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Diener des Boesen

Diener des Boesen

Titel: Diener des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
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bist des Teufels, Margaret, das weiß ich jetzt, und die Brut des Teufels würde ich eher umbringen, als dass ich sie lieben würde!«
    »Nein! Halt ein!« Voller Verzweiflung versuchte Margaret es mit einer anderen Herangehensweise. »Bolingbroke würde dir nicht gestatten…«
    »Hal wird glauben, was ich ihm sage!«
    Rosalind schrie nun laut und strampelte in Nevilles Händen, und Margaret, die mit entsetzter Miene vor ihm stand, wurde klar, dass er jedes seiner Worte ernst meinte. Warum hatte sie heute Nachmittag nur so gedankenlose Dinge gesagt?
    Und Hal. Hal würde Thomas umbringen, wenn er Rosalind oder ihr ein Leid antat. Doch Thomas wusste das nicht und würde es auch nicht glauben, bis Hal ihn aus Rache mit dem Schwert durchbohrte.
    »Herr? Herrin?« Agnes hatte Rosalinds Weinen gehört und war aus ihrem Zimmer herbeigeeilt. Nun stand sie mitten im Gemach und rang die Hände.
    »Verschwinde!«, knurrte Neville sie an, und Agnes ergriff die Flucht.
    »Bitte…« Margaret versuchte noch einmal, Rosalind Nevilles Armen zu entreißen, doch er hielt das Kind nur umso fester. »Bitte, Thomas, in der Nacht ihrer Geburt hast du so verzweifelt um Rosalinds Leben gekämpft…«
    »Und woher weißt du das, du Hexe? Ich dachte, du seist bewusstlos gewesen?«
    »Thomas…«
    »Ich will die Wahrheit hören, denn ich habe es satt, mich ständig zu fragen, ob deine Lügen möglicherweise mein Verderben sein werden.«
    »Wirst du mir die Wahrheit glauben, wenn ich sie dir sage?«, fragte Margaret voller Niedergeschlagenheit und Angst um Rosalinds Leben.
    »Ja«, erwiderte Neville und blickte Margaret in die Augen, »das werde ich.«
    Margaret versuchte, sich zu beruhigen. »Also gut, dann werde ich es dir erzählen, aber nur, wenn du Rosalind Agnes’ Obhut übergibst. Ich werde nicht eher reden, als bis sie in Sicherheit ist.«
    Neville zögerte und nickte dann. »Agnes!«, rief er und das Kindermädchen trat zögernd zu ihnen.
    Margaret schenkte ihr ein beruhigendes Lächeln, obwohl sie wusste, dass ihr die Angst sicher immer noch ins Gesicht geschrieben stand, und griff nach dem Kind.
    Neville reichte ihr Rosalind, behielt Margaret jedoch im Auge, während sie das Mädchen an sich nahm, es einen Moment lang beruhigte und dann an Agnes weiterreichte.
    »Unser sinnloser Streit hat Rosalind Angst gemacht und dir ebenso«, sagte Margaret zu der Zofe. »Ich möchte mich dafür entschuldigen. Bitte nimm sie mit und pass gut auf sie auf.«
    Und beschütze sie vor ihrem Vater, sollte er in das Zimmer stürmen!
    Immer noch ein wenig ängstlich, nahm Agnes Rosalind auf den Arm, die sich wieder beruhigt hatte, nachdem Margaret sie besänftigen konnte, und ging raschen Schritts in ihr eigenes Zimmer zurück.
    Sobald die Tür hinter ihr ins Schloss gefallen war, verspürte Margaret ein wenig Hoffnung.
    Sie würde Tom so viel wie möglich von der Wahrheit verraten, aber würde das ausreichen? Würde er ihr glauben?
    Wenn er es nicht tat und seine Drohung wahr machte, war alles verloren.
    Wenn er ihr allerdings glaubte, wäre Margaret und den Ihren der Sieg beinahe sicher.
    Doch warum forderte der Sieg stets einen so hohen Preis? Warum musste sie so sehr leiden, um ihr Ziel zu erreichen?
    Dann keuchte sie vor Schmerz auf, denn Neville hatte ihr Handgelenk gepackt. Er zog sie dicht an sich heran und verdrehte ihr den Arm, bis sie aufschrie.
    »Die Wahrheit«, sagte er.
    »Und was für eine Wahrheit kann das sein, die du dir durch Schmerzen erkaufst, Thomas?«, sagte sie, ihr Gesicht vor Qualen verzerrt. »Die Wahrheit ist nur etwas wert, wenn sie dir jemand freiwillig gibt.«
    »Ach!« Er ließ sie los, und Margaret wich vor ihm zurück und rieb sich mit Tränen in den Augen ihr schmerzendes Handgelenk.
    Vor dem Kamin blieb sie stehen, nahm dann all ihren Mut zusammen und drehte sich wieder zu Neville um. »Was willst du von mir wissen?«
    »Bist du eine Dämonin?«
    »Nein«, sagte sie mit klarer Stimme und erwiderte dabei seinen Blick.
    Seine Augen verengten sich. »Bist du also eine einfache Frau wie alle anderen auch?«
    »Nein«, sagte sie erneut.
    »Wenn du keine Dämonin und auch keine einfache Frau bist, wer bist du dann?«
    »Ich gehöre zu den Engeln.«
    »Was?« Neville trat einen Schritt zurück. Er konnte kaum fassen, was sie gerade gesagt hatte. »Wie meinst du das?«
    »Mehr kann ich dir nicht sagen…«
    Nevilles Überraschung verwandelte sich augenblicklich in mörderische Wut, und er drehte sich um und ging auf die

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