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Diebin der Nacht

Diebin der Nacht

Titel: Diebin der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meagan McKinney
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gefragt?«
    »Sie wollte mich sprechen. Sie und Abbot nehmen mich zu einem Vortrag und danach zum Essen mit.«
    »Dich allein? Mich will sie nicht dabeihaben?«
    Mystere schüttelte den Kopf und fragte sich, ob Paul wohl wie ein eifersüchtiges Kind reagieren würde. Statt- dessen lächelte er unerwartet angesichts dieser Neuigkeit. »Schön, schön. Das ist ja interessant. Du bist eine charmante Frau, Mystere, aber es geht Caroline nicht um deine Jugend oder deinen Charme. Bei allem, was sie tut, hat sie einen Hintergedanken.«
    »Zum Beispiel... ?«
    »Rafe Belloch.«
    »Du meinst - sie ist noch immer sauer wegen letzten Sams-«
    Mit einer ungeduldigen Handbewegung brachte er sie zum Schweigen. »Nein, sie ist doch nicht deine Gouvernante. Ich habe vielmehr den Verdacht, dass sie eine Verkupplung im Sinn hat.«
    »Das ist doch absurd«, sagte sie offen zu ihm. »Und selbst wenn Caroline solche Intentionen hätte, so würde das keine Rolle spielen. Die Ehe gehört nicht zu Rafe Bellochs Plänen. Caroline sollte das besserwissen als jeder andere.«
    »Rafe hat aber eindeutig dich in seine Pläne mit einbezogen, meine Liebe.«
    »Ja, aber nicht aus den Gründen, die jeder vermutet.«
    »Fang bitte nicht schon wieder mit deinen panikmachenden Theorien an. Ob Belloch sich nun in dich verliebt hat oder nicht, auf alle Fälle vergeht er vor Verlangen nach dir - deine Bescheidenheit in Ehren. In Anbetracht seines Vermögens reicht Verlangen völlig aus, um deine Hoffnungen darauf aufzubauen. Caroline weiß das und tut dir einen großen Gefallen.«
    »Gefallen? Caroline? Aber du hast doch gerade eben noch gesagt, dass sie immer einen Hintergedanken hat.«
    »Natürlich«, stimmte Paul ihr zu. »Und dieser Gedanke ist, Carrie vor Rafe zu schützen. Ich denke, sie sieht inzwischen, dass Belloch zwar ein guter Fang ist - jedoch nur für die Tochter von jemand anderem. Caroline findet Rafe faszinierend und attraktiv, aber die Mutter in ihr erkennt auch, dass dieser Mann gefährlich ist.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Wenn sie eine Verkupplung im Sinn hätte, warum sollte sie mich dann warnen, dass es mir nicht gefallen könnte, was sie mir zu sagen hat?«
    Paul wollte gerade antworten. Genau in diesem Moment jedoch ging plötzlich die Eingangstür auf und Baylis und Evan traten ins Haus, in einen heftigen Streit verwickelt.
    »Da will das Ei wieder klüger sein als die Henne!«, kochte Baylis vor Wut. »Ich brauche auch ausgerechnet dich, um zu lernen, wie man ein Pferdegespann anbindet!«
    »Entspann dich, du Hohlkopf, sonst schwör ich dir, dass ich-«
    »Sofort auseinander«, schnauzte Paul. »Ich werde es nicht dulden, dass ihr im Haus streitet! Mrs. Astor wird in Kürze hier eintreffen, also nehmt euch gefälligst in Acht. Evan, bürste deine Jacke ab! Und du, Hush! Komm her!«
    Der Junge saß pflichtbewusst auf einem Stuhl mit leiterförm iger Rückenlehne neben der Eingangstür. Nun sprang er auf seine Füße. »Ja, Sir!«
    »Steck bloß diese verflixte Pfeife weg. Rauch in deinem Zimmer und nicht vor den Gästen. Und pass gut auf, wenn Mrs. Astor kommt.«
    »Ja, Sir!«
    »Ich werde mich umziehen«, sagte Mystere und wollte zur Treppe hinübergehen.
    Paul hielt sie jedoch zurück, indem er seine Hand auf ihren Arm legte. »Du hast die Einladung gesehen, die gestern angekommen ist?«
    Sie nickte. James und Lizet Addison gaben am kommenden Wochenende einen Ball, und zu den Ehrengästen zählten unter anderem der Duke und die Duchesse of Granville.
    »Hübsche Klunker in Hülle und Fülle«, freute Paul sich hämisch. »Die Damen werden ihre besten Juwelen tragen. Vielleicht hast du sogar eine Chance auf Antonias Paradesmaragd. Sie nimmt ihn öfter einmal ab, wie ich bemerkt habe, und trägt ihn dann in einem kleinen, perlenbestickten Retikül.«
    »Ja«, bestätigte sie und gab Acht, seinen Blick offen zu erwidern. Sie hatte Antonias Ring im Sinn, das war richtig, aber das war ein Klunker, den sie nicht vorhatte, Paul zu übergeben.
    Manchmal jedoch war seine Beobachtungsgabe entmutigend. Sie fragte sich, ob ein winziger Hinweis auf ihrem Gesicht ihn dazu veranlasste, sie daran zu erinnern: »Ich bin ein friedhebender Mensch, solange man mich nicht reizt. Niemand in dieser Familie verheimlicht etwas vor den anderen, verstanden?«
    Und was ist mit dem privaten Safe in deinem Zimmer?, hätte sie ihm am liebsten ins Gesicht geschrien. Stattdessen nickte sie nur gehorsam.
    »Selbstverständlich«, versicherte sie ihm. »Habe

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