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Die Zweitfrau

Die Zweitfrau

Titel: Die Zweitfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Ploetz
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einem Haus wohnen möchte. Und tatsächlich, ich finde zwei Häuser, die meiner Meinung nach in Frage kommen. Eines davon ist zwar ein Reihenhaus, aber das andere ist freistehend. Ich denke, dass Peter das freistehende Haus sicher gefallen wird. Am nächsten Morgen rufe ich ihn deshalb an und erzähle ihm, dass ich fündig geworden bin. Er eilt zu mir und gemeinsam schauen wir uns die Häuser im Internet an. Ich habe recht gehabt, er ist von dem Reihenhaus nicht so angetan, aber das andere Haus, ja das gefällt ihm recht gut. Sofort schickt er eine Mail an die Maklerin und noch am selben Tag erhalten wir Bescheid, dass wir zu einer Besichtigung kommen können.
    Zum verabredeten Termin fahren wir also in den Enzkreis. Ein kleiner Ort, 20 km vor Pforzheim. Als wir ankommen, habe ich das Gefühl, das Haus sagt zu uns:
    „Wo seid Ihr nur solange gewesen? Die ganze Zeit warte ich schon auf Euch.“
    Es ist - zumindest von außen - sofort „unser“ Haus, das spüre ich genau. Und drinnen ist auch alles sehr schön. Ein Spitzboden, dann im ersten Stock zwei große Zimmer und ein Bad, im Erdgeschoss Küche, Esszimmer, Wohnzimmer, ein Vorratsraum. Alle Wohnräume sind mit Laminat ausgelegt, die Nassräume gefliest. Und dann der Keller!! Ein Traum für Peter. Er hat ja schon ein eigenes Haus gebaut und besitzt jede Menge Werkzeug, weil ihm „werkeln“ einfach Spaß macht. Ich glaube, ein Werkzeug, das Peter nicht hat; eine Maschine, die man - wofür auch immer - braucht, die gab und gibt es nicht. Er hat einfach Alles. Der Keller besteht aus einem Kellerraum, Stauraum unter der Treppe, einer Waschküche, ein Heizungsraum und daran schließt ein Raum an, der sich für eine Werkstatt eignet. Er ist begeistert, ich spüre das. Und weil ich von allem anderen ebenfalls angetan bin, die Vermieter uns sympathisch sind und wir ihnen ebenso, sagen wir zu. Es wird verabredet, dass wir uns etwas Zeit nehmen und, falls wir es uns doch noch anders überlegen, absagen können. Wollen wir das Haus mieten, dann - so wird vereinbart - wollen wir uns am darauffolgenden Samstag treffen, um den Mietvertrag zu unterschreiben.
    Bevor wir heimfahren sehen wir uns den kleinen Ort an. Was man braucht ist vorhanden, oder doch in ganz kurzer Zeit mit dem Auto zu erreichen. Und so einigen wir uns darauf, dass wir dieses Haus mieten wollen. Um das Haus herum ist reichlich Platz. Vorne eine kleine Terrasse, hinter dem Haus eine große Terrasse, eine Garage, an der nochmal ein Raum angeschlossen ist für Gartenmöbel, eine kleine Werkbank und Dinge, die man nicht unbedingt täglich braucht.
    Wir beschließen, dass ich meine Wohnung kündige, was ich jedoch erst dann tun will, wenn der Mietvertrag unterschrieben ist. Ich habe nicht vor, plötzlich obdachlos zu sein, weil Peter es sich vielleicht doch nochmal anders überlegt. Der Samstag kommt und wir fahren erneut in den Enzkreis. Dort wird der Vertrag unterschrieben. Alle Beteiligten freuen sich. Besonders der Vormieter, der recht schnell umziehen will. Wir dürfen bereits Mitte Mai in das Haus hinein, um mit den Renovierungsarbeiten zu beginnen.

Kapitel 18

    Nun beginnt eine sehr stressige Zeit für uns. Peter plant die Arbeiten, die mit so einem Umzug zusammen hängen, geradezu generalstabsmäßig. Es wird einfach alles von ihm berücksichtigt. Wir müssen uns einigen, wer von uns was in den gemeinsamen Haushalt mitbringt, was wir nicht haben wollen, was neu gekauft werden muss. Es bleibt nur noch wenig Zeit für uns. Wir bauen ein Nest, unser erstes gemeinsames Nest. Und das erste Mal bekommen wir richtig Streit. Das ist eine neue Erfahrung für uns. Natürlich finden wir immer schnell wieder einen Weg zueinander, denn wir suchen stets das Gespräch. Es ist einfach sehr viel, was zu tun ist. Und nebenbei sollen wir ja auch noch arbeiten gehen. Das kann schon sehr an den Nerven zerren und bringt ganz neue Erkenntnisse über den Anderen, aber auch über sich selbst.
    Peter kann es fast nicht erwarten, daheim auszuziehen. Er drängt geradezu weg von dort. Es ist, obwohl nun eigentlich alles zwischen Marlies und ihm besprochen ist, immer noch sehr anstrengend für ihn. Immer wieder passt Marlies ihn ab, verwickelt ihn in Gespräche, beschimpft ihn als „Ehebrecher“, was auf mich immer einen erheblich „alttestamentarischen“ Eindruck macht. Noch hat er seinen Kindern, die mittlerweile wissen, dass er ausziehen wird, nicht gesagt, dass er mit mir zusammen ziehen wird. Sie sind ahnungslos. Aber

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