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Die Zwölf Türme (German Edition)

Die Zwölf Türme (German Edition)

Titel: Die Zwölf Türme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz R. Friedhoff
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erbeutet hatten. Viele ihrer Rüstungen waren selbst gemacht und behelfsmäßig angefertigt. Zahlenmäßig waren sie zwar den Kriegerinnen überlegen, aber sie waren schlechte Reiter und kannten nicht die geringste Disziplin.
    Die berittenen zantarischen Bogenschützen näherten sich jetzt schnell von beiden Seiten. Statt blitzender Säbel hielten sie ihre starken Reiterbögen in den Händen. Sie trugen leichte Kettenharnische und an ihren Sätteln hingen Langschwerter, mit den sie kämpfen würden, wenn ihre Pfeilköcher leer waren.
    Hinter dieser ersten Angriffswelle wartete Richard mit der schweren Kavallerie von Randur und den leichter gerüsteten noradischen Reitern. Dahinter stand seine Infanterie mit der Phalanx von Mhaine im Zentrum.
     
    Kreischend wie jagende Adler fegten die Reiterinnen von Yathir über das Grasmeer in die Molochi-Reiterei hinein wie eine Sense ins reife Korn. Ihre Säbel blitzten im Sonnenlicht und färbten sich schnell rot. Reiterlose Pferde rasten nach allen Seiten davon. Die Grasebene verschwand in einem aufwallenden Nebel gelben Staubes.
    Für die Kriegerinnen aus Yathir waren die Molochi-Reiter keine ernst zu nehmenden Gegner. Unerfahren im Umgang mit Pferden und im Reiterkampf hätten sie sogar zu Fuß eine bessere Chance gehabt. Wie alle Molochis waren sie nur Strauchdiebe und Lumpengesindel, die erst durch den Einfluss des dunklen Gottes zu blutrünstigen Fanatikern geworden waren.
    Die Kriegerinnen brachen durch ihre Reihen und leerten mit ihren scharfen Säbeln Sattel um Sattel. Es war kein wirklicher Kampf, sondern nur eine reine Schlächterei, die nur wenige Minuten andauerte.
    Von den Molochi-Reitern blieb nicht ein einziger am Leben. Reiterlose Pferde rasten in Panik in das Fußvolk der Fanatikerhorde hinein.
    Jetzt beschossen die berittenen Bogenschützen aus Zantar die Front der Lumpenarmee mit ihren Pfeilen und erzielten verheerende Wirkungen. Die eisernen Pfeilspitzen bohrten sich durch improvisierte Rüstungen und selbst gemachte Schilde. In den dichten Menschenmassen der Horde fand jeder Schuss ein Ziel.
    Der Gegenbeschuss - schlecht gezielte Pfeile und Speere - forderte unter den Zantariern so gut wie keine Verluste. Die Moloch-Priester brüllten ihren Männern verzweifelt zu, ihre Speere zu behalten, um den Hauptangriff damit abfangen zu können, doch in der jetzt ausbrechenden Panik verschleuderten die Molochis ihre besten Verteidigungswaffen. Völlig demoralisiert vom jähen Ende der eigenen Reiterei und unter dem tödlichen Beschuss der Zantarier wichen die Haufen der Moloch-Anbeter zurück und begannen sich aufzulösen. Ihr Zurückweichen löste in den hinteren Reihen ein wüstes Durcheinander aus.
    Richard grinste zufrieden unter seinem schwarz gefiederten Helm. Heute würde dieser schwarze Feldzug ein blutiges Ende finden.
    Die Horden der Molochis stolperten in hilfloser Angst vor den Säbeln und Pfeilen durcheinander - eine heillos verwirrte und kopflose Masse.
    Richard lächelte böse. Es war Zeit, mit dem Töten zu beginnen.
    "Ritter von Randur! Dies ist Eure Stunde!" brüllte er und dann schrie er: "Vorwärts, Lanzenreiter!"
    Ein donnerndes Geschrei antwortete Richards Befehl, gefolgt von einem ohrenbetäubenden Klingen und Scheppern, als fünftausend schwergepanzerte Ritter ihre langen Stoßlanzen senkten und anlegten.
    "Zum Angriff anreiten!" kommandierte Obrist Jokan, der die Spitze übernommen hatte, um die Attacke anzuführen, dann setzte sich die schwere Kavallerie in Bewegung.
    Eine monströse Lawine aus Metall, so rollte jetzt die Attacke der schweren Reiterei über das zertrampelte Schlachtfeld.
    Rüstungen aus poliertem Stahl spiegelten fünftausendfachen Vernichtungswillen in die Sonne und die todbringenden Stahlspitzen der Lanzen glitzerten im aufgewirbelten Staub wie Sterne in einer stürmischen Nacht. Jeder der Ritter trug Stoßlanze und schweren Schild und vor ihm hingen Breitschwert und Streitaxt am Sattel, um jene niederzumachen, die den ersten Zusammenprall überstehen mochten.
    Die leichte Reiterei von Yathir und die zantarischen Bogenschützen schwenkten vor den herandonnernden Rittern zur Seite und gaben ihnen so den Weg frei.
    Hinter den Rittern setzte sich nun auch die Infanterie der Ödlandtruppen in Bewegung.
     
    In Panik erstarrte Gesichter stierten der heranrollenden Woge aus Stahl entgegen. Münder wurden zu schwarzen Kreisen stummen Entsetzens aufgerissen. Noch bevor die erste Angriffswelle die vordersten Molochis erreichte,

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