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Die Zwölf Türme (German Edition)

Die Zwölf Türme (German Edition)

Titel: Die Zwölf Türme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz R. Friedhoff
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mit einem unsichtbaren Schutzschild abwehrte, den auch HASSFLAMME nicht sofort durchdringen konnte.
    Jetzt versuchte der Dämonenlord den Geist Crantors mit hypnotischen Kräften unter seinen Willen zu zwingen und zu lähmen. Crantor war einen Augenblick lang benommen und taumelte zurück, doch sein Geist war zu stark, zu alt und zu fremdartig für Mohantur, so dass dieser ihn nicht bezwingen konnte. Jener kurze Moment der Benommenheit aber genügte dem Dämonenlord, um mit einem zischelnden Wort die Luft um Crantor herum in festes Eis zu verwandeln, so dass dieser plötzlich in einem massiven Eisblock gefangen war und sich nicht rühren konnte.
    Mohantur stieß einen Triumphschrei aus und sprach dann eilig eine weitere magische Formel, um neue Energien herbeizurufen, mit denen er seinem Feind den Todesstoß versetzen wollte. Um ihn herum entstand eine grellstrahlende Wolke reinster Energie, brodelnd und unruhig, allein durch die Kraft seines Willens noch im Zaume gehalten. Der menschliche Wirtskörper, den Mohanturs Geist beherrschte, war kaum dazu geschaffen, solche Energien zu ertragen. Doch er nahm die Schmerzen des geraubten Leibes nicht wahr, obwohl dessen Haut bereits zischende Blasen warf und das Blut schon in den Adern zu sieden begann. Kaiser Zhamirs Körper war für Mohantur ohnehin nur ein Werkzeug, eine Hülle, die er nach diesem Kampf nicht mehr brauchen würde.
    Schon formten seine Gedanken jenes Wort, das die von ihm gerufenen Kräfte freigeben und gegen Crantor schleudern sollte, da zersprang der Eisblock um den Körper seines Feindes mit einem hässlichen Splittern. Mohantur hatte nicht mit den Kräften eines atlantidischen Riesen gerechnet, der es durchaus mit einem irdischen Elefantenbullen aufnehmen konnte.
    Blitzschnell richtete Crantor die Spitze seiner Klinge gegen die glutumhüllte Gestalt Mohanturs und brüllte etwas, das wie ein Befehl klang. Wilde Magie wurde frei, gebündelt durch die Klinge eines Machtschwertes...
     
Beide Gegner schlugen fast gleichzeitig zu.
    Während aus HASSFLAMMEs Spitze ein Strahl absoluter Schwärze raste, schmetterte ihm der Dämonenlord das Feuer eines explodierenden Sternes entgegen...
    ... eine lodernde Helligkeit, durchzuckt von schwarzen und roten Blitzen, entfaltete sich mit einem Schlag, als sei ein Splitter der Sonne auf die Welt herabgefallen und zu einer grellstrahlenden Blume aufgeblüht.
    Das Leuchten drang strahlend und stechend wie ein Messer durch die Augen und betäubte einem schier das Gehirn. Dann folgte ein Donnern wie ein brutaler Faustschlag ins Gesicht, dem eine Woge glühend heißen Windes folgte...
     
Inmitten eines weiten Kreises von schwarzverbrannter Erde senkte Crantor sein Schwert und blickte auf das hinunter, was von seinem Gegner übrig geblieben war: ein rauchender Klumpen, der bereits zu Asche zerfiel.
    Dieses Mal war Mohantur endgültig vernichtet und die gierige Klinge des höllischen Schwertes hatte seine verzweifelt schreiende Seele verschlungen...
     
     
Die Heere der Thuronen und Ödländer hatten sich in wilder Flucht aufgelöst, als das Inferno des Kampfes zwischen Crantor und Mohantur ausgebrochen war.
    Voller Entsetzen hatten beide Seiten erkannt, welchen Herren sie in Wahrheit gedient hatten und Verzweiflung hatte sich ihrer Herzen bemächtigt.
    Inmitten von Toten und Sterbenden waren Uta, Manela und Myrddin die Einzigen, die bis zuletzt geblieben waren, um zu sehen, wer von den beiden Schergen der Finsternis den Sieg davontrug.
    Nun beobachteten sie aus sicherer Entfernung, wie der goldene Riese aus der untergegangenen Epoche einer fremden Welt seine schreckliche Waffe fortsteckte und sich auf den Rücken des schwarzen, gehörnten Reittieres schwang.
     
    "Er hat gesiegt - ich habe es geahnt", flüsterte Myrddin düster, "Dieses Wesen ist ein schrecklicherer Feind der Menschen als es Mohantur jemals war. Wir müssen hier verschwinden."
    "Seid Ihr denn schon wieder kräftig genug, um uns zu den Türmen zu bringen?" fragte Uta besorgt.
    "Ich muss es versuchen", murmelte der Magier, "Gebt mir Eure Hände und haltet auch Eure Pferde fest. Dann kann ich uns alle zusammen zu den Türmen versetzen, auch wenn mich das sehr viel Kraft kostet. Deshalb muss ich auch ein wenig von Euren Lebensenergien anzapfen, damit ich selbst am Leben bleibe."
    Die beiden Kriegerinnen und der Magier fassten sich bei den Händen. Dann wurden ihre Gestalten durchsichtig und nebelhaft, um schließlich völlig zu verschwinden.

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