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Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Titel: Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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dicke Brühe fast aufdrängte.
    »Es geht mir wieder gut«, behauptete Leandra.
    Sieglinde lachte. »Macht einen Handstand.«
    Sie konnte es nicht. Aber am Morgen des dritten Tages machte Leandra einen Handstand und fing wortlos an, ihre Ausrüstung zu packen. Mir erschien sie noch immer nicht gesundet, aber es war sinnlos, sie weiter aufhalten zu wollen. Seitdem achteten wir darauf, unsere Stiefel auszuklopfen, bevor wir sie anzogen, und oft genug hörte ich morgens die Geräusche, wenn wieder eines dieser Insekten totgeschlagen wurde.
    Alle zwei Tagesreisen, so sagte uns Serafine, gab es entlang der imperialen Straßen Wegestationen. Als wir die nächste fanden, war es der Abend des vierten Tages seit dem Aufbruch vom letzten Tor.
    Das Gebäude war besser erhalten als die Wegestation, an der wir das Tor verlassen hatten, aber auch dieses Gebäude schien nach Poppets Beschreibung seit Jahrhunderten verlassen. Der Sand hatte es mehrfach unter sich begraben und wieder freigegeben; kaum ein Raum, der nicht von Sand erfüllt war. Auch der Brunnenschacht war voller Sand, eine Nachricht, die mir ein fluchender Janos überbrachte.
    Wir rasteten im ersten Stock des Wehrturms, dort wo im Hammerkopf Eberhards Familie wohnte. Seitdem unsere Füße Bessarein betreten hatten, hatten wir keinen Menschen gesehen, kein Vieh, nur verdorrte Pflanzen und Insekten.
    Der Mensch gewöhnt sich an alles. Als mir am nächsten Morgen Poppet beim Ankleiden half, war ich seit fast einem Zehntag blind und dachte kaum mehr darüber nach.
    Die Straße war häufiger unter Sand begraben, als sie sichtbar war, und es geschah auch einmal, dass wir sie vollständig aus den Augen verloren. Leandra jedoch behauptete, sie wisse, in welche Richtung wir gehen müssten, und so setzten wir unseren Marsch fort. Sie behielt recht, denn gegen Abend fanden wir die Straße wieder.
    Wir hatten gerade unser Nachtlager aufgeschlagen, als ich plötzlich etwas hörte. Ich hob die Hand. »Still!«
    Pferde. Ich hörte das Wiehern von Pferden und Stimmen. Menschliche Stimmen. Zokora brach auf, um die Lage zu erkunden. Sie war immer noch die Wendigste unter uns, und im Anschleichen übertraf sie niemand.
    Wir warteten gespannt auf ihre Rückkehr.
    Sie kam später zurück als erwartet, Varosch wollte sie schon suchen gehen und war kaum mehr aufzuhalten.
    »Eine Gruppe von Nomaden«, erzählte Zokora.
    »Ich schätze, es sind etwas über zwanzig. Etwa ein Dutzend Pferde und mehr als das Dreifache an seltsamen Tieren. Sie haben einen langen Hals, Buckel auf dem Rücken, spucken und sehen selten dämlich aus. Aber sie brauchen kein Wasser, denn die Pferde wurden verpflegt, diese anderen Tiere nicht.«
    »Das sind Kamele«, sagte Sieglinde. »Serafine kennt sie, auch wenn sie früher eine Seltenheit waren. Sie brauchen auch Wasser, müssen aber seltener trinken.«
    »Diese Nomaden haben Zelte aufgebaut, dunkle, niedrige Zelte. Sie tragen lange, hellgraue Umhänge, ich sah kaum Rüstungen, dafür aber viele Waffen. Speere, Kurzbögen und Schwerter, die auffällig gekrümmt sind. Diese … Kamele … sind schwer beladen. Zu einem guten Viertel mit Tierhäuten, die mit Wasser gefüllt sind, der Rest sind andere Waren. Sie haben sechs Wachen aufgestellt, drei weitere haben sich etwas vom Lager entfernt und unter Tüchern im Sand eingegraben. Eine gute Idee: Wird das Lager angegriffen, befinden sich diese drei im Rücken der Angreifer.«
    »Fast die Hälfte der Leute sind auf Wache. Diese Gruppe erwartet Ärger«, sagte Janos.
    »Ich sah vier Frauen. Drei tragen einen Schleier im Gesicht und sprechen nicht. Eine ältere Frau und zwei jüngere. Sie dienen dem Anführer. Die ältere kocht, und die beiden jungen Frauen machen Bettsport mit ihm. Die vierte weint. Sie wird bewacht.«
    »Eine Gefangene?«, fragte Leandra.
    »Mag sein. Sie machen Feuer mit einem merkwürdigen Brennmaterial. Es stinkt fürchterlich, scheint aber leicht zu sein. Ich weiß nicht, was es ist. Diese Leute sind auf jeden Fall sehr wachsam, und sechs der Pferde sind gesattelt geblieben. Jeder der Männer schleppt mehr Waffen mit sich herum, als sie tragen können, ohne Lärm zu machen, aber die Frauen sind unbewaffnet.« Zokora schien von dem Gedanken empört.
    »Was meint ihr, sollen wir sie aufsuchen?«, fragte ich.
    »Wir haben nicht mehr viel Wasser. Zokora, waren alle ihre Wasserschläuche gefüllt?«, fragte Leandra.
    »Ja. Ich habe nur wenige leere Häute gesehen.«
    »Dann kommen sie von einer Oase und

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