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Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Titel: Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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wissen, wo es Wasser gibt.«
    »Ihr Verhalten erscheint mir, als ob sie in dieser menschenleeren Gegend mit einem Zwischenfall rechnen. Sie haben viel Ladung dabei und sind alle bewaffnet. Vielleicht ein Händler und seine Wachen?«, mutmaßte Janos.
    »Ich glaube nicht«, sagte Zokora. »Sie sehen mir alle aus wie Kämpfer. Zwei stritten sich, und der ältere Mann ging dazwischen und schlug einem der Männer mit einer Peitsche ins Gesicht. So verhält sich doch kein Händler.«
    »Nicht, wenn er leben will«, murmelte Janos.
    »Also, was denkt ihr?«, fragte ich die anderen.
    »Wir brauchen höchstens noch vier Tage bis Gasalabad. Kein Risiko«, sagte Sieglinde.
    »Wir kennen uns hier nicht aus. Ich neige eher zur Vorsicht«, stimmte Varosch ihr zu.
    »Wir können ihren Spuren folgen, und die führen uns dann zu dem Wasserloch«, meinte Leandra. »Wir sollten uns fernhalten.«
    Das war die überwiegende Meinung. Zokora bot sich an, das Lager zu beobachten, aber ich entschied mich dagegen. Allerdings kochten wir diese Nacht nicht und stellten ebenfalls Wachen auf.
    Die Nacht verlief ruhig. Als Zokora am nächsten Morgen den Lagerplatz aufsuchte, war die Karawane bereits wieder aufgebrochen.
    »Die Spur ist deutlich zu erkennen. Aber sie führt nicht in unsere Richtung«, sagte Leandra.
    »Wir können versuchen, diese Oase zu finden, oder weiter zur Stadt reisen.«
    »Zokora, du sagtest, dass die Wasserhäute frisch gefüllt wirkten.«
    »Ja.«
    »Wieviel Wasser haben wir noch?«, fragte ich Leandra.
    »Genug für sechs Tage … wenn wir sparsam sind.«
    »Also genug, um einen Tag zu opfern, die Oase zu finden und dennoch die Stadt zu erreichen, wenn uns das nicht gelingt.« Ich überlegte kurz. »Wir folgen ihrer Spur.«
    Als wir aufbrachen, bat ich Poppet, mir den Himmel zu beschreiben. »Wolkenlos und blau«, war die Antwort. Ich nickte dankend. Lang anhaltendes gutes Wetter macht mich immer misstrauisch.
    Wir waren erst drei Stunden unterwegs, als Poppet mir etwas anderes berichtete. »Ich sehe einen Schwarm Vögel. Sie kreisen über einer Stelle.«
    Ich berührte Seelenreißer. Natürlich war es sinnlos. Sand war aus irgendwelchen Gründen für ihn leichter zu sehen als Eis oder Stein, und so schien es mir, als ob ich über einen sehr schwach schimmernden Boden ging, aber natürlich war es mir nicht möglich, die Vögel wahrzunehmen. Seelenreißers Sicht reichte vielleicht zehn Schritt in alle Richtungen.
    »Ich glaube, kreisende Vögel bedeuten hier nichts anderes als bei uns zu Hause«, sagte Leandra leise.
    »Ja. Sie sind immer ein schlechtes Omen«, pflichtete Janos ihr bei.
    »Varosch, geh voraus und schau, was da los ist. Aber sei vorsichtig und lass dich nicht entdecken.«
    Varosch eilte davon.
    »Ich habe einmal einen Vogelschwarm gesehen, ohne dass der Grund dafür ein übler war«, sagte Janos. »Ein Bauer hatte seine Kirschernte zum Markt bringen wollen. Die Achse seines Karrens brach, und als der Karren zur Seite kippte, verlor er seine ganze Ladung. Ich glaube, jeder Vogel der Reiche war zugegen und spielte sein Spiel mit dem Bauern. Der Kerl wedelte mit den Armen, schrie und stampfte, aber jedesmal wenn er einen Vogel vertrieb, stahlen fünf andere seine Ernte.« Er lachte trocken. »Mir wäre es lieb, eine solche Erklärung zu finden.«
    »Raben sind es nicht«, sagte Leandra. »Die hier sind größer und fliegen anders.«
    »Geier«, sagte Sieglinde. »Serafine sagt, es sind Aasfresser.«
    Schweigend gingen wir weiter, bis Varosch zurückkam.
    »Wir haben die Oase gefunden. Aber sie wird uns nichts nützen«, sagte er. »Es liegen Leichen im Wasser.«
    »Götter«, entfuhr es mir. »Wasser, so sagte Kennard, ist hier heilig.«
    »Kann ich verstehen«, meinte Janos. »Bei dem Durst, den man hier entwickelt.«
    »Was habt Ihr gefunden?«, fragte Leandra.
    »Ein überfallenes Lager. Ihr seht es gleich selbst, es ist hinter der nächsten Düne.«

16. Das Kind im Sand
     
    »Ich sehe einen kleinen Teich, vielleicht zehn Schritt lang und an der breitesten Stelle zwei Schritt breit. Seltsame Bäume, lang und rank, mit einer Krone aus großen Blättern an der Spitze, etwas Schilfgras um den Teich herum. Ich sehe vier tote Tiere, drei dieser Kamele und ein totes Pferd, und etwa zehn tote Männer. Von uns aus zur Linken war das Lager, drei Zelte sind niedergerissen worden, zwei stehen noch. Ein paar zerstörte Kisten liegen weiter hinten, dort waren Tiere angebunden, die Pflöcke und Seile sind noch da.

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