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Die Zypressen von Cordoba

Die Zypressen von Cordoba

Titel: Die Zypressen von Cordoba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yael Guiladi
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Zeit
vom Hof von Córdoba abwesend seid. Eure Treue und Eure guten Ratschläge
sind für meinen Seelenfrieden unverzichtbar geworden.«
    »Ich kann mir kaum vorstellen, daß Toda damit einverstanden
wäre, Sancho längere Zeit in ›Feindeshand‹ zu lassen, wenn sie es
überhaupt erlaubt.«
    »Ihr müßt sie von unserer Vertrauenswürdigkeit überzeugen.«
    »Ich bin nicht sicher, daß Worte allein ausreichen werden. Wir
wollen einen Augenblick über diese nie vorher dagewesene Situation
nachdenken. Allein für sich genommen, reicht das petit mal nicht aus, um eine Frau vom Schlage Königin Todas zu
bewegen, ihren Erzfeind um Hilfe zu bitten. Letztendlich steckt hinter
ihrem Wunsch nach Sanchos Heilung der ehrgeizige Plan, er möge dann
wieder in der Lage sein, Leon zu regieren. Doch um ihn zurück auf den
Thron zu setzen, braucht sie eine Streitmacht, die ihr in Navarra
völlig fehlt. Solltet Ihr Euch bereit erklären, Ihr in gewisser Weise
militärisch beizustehen, könntet Ihr sicher sein, daß Leon völlig von
Euch abhängig ist, sobald Sancho den Thron wieder besteigt. Wenn ich
Eure Erlaubnis hätte, anklingen zu lassen, daß derartige Hilfe
geleistet werden könnte, dann könnte ich sie vielleicht davon
überzeugen, daß Sancho mit mir nach Córdoba kommen darf.«
    »Ihr argumentiert gut, wie immer, aber Ihr rückt die Sache in
ein völlig anderes Licht. Wenn es zusätzlich um militärische
Hilfeleistung geht, so muß ich meine ›Verbündete‹ persönlich treffen
und die Bedingungen einer solchen Zusammenarbeit in allen Einzelheiten
mit ihr besprechen. Wichtiger noch: als die wahre Macht hinter dem
jungen Sancho, dem zukünftigen König von Leon, muß mir Toda deutlich
zeigen, daß sie sich mir unterwirft.«
    »Sie ist eine sehr stolze und schwierige Frau.«
    »Ich verlasse mich auf Eure Überredungskünste. Überzeugt sie
davon, ihren kranken Enkel an unseren Hof zu begleiten.«

12
    O bwohl das Wetter in den ersten
Frühlingsmonaten des Jahres 958 recht mild war, erhob sich Da'ud steif
und fröstelnd von dem harten Lager, auf dem er die Nacht verbracht
hatte. Die Feuchtigkeit, die der rauhe graue Stein der Burg von
Pamplona aufgesogen hatte, war ihm bis in die Knochen gedrungen, eine
Feuchtigkeit, die im sanften Klima Córdobas völlig unbekannt war. Da
man ihm nichts als einen Krug kalten Wassers gebracht hatte, wusch er
sich nur flüchtig, legte dann sein schlichtes Gewand und das schwere,
mit Juwelen besetzte Goldmedaillon an, das er auf Abd ar-Rahmans
ausdrücklichen Wunsch bei solchen Gelegenheiten trug – »um
meine christlichen Feinde mit dem Reichtum und der Macht des Kalifen zu
beeindrucken, dessen Gesandter Ihr seid.«
    Immer noch fröstelnd, betrat Da'ud den unwirtlichen großen
Saal der Festung, dessen einzige Zierde ein einfaches Holzkreuz war,
das über dem leeren Kamin an der Wand hing. Jemand schob ihm ein
mageres Frühstück, bestehend aus dunklem Brot und Ziegenmilch, hin, und
man bedeutete ihm grob, er solle noch warten. Während die Zeit verflog,
verspürte Da'ud, wie sein Zorn wuchs. Er war es gewohnt, mit größerer
Höflichkeit behandelt zu werden. Gerade überlegte er, ob er nicht in
der kühlen Morgensonne einen Spaziergang um die Wälle machen sollte,
als er auf der Wendeltreppe, die zum Saal führte, schwere Schritte
vernahm. Einen Augenblick später kam Toda auf ihn zugeeilt.
    »Endlich lernen wir uns kennen, Meister Da'ud«, meinte sie und
musterte ihn unverhohlen, während sie ihren Umhang in dem massiven
Silbergürtel zurechtzog. »Ihr seid das also, der damals von Sanchos
Halbbruder, dem verstorbenen und viel beweinten Ordoño III. einen solch
hohen Tribut erpreßt habt.«
    »Sehr wohl, Madam, aber ich habe ihm seine Festungen gelassen.«
    »Jämmerliche Entschädigung«, knurrte Toda. Nachdem sie einen
Krug Bier heruntergestürzt hatte, den ihr ein übellauniger Diener
gereicht hatte, kam sie zum Thema, ohne die höflichen Eingangsfloskeln
zu beachten, die im arabischen Handel üblich waren. »Wenn Ihr ein
ebenso geschickter Arzt wie Verhandlungsführer seid, dann sollte mein
Enkelsohn Sancho in kürzester Zeit geheilt sein. Aber ich warne Euch,
ich habe bereits jeden Arzt konsultiert, der in der gesamten
Christenheit diesen Namen verdient. Wenn Ihr also keine Behandlung zu
bieten habt, die diese Herren nicht kennen, dann sagt dies besser
gleich und geht zu Euren Mauren nach Córdoba zurück.«
    Obwohl Da'ud dergleichen von der furchteinflößenden Toda
erwartete hatte,

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