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Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Titel: Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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willst die Axt«, sagte Zokora.
    »Richtig.«
    »Äxte sind unhandlich. Sie brauchen viel Platz. Kommt man ihm zu nahe, ist es vorbei für den Axtkämpfer.«
    »Bolzen. Ein Bolzen ins Auge«, sagte Varosch.
    »Dennoch ist eine solche Axt Schrecken erregend. Du weißt, dass du nicht bestehen kannst, wenn sie trifft«, meinte Natalyia.
    »Wenn«, kam Zokoras verächtliche Antwort.
    »Seelenreißer ist meine Waffe. Ich will die Axt, weil sie einem Freund gehört.«
    »Also nehmen wir sie uns und fragen diesen Mann nach dem Weg«, sagte Zokora und reichte mir das Fernrohr. »Ich werde gleich zurück sein.«
    »Wartet«, sagte ich. »Wenn wir diese Leute niederschlagen, gibt es einen Aufstand. Wir können nicht gegen eine Horde Süchtiger bestehen.«
    »Dann zwingen wir den Befehlsgeber des Hehlers herbei«, sagte Natalyia, und ihre Lippen formten sich zu einem gemeinen Lächeln.
    Ich sah sie an. »Wie wollt Ihr das bewerkstelligen?«
    »Er sitzt. Seine Füße ruhen auf Stein. Lasst mich gehen.«
    »Und wenn Ihr gesehen werdet?«, fragte ich.
    Sie grinste mich an und gab dem Stein an ihrer Seite einen liebevollen Klaps. Zokora machte einen Schritt zur Seite und ließ sie auf dem schmalen Weg vorbei. Es dauerte nicht lange, bis sie in das Kanalbett sprang und zwischen diesen elendigen Behausungen und den Schatten verschwand.
    »Es treibt mir immer noch einen Schauer über den Rücken, wenn ich sehe, wie der Stein ihr nachgibt«, sagte Varosch leise. »Ich frage mich, was sie vorhat.«
    Zokora sah zu ihm hin. »Frag das nächste Mal vorher, nicht wenn sie bereits gegangen ist. Aber wir werden es bald wissen.«
    Zuerst geschah eine ganze Zeit nichts. Ich reichte Zokora wieder das Rohr, und sie hielt Ausschau.
    »Sie ist gut«, sagte Zokora nach einem Moment. »Ich kann sie nicht entdecken.«
    Etwas später: »Es ist etwas passiert. Der Mann ist aufgesprungen und er schreit, er hat unbändige Angst! Die Wachen treiben die Menschen aus dem Weg … Nun wird der Tisch beiseite geschoben und sie sehen alle hinunter. Ich kann nicht erkennen, was es ist. Der Mann scheint unverletzt, aber er ist in Panik. Einer seiner Wächter rennt davon. Der Hehler ist schwer zu beruhigen, aber einer der anderen Wächter drückt ihn wieder auf seine Bank zurück, der Tisch wird wieder hingestellt, und er trinkt. Es muss etwas Sichtbares sein, denn die Menschen versammeln sich zum Gaffen. Er macht keine weiteren Geschäfte. Er weint.« Zokora ließ verächtlich das Glas sinken.
    »Ich glaube, es wäre ein geeigneter Zeitpunkt, sich ihm zu nähern«, sagte ich. »Eine Menschenmenge ist immer gute Tarnung.«
    »Nicht für Euch«, sagte Varosch. »Ihr seid zu groß.«
    Natalyia fand uns auf halbem Weg. Sie tauchte zwischen zwei Verschlägen auf. Ihre Augen glitzerten, sie war guter Laune.
    »Was habt Ihr getan?«, fragte ich sie.
    »Ich tauchte in den Stein, griff seine Füße und zog sie knöcheltief in den Boden. Dann ließ ich ihn los. Der Stein hält ihn gefangen.« Sie grinste breit.
    Varosch pfiff leise durch die Zähne. »Kein Wunder, dass es ihn erschreckte und er in Panik geriet!«
    »Warum?«, fragte Zokora überrascht. »Kennt man hier keine Hämmer und Meißel?«
    Wir sahen uns gegenseitig an, Natalyia fing an zu kichern, und auch ich hätte beinahe laut losgelacht. »Zokora, Ihr seid einmalig.«
    Sie sah mich verständnislos an. »Menschen!«
    Wir begaben uns an den linken Rand der gaffenden Menge. In den Hauptkanal. Der eine Wächter war nach links davongeeilt, und hier befand sich auch das Lager mit dem süchtig machenden Brot.
    Bislang war noch niemand auf die Idee gekommen, Hammer und Meißel zu holen, oder aber diese Werkzeuge waren zu wertvoll, als dass sie hier jemand besaß.
    Es war schon ein seltsamer Anblick, die Schienbeine des Mannes im Stein enden zu sehen.
    Eine geraume Zeit verging, bis der Wächter, der aufgebrochen war, Hilfe zu holen oder zu berichten, wiederkam. In seiner Begleitung war eine Frau, ebenfalls in dunklen Gewändern. Ein langer Umhang fiel von ihren Schultern und berührte hinter ihr fast den Boden. Er bewegte sich in einem Wind, den niemand sonst spürte. Ich konnte keine Struktur in dem Stoff erkennen, es war, als wäre es ein dunkler Schatten und sonst nichts. Selbst Zokoras Rüstung war nicht so dunkel.
    Sie trug einen Silberreif in Stirnhöhe über ihrer Haube, der Schleier war vorgelegt. Ähnlich wie wir trug sie eine Weste, und dort hingen, mit dem Griff nach unten, sechs schmale Dolche. Sie bewegte

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