschüttelnd folgte er ihr. Sie war wie ein Feuer. Wenn sie einmal brannte, brauchte sie Nahrung, damit es nicht erlosch.
    Sechs Klingeln stellten sich ihnen zur Auswahl. Anke spreizte ihren Finger und zählte die runden Knöpfe neben den Namensschildern ab.
    „ Enemenemuh, und aus bist du.“
    Sie drückte auf den vergilbten Knopf, neben dem der Name ’Klauser’ in ungelenkiger schwarzer Schrift stand. Es rührte sich nichts.
    „Findest du das in Ordnung, am heiligen Sonntag?“, fragte Wolf gereizt.
    „ Es heißt so schön: Du erfährst nie, womit du durchkommst, wenn du es nie versuchst.“
    „ Ist der Spruch von dir?“
    „ Nein, aus dem Internet. Könnte aber von mir sein“, antwortete sie mit funkelnden Augen.“
    „ Die machen sicher ihren Mittagsschlaf“, schätzte Wolf.
    „ Aber die können nicht alle im Bett liegen.“
    Bei Klauser startend, wiederholte Anke ihre Auszählung. Diesmal blieb sie bei ’Rosenhain’ hängen und schellte. Auch hier keine Reaktion.
    „Scheiße“, murmelte Anke, „ich glaub’ s einfach nicht“ und drückte die Klingel unter Rosenhain.
    „ Jetzt lass uns fahren,“ maulte Wolf in dem Moment, als der Türöffner summte. Anke warf ihm einen triumphierenden Blick zu und stieß die Haustür auf. Sie nahmen ein

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