Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Diebin der Nacht

Diebin der Nacht

Titel: Diebin der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meagan McKinney
Vom Netzwerk:
mitten durchs Herz.«
    Plötzlich legte er beide Arme um sie herum und zog sie zu sich heran, noch bevor sie ihn davon abhalten konnte. Sie konnte seine Männlichkeit spüren, fühlte sich davon angezogen, hatte jedoch gleichzeitig auch Angst, und selbst, als sie die inneren Anzeichen einer sexuellen Reaktion verspürte, wich ihr Verstand noch vor der bloßen Gefahr durch ihn zurück.
    »In Ordnung, also«, sagte er nahe an ihrem Ohr, und sein Atem war so feucht und warm wie die Reaktion in ihr, »lass uns diesen Status quo verändern, den du nicht aushalten kannst. Was ich dir im Hotel gesagt hatte, hatte ich auch so gemeint - ich will dich.«
    Diesmal drehte sie ihr Gesicht zur Seite, als er versuchte, ihr einen Kuss aufzuzwingen.
    »Warum sollte ich darauf eingehen?«, feuerte sie wütend zurück. »Damit du mich, wenn deine Leidenschaft erst einmal erloschen ist, aus deinem Bett drängen und zu deinen Büchern und Landkarten zurückkehren kannst, als hättest du gerade eine Tasse Tee getrunken? Ich hatte dir schon gesagt, dass ich nicht den Wunsch habe, deine Hure zu werden.«
    »Einige würden sagen, dass die Lady Moonlight aus ihrer Seele schon eine Hure gemacht hat. Warum willst du also nicht auch deinen Körper damit in Einklang bringen?«
    »Vielleicht ist das so, aber ich habe wenigstens eine Seele, wie befleckt auch immer sie sein mag. Du dagegen hast deine bereitwillig verbannt und einen blinden Hass an ihre Stelle treten lassen. Lass mich gehen!«
    Rafe lachte schroff und zog sie mit Leichtigkeit noch näher an sich heran, und das trotz ihrer größten Anstrengung, sich zu befreien. »Ich kann nicht aufhören, dich vor mir zu sehen, wie du an jenem Morgen in meiner Bibliothek ausgesehen hast«, sagte er, wobei seine Stimme schwach und heiser geworden war, da Verlangen seine Kehle zuschnürte. »Und ich spüre, wie mein Körper in Flammen steht, in Flammen, die nur du löschen kannst.«
    »Um Gottes willen, was ist denn das?«, rief eine spottende Stimme hinter ihnen. »Habe ich da etwa die Turteltäubchen in flagranti erwischt?«
    Abbot, inzwischen so betrunken, dass er den Anschein machte, jeden Moment umzufallen, war hinter dem Brunnen hervorgetreten. Eine Hand hielt sein Cocktailglas fest, die andere drohte ihnen mit einer Ihr-solltet-euch- was-schämen-Gebärde. »Unartig, unartig. Ich werde zur Xanthippe rennen und es ihr erzählen, und ihr werdet gezwungen sein, Buße zu tun.«
    Widerwillig und vor sich hin fluchend musste Rafe sie nun loslassen. Mystere drehte sich schnell zu Abbot um und setzte ein Lächeln für ihn auf. Plötzlich war er zu ihrem komischen Ritter geworden.
    »Wie ich sehe, haben Sie Carolines preisgekrönte Blumenbeete geplündert«, sagte sie leichthin, denn inzwischen befand sich eine frische Chrysantheme an Abbots Revers. »Vielleicht werde ich ja Sie verraten.«
    Während Abbot einen schnellen Rückwärtsschritt machte, um seine wackelige Balance zu halten, senkte er gleichzeitig seine Nase, um an der entwendeten Blume zu schnuppern.
    »Sie überdeckt den Gestank all dieses neuen Geldes«, vertraute er ihr mit schwerer Zunge an. »So viele Nerze und doch so wenig gutes Benehmen. Und Caroline hat sie auch noch eingeladen, dieses verräterische Miststück. Turteltäubchen, ich frage euch: Wenn Gold schon rostet, was wird dann wohl mit Eisen passieren?«
    Rafe schnaubte zwar, schien jedoch ziemlich amüsiert zu sein über das Spektakel eines betrunkenen, zerzausten Abbot Pollard, der als einsamer Kreuzritter für New Yorks bedrängte alte Garde eintrat.
    Mystere bewegte sich von Rafe weg und nahm Abbot beim Arm. »Kommen Sie, wir werden ein wenig Kaffee in Sie hineinflößen. Sie sind schon immer ein kratzbürstiger alter Brummbär gewesen, aber jetzt werden Sie geradezu gemein.«
    »Na und?«, nuschelte er streitlustig, ließ es jedoch zu, geführt zu werden. Er schaute Rafe an, der an seine andere Seite gekommen war, um Mystere zu helfen, ihn zu stützen. »Einige Menschen werden mit zunehmendem Alter umgänglicher. Andere wiederum, wie ich selbst, werden härter und engstirniger. Wer kann schon sagen, welche von beiden Gruppen Recht hat? Ich frage Sie, Mr. Beiloch - wer kann das schon sagen?«
    »In der Tat, wer?«, wiederholte Rafe, seine dunklen Augen auf Mystere gerichtet. »Der >blinde Hass< des einen ist oft des anderen Grund zum Leben«, sagte er zu ihr, ohne seinen Blick abzuwenden.

27
    »Jetzt oder nie, Sparky«, verkündete Lorenzo Perkins, während er nervös

Weitere Kostenlose Bücher