Die Zwölf Türme (German Edition)
sprach er, "Oder sollen euch die Flammen des Zepters verbrennen?"
"Das Zepter wird dir nicht mehr gehorchen", entgegnete ihm Assunta, "denn es dient dem Licht, nicht der Finsternis, die du verkörperst. Wenn du es gegen uns einsetzt, wird es dich töten."
Mit einem verächtlichen Knurren warf Crantor das Zepter fort und hob stattdessen sein Schwert.
"Aber dieses Machtschwert wird euch töten und eure Seelen fressen!" rief er mit einem gehässigen Grinsen, "Ihr närrischen Zauberer könnt mich nicht mehr aufhalten, denn dieses Machtschwert fürchten selbst die Götter!"
Ihre Gesichter erbleichten schlagartig, denn sie wussten nur zu gut, wie recht er hatte. Aber sie wollten dem Kriegshund der Chaosgötter diese Welt nicht kampflos überlassen.
Fast gleichzeitig hoben sie ihre Arme; aus ihren Händen strömte loderndes, blaustrahlendes Feuer und raste auf Crantor zu.
Doch mit einer fast lässigen Bewegung hielt er sein Schwert quer vor sich und die Flammen wurden von der Höllenklinge aufgesaugt, ohne ihm etwas anhaben zu können.
Im nächsten Augenblick wurde das blaue Feuer auf die Magier zurückgeschleudert und verbrannte vier von ihnen in Sekundenbruchteilen zu rauchender Asche.
Nur Myrddin überlebte, denn er hatte sich instinktiv zur Seite geworfen, so dass ihn die Flammen nur gestreift hatten. Aber allein das genügte schon, um ihn völlig kampfunfähig zu machen. Schmerzgekrümmt lag er am Boden und war nahe daran, die Besinnung zu verlieren.
Ohne ihn weiter zu beachten, trieb Crantor sein Reittier an und stürmte dem Dämonenlord entgegen.
Die Kriegerinnen Uta und Manela, welche alles mitangesehen hatten, ritten eilig herbei und sprangen von ihren Pferden, um dem hilflos am Boden liegenden Magier beizustehen.
"Myrddin, was geht hier vor?" fragte Uta, die kaum glauben konnte, was sie eben gesehen hatte.
"Ich habe versagt", ächzte der Magier, noch immer unfähig, sich zu erheben, "Ich selbst habe dieses Ungeheuer auf diese Welt gebracht. Er wird uns alle vernichten, sobald er Mohantur geschlagen hat. Ich kann ihn nicht mehr aufhalten."
"Können wir denn gar nichts tun?" fragte Manela und Verzweiflung klang in ihrer Frage mit.
"Jemand muss ihn bei den Türmen aufhalten", murmelte Myrddin, "sonst wird er sie für immer zerstören. Wir müssen dorthin."
"Wie sollen wir den vor ihm dort sein?" meinte Uta, "Er reitet ein Tier, das schneller ist als der Wind. Er würde uns leicht überholen, sollte er den Zweikampf mit Mohantur gewinnen."
"Vielleicht komme ich wieder ein wenig zu Kräften, bevor es so weit ist", flüsterte Myrddin, "Dann könnte ich uns drei zu den Türmen versetzen. Ihr müsst mich begleiten, denn ich brauche Eure Hilfe, Kriegerinnen."
"Natürlich werden wir Euch helfen", versprach Manela, "Aber noch hat dieses Wesen den Dämonenlord nicht besiegt. Vielleicht vernichten sie sich auch gegenseitig."
"Dieses Wesen ist CRANTOR DER ZERSTÖRER ", sprach der Magier, "der mächtigste Krieger der Finsternis. Er ist die leibliche Inkarnation des Krieges, der Kriegsgott der Menschenwelten . Wo er auftaucht, da gibt es nur noch Zerstörung und Tod. Er hat noch niemals einen Kampf verloren, denn er ist ein Träger Wilder Magie . Zudem besitzt er jetzt ein Machtschwert, mit dem er selbst einen Gott vernichten könnte. Gebt Euch also keinen falschen Hoffnungen hin."
Voller Besorgnis schauten sie dorthin, wo der Kampf zwischen Crantor und Mohantur begonnen hatte...
Feuerzungen fielen vom Himmel, um ihn zu versengen, giftige Dämpfe quollen aus der Erde und drohten ihn zu ersticken, doch unbeirrbar ritt Crantor weiter auf seinen Feind zu, während sein Höllenschwert wirbelte und ein undurchdringbares Netz flirrenden Stahls um ihn wob. Vor den Hufen von FEUERSTERN klaffte der Boden auf, um ihn mit seinem Reiter zu verschlingen, doch der Elementar sprang mit spielerischer Eleganz über den Erdspalt hinweg.
Dann sandte Mohantur ihm Speere aus gleißenden Flammen entgegen, aber Crantor hieb sie mit HASSFLAMMEs Klinge fast gleichmütig beiseite. Das Gras unter den Hufen seines Reittieres begann jetzt mit rasender Geschwindigkeit zu wachsen, verwandelte sich in seetangähnliche Schlingpflanzen, die von allen Seiten nach Crantor griffen und ihn zu verschlingen versuchten. Mit sausenden Hieben befreite sich der Titan aus der drohenden Umklammerung, dann hatte er Mohantur erreicht, sprang von seinem Reittier herunter und ging mit wuchtigen Hieben auf den Dämonenlord los, der die Schläge
Weitere Kostenlose Bücher