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Die zweite Nacht

Die zweite Nacht

Titel: Die zweite Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Rabengut
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lange, bis sein Schwanz zwischen meinen Lippen zuckte und sein Sperma in meinen Mund spritzte. Ich saugte so lange weiter, bis Frederik meine Schultern umfasste und sich aus mir zurückzog. Er lächelte mich an, in seiner Miene spiegelte sich eine Mischung aus Überraschung und Dankbarkeit wider. Nachdem er sich geräuspert hatte, fragte er mit belegter Stimme: »Und was machen wir jetzt?«
    Statt einer Antwort sah ich lächelnd zur Schlafzimmertür, er folgte meinem Blick und erwiderte mein Lächeln.

    In der Nacht wachte ich auf und konnte nicht wieder einschlafen – egal wie viele Schafe ich zu zählen versuchte. Weil ich Frederik nicht wecken wollte, schlich ich mich leise ins Wohnzimmer. Der Raum lag still in blasses Mondlicht getaucht vor mir.
    Wir hatten das Bett nur verlassen, um kurz etwas zu essen. Rein rational wusste ich, dass ich eigentlich müde sein sollte, doch sobald ich die Augen schloss, zuckten wilde Gedanken durch meinen Kopf.  
    Ganz oben auf der Liste stand die Frage, ob ich mich wirklich bereit dazu fühlte, eine Beziehung zu führen. Wenn ich dem Wodka glauben durfte, wollte ich ja sogar heiraten. Dann waren da noch Ideen für neue Bücher, Rezepte, die ich ausprobieren wollte und die Frage, was ich Frederik wohl zu Weihnachten schenken sollte.
    Mit einem leisen Stöhnen vergrub ich mein Gesicht in dem Sofakissen und wühlte durch meine Haare. Warum konnte ich nicht einfach schlafen und mir erst morgen wieder das Gehirn verrenken? So ein Mist!  
    Plötzlich bewegte sich das Sofakissen unter mir und ich sprang auf. Mit klopfendem Herzen fragte ich mich, ob ich jetzt schon halluzinierte. Das Kissen fiel von der Couch und Schröder starrte mich vorwurfsvoll an. Das hatte er sich bestimmt von Frederik abgeschaut, der konnte nämlich exakt so gucken. Nur dass der Mann dabei noch eine Augenbraue so hoch zog, dass sie förmlich über seinem Kopf schwebte.  
    Ich hob das Kissen auf, legte es wieder auf die Couch und verbeugte mich vor dem Kater. Dann setzte ich mich neben ihn. Schröder bewegte keinen Muskel, offenbar hatte er sich noch immer nicht entschieden, wie er überhaupt zu mir stand – es bestand also die Gefahr, dass er mir gleich mit ausgestreckten Krallen ins Gesicht springen würde.  
    »Sag mal, Schröder, du hast doch so ein samtiges Fell, die Katzendamen fahren bestimmt auf dich ab, oder?« Ich streckte die Hand aus, um ihn anzulocken und hoffte, dass er sie zum Dank nicht mit blutigen Kratzern verzieren würde. Er legte nur den Kopf schräg und betrachtete mich argwöhnisch.
    »Na, komm schon her. Vielleicht hast du ja ein paar Beziehungstipps für mich.«  
    Wenigstens ließ das Tier sich jetzt dazu herab, probehalber an meinen Fingern zu schnuppern und einmal kurz an ihnen zu lecken.  
    »Verrat mir mehr über deinen Besitzer. Für wie verrückt hält er mich?«, fragte ich und stellte begeistert fest, dass Schröder zu mir kam und gekrault werden wollte.
    »Für ziemlich verrückt«, erklang Frederiks trockene Stimme hinter mir und ich zuckte zusammen.  
    »Habe ich dich geweckt?« Schuldbewusst warf ich einen Blick über die Schulter.
    »Nein. Hast du nicht.« Er kam zu mir geschlurft und brauchte Schröder nur anzusehen, damit dieser bereitwillig den Platz neben mir räumte. Allerdings nicht für lange, denn als Frederik saß, sprang der schwarze Kater auf seinen Schoß und machte es sich dort bequem. Das Gesicht zu mir gewandt, begann der Mann routiniert, den Kater zu streicheln. Zugegebenermaßen war ich in diesem Moment ziemlich neidisch auf das Vieh.
    »Konntest du nicht schlafen?«
    Ich schüttelte den Kopf und seufzte: »Zu viel Wodka, zu viele Gedanken.«
    Frederiks Augen funkelten. »Träume von dir in einem weißen Kleid mit ganz vielen Rüschen?«
    »Schön, dass du dich darüber lustig machen kannst.« Trotzig schob ich die Unterlippe vor.
    Frederiks leises Lachen löste ein wohliges Gefühl in meinem Bauch aus. »Du willst zu viel zu schnell. Mich wundert ehrlich gesagt, dass du überhaupt strukturiert arbeiten kannst.«
    »Was willst du? Dass ich dich wie ein Manuskript behandele?«, fragte ich verwirrt.
    »Nein, du sollst dich mal entspannen. Du kannst nicht gestern versuchen, mich krampfhaft auf Abstand zu halten und am nächsten Tag von heiraten sprechen.«
    Genervt schloss ich die Augen. »Das weiß ich selbst. Aber mein Gehirn will das irgendwie nicht akzeptieren.« Schnell fügte ich noch hinzu: »Andere Männer würden sich sicher geschmeichelt

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