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Die zweite Invasion - Legenden der Zukunft (German Edition)

Die zweite Invasion - Legenden der Zukunft (German Edition)

Titel: Die zweite Invasion - Legenden der Zukunft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank W. Haubold
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    Nachdem er sich vergewissert hatte, dass Saue rstoffgehalt und Keimbelastung der Außenluft im Normbereich lagen, schlüpfte Vincent in einen leichten Overall, der mit Ausnahme des unvermeidlichen Atemfilters keinerlei Sonderausstattung besaß, und machte sich auf den Weg zur Luftschleuse. Er nahm nur den Koffer mit den üblichen Utensilien mit und verzichtete auf Waffen. Obwohl Vincent wie jeder Jäger über ein recht ansehnliches Arsenal an Schuß- und Strahlenwaffen verfügte, war keine davon in ihrer Wirkung mit einer Machbombe zu vergleichen. Falls die Zielperson die Druckwelle überlebt hatte, war sie mit kleineren Kalibern kaum zu beeindrucken. Vincent rechnete allerdings nicht damit, dass es überhaupt zu einer Begegnung kommen würde. Bislang war ihm »Mr. Echo« immer einen, den entscheidenden Schritt voraus gewesen.
    Es war kühl auf Stamfani, jetzt, da es zu dämmern begann, und Vincent musste sich beeilen.  Er hatte nicht vor, die Nacht an diesem alptraumhaften Ort zu verbringen. So vergewisserte er sich nur, dass die beiden Roboter an der Arbeit waren und marschierte dann zielstrebig auf das Stationsgebäude zu.
    Die Stahlkonstruktion des Habitats war zwar verbogen, aber immer noch ausreichend stabil. Im Inneren des Gebäudes herrschte allerdings ein unbeschreibliches Chaos. Die Druckwelle hatte nicht nur Fenster und Türen zerstört, sondern auch Schränke und andere Möbel aus ihren Verankerungen gerissen und teilweise zertrümmert. Vincent konnte nur vermuten, welcher Bestimmung die Räume, die er betrat, ursprünglich gedient hatten. Seine Suche nach den Bewohnern der Station blieb zu zunächst erfolglos. Doch die Hoffnung, dass sie sich vielleicht doch noch rechtzeitig hatten in Sicherheit bringen können, zerschlug sich in dem Moment, als Vincent die Tür zu einem der letzten Räume im Obergeschoß öffnete und erschrocken zurückprallte.
    Sie waren hier – alle.
    Bei den Toten – drei Frauen und drei Männern – handelte es sich vermutlich um die komplette Besatzung. Obwohl ihre Körper keine sichtbaren Verletzungen aufwiesen, waren die Gesichter der Toten schmerzverzerrt und dunkel verfärbt. Die Machwelle hatte ihre Lungen zerrissen.
    Obwohl Vincent schon Schlimmeres gesehen ha tte, spürte er Zorn in sich aufsteigen. Die Leute von Stalive waren Idealisten, Menschen, die sich einer Aufgabe verschrieben hatten und dafür die größten Strapazen auf sich nahmen. Man musste sie nicht unbedingt mögen, aber das hier war kaltblütiger Mord. Vincent machte ein paar Aufnahmen, und plötzlich wurde ihm klar, was ihn – wenn auch unbewusst – von Anfang an irritiert hatte: Die Augen der Toten waren geschlossen!
    Jemand war hier gewesen, danach , und hatte den Getöteten diesen letzten Dienst erwiesen.  Vincent hatte kaum Zweifel, wer der Jemand gewesen war. Zum ersten Mal hatte sein mysteriöser Gegenspieler eine Spur hinterlassen, etwas, das seine Existenz bestätigte ...
    Und wenn er noch hier ist? Misstrauisch schaute sich Vincent nach allen Seiten um und lauschte dabei auf verdächtige Geräusche. Aber es blieb alles still, wenn man von dem Summen der Roboteraggregate absah, das durch das zerborstene Panoramafenster hereindrang.
    Dennoch machte Vincent ein Entdeckung: eine Videokamera auf einem verbogenen Stativ, die von der Druckwelle zu Boden geschleudert worden war. Display und Objektiv waren zwar gesprungen und das Gehäuse völlig verbogen, doch der Speicherchip schien zumindest äußerlich unversehrt und ließ sich ohne Gewaltanwendung entnehmen. Vincent steckte ihn ein, machte noch eine letzte Übersichtsaufnahme mit seiner eigenen Kamera und wandte sich dann zum Gehen.
    Er fühlte sich schäbig, weil er die Toten so zurücklassen musste, aber im Moment hatten andere Dinge Priorität. Er musste herausfinden, was es mit der Station und den Chimären – der Begriff war ihm mittlerweile eingefallen – auf sich hatte. Was hatte dieser Mr. Echo mit ihnen zu schaffen gehabt und weshalb hatte ihn die Zentrale herbeordert, wenn das Militär den Fall doch bereits auf seine Weise erledigt hatte? Wer spielte hier mit wem Verstecken?
    Die meisten dieser Fragen würden wohl unbean twortet bleiben, aber zumindest über die Vogelmenschen musste es Unterlagen geben. Vielleicht gab es ja irgendwo einen Zentralrechner oder sonstigen Datenspeicher. Vincent machte sich auf die Suche und fand im Untergeschoß tatsächlich einen Technikraum, der eine Reihe von Computermodulen enthielt. Die Anlage war

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