Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Titel: Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
Vom Netzwerk:
Zokora hatte ihr Wasser gegeben, aber wohl nicht genug. Natalyia war fast so groß wie Leandra, aber deutlich kräftiger gebaut. Zokora hatte ihr die gleiche Menge Wasser gegeben wie sich selbst. Ich schätzte, dass Natalyia die Hälfte mehr wog als Zokora.
    Wir entschlossen, hier Rast zu machen. Als ich mir einen Mauerrest als Stütze suchte, hörte ich etwas, das ich niemals erwartet hätte: Zokora entschuldigte sich bei Poppet. »Ich trage die Verantwortung für dich, und es war mein Fehler. Hier, trink soviel du willst.«
    Aber Poppet trank nur kurz.
    »Ich weiß, warum ich nie mehr Fußsoldat werden wollte«, sagte Janos, als er sich neben mir in den Sand fallen ließ. »Ich bin zu schwer dafür.« Er nahm einen Schluck Wasser. »Ich verstehe nicht, wie die schwere Infanterie marschieren konnte. Diese Platten wogen deutlich mehr als unsere Rüstungen, und Ausrüstung hatten sie auch dabei.«
    »Wir sind wahrscheinlich allesamt verweichlicht«, sagte ich. »Bis auf Zokora. Ich lausche auf ihre Schritte, und sie hat nicht einmal den Rhythmus gewechselt.«
    »Stimmt, ihre Füße berühren den Grund. Ist mir noch gar nicht aufgefallen«, meinte Janos. »Zokora, warum schwebst du nicht mehr?«
    »Das Schweben ist ein Geschenk meiner Göttin«, antwortete die Dunkelelfe. »Dies ist nicht ihr Land. Eis, Fels und Schnee, ja. Aber nicht Sand.«
    »Was mag das hier wohl mal gewesen sein?«, fragte Varosch. Ich hörte, wie er aufstand und in den Ruinen des Hauses, an dessen Mauer ich lehnte, rumorte.
    »Was sucht er?«, fragte ich Poppet.
    »Holz für das Abendmahl.«
    »Ich denke, es war eine kleine Ansiedlung, eine Art Handelsposten. Vielleicht vierzig Häuser, noch nicht einmal eine Mauer«, sagte Janos. »Sieglinde wollte sehen, ob sie den Brunnen findet. Vielleicht führt er Wasser.«
    »Unwahrscheinlich«, sagte ich.
    »Es kann wirklich sein, dass sie Wasser findet«, sagte Leandra und ließ sich neben mir nieder. Die Mauer spendete etwas Schatten gegen die untergehende Sonne. Noch war mir warm, aber ich wusste, dass die Nacht kalt werden würde.
    »Wie das?«, fragte ich.
    »Es ist oft so, dass Brunnen, die man für ausgetrocknet hielt und aufgab, sich irgendwann wieder mit Wasser füllen.«
    »Ich hätte jetzt gern wieder ein Stück Eis«, meinte ich sehnsüchtig.
    »Zokora, was ist Solante für eine Göttin?«, fragte Janos.
    Die Dunkelelfe schwieg einen Moment. »Es ist schwer zu beschreiben, sie gehört zum dunklen Land und nicht zur Oberfläche. Verglichen mit unserer Welt ist selbst dieses Land fruchtbar. Dort drüben ist ein Baum. Du findest so etwas nicht bei uns. Dort, wo die Sonne nicht scheint, folgt das Leben ganz speziellen Regeln. Man erhält keine Gelegenheit, einen Fehler zweimal zu machen. Solante ist eine Göttin, die hilft, wenn man sich selbst hilft. Sie lehrt Disziplin und Loyalität. Es gibt nichts umsonst, und alles hat einen Wert. Und sie lehrt absoluten Gehorsam gegenüber den älteren Frauen.«
    »Was ist mit den Männern?«, fragte Janos.
    »Männer sind stärker als Frauen, aber nicht so widerstandsfähig. Solante schenkt uns vier Mädchen für einen Jungen. Damit die Rasse nicht ausstirbt, braucht sie fortpflanzungsfähige Männer, also werden Männer verhätschelt wie kleine Kinder. Deshalb haben wir so viele menschliche Sklaven, sie tun das, was eure Männer tun, sie ziehen an der Seite ihrer Herrinnen in den Kampf, arbeiten mit ihnen auf den Pilzhöfen … all das.« Sie machte eine kleine Pause. »Solante ist es auch, die unsere Sklaven schützt. Loyalität wird belohnt. Ist ein Sklave loyal, kann er zu Ansehen gelangen. Er wird nur nie eine Stimme im Rat erkämpfen können.«
    »Verstehe ich das richtig, die Männer werden geschützt, und Frauen gelten als entbehrlich?«, fragte Varosch leise.
    Zokora lachte. »Ganz so ist es nicht. Ist eine Frau schwanger, ist sie heilig. Aber ein Mann kann in zwei Jahren Dutzende von Frauen schwängern, während eine Frau in der gleichen Zeit nur ein Kind gebären kann. Wenn überhaupt. Aber ansonsten, ist eine Arbeit gefährlich, so wird sie von Frauen verrichtet. Männer arbeiten gar nicht.«
    »Und haben nichts zu sagen«, warf Janos trocken ein.
    »Mancher Sklave ist höher geachtet als einer unserer Männer. Männer gelten bei uns als unnütz für alles außer dem einen.« Zokora lachte. »Als ich das erste Mal einen Mann sah, der Befehle gab, dachte ich, ich träume.«
    »Ich hasse Sklaverei«, sagte Leandra. »Das ist es, womit ich bei

Weitere Kostenlose Bücher