Dienerin zweier Herren
einen Kussmund. Die richtige Überraschung stand ihm erst noch bevor.
«Machst du bitte die Augen zu!», rief sie hinter dem Vorhang hervor, ehe sie herauskam.
Er gehorchte.
«Jetzt kannst du sie öffnen.»
Domenico schnippte mit den Fingern und Juliane drehte sich vor ihm. Das schneeweiße Mieder und der Stringtanga saßen knapp, wie angegossen. Sie trug dazu weiße Strümpfe, die von einem Hüfthalter mit Strapsklipsen emporgehalten wurden. Das Mieder war mit kleinen roten Rosen als Applikationen bedeckt, und Domenico verlor beinahe die Beherrschung, als sie vor ihm stand, sich zu ihm herabbeugte und mit einem kurzen Ruck die beiden Rosen vom Mieder abzog, die mit kleinen Kletthaken direkt über den Brustwarzen platziert waren. Als wäre dieses Mieder für Juliane maßgeschneidert worden, befanden sich die beiden aufwändig umkettelten Löcher genau an der Stelle, wo Julianes Brustwarzen sich nun in ihrer ganzen Pracht herauspressten. Domenico schluckte. Diese kleine Hexe! Sie wusste ganz genau, wie sie ihn nervös machen konnte! Befänden sie sich nicht in einem Dessousladen, sondern in einem großen Kaufhaus, würde er sich nicht scheuen, sie einfach in der Umkleidekabine zu nehmen.
Julianes Blick traf sich mit dem der Verkäuferin. Auch ohne Worte verstanden sich die beiden Frauen. Volltreffer! Domenico tat so, als hätte er es nicht bemerkt.
Juliane präsentierte noch drei weitere Dessous in Gelb, Dunkelblau und Schwarz, aber er schaffte es nicht mehr, sich darauf zu konzentrieren. Ihn beherrschte nur noch der Gedanke, dieses Geschäft möglichst schnell zu verlassen, ehe sein Glied zu sehr anschwoll und ihn bloßstellte. Er verspürte große Erleichterung, als sie endlich wieder in voller Bekleidung herauskam und sie gehen konnten.
Mit unschuldiger Miene tastete ihre Hand von einem Dessous zum anderen. Die Verkäuferin hatte alle Teile, die Juliane anprobiert hatte, dekorativ auf dem Verkaufstresen ausgebreitet. Unschlüssig dachte sie laut nach. «Die Qual der Wahl. Und was soll ich nun nehmen?»
Domenico schmunzelte. «Warum nimmst du nicht das Rote, das Violette und das Weiße?»
«Bist du verrückt? Ich habe doch nicht im Lotto gewonnen!»
«Das lass mal meine Sorge sein! Packen Sie uns diese drei Dessous bitte ein? Und entfernen Sie doch bitte auch gleich die Preisetiketten.»
Die Verkäuferin lächelte zurückhaltend, tastete die Preisetiketten mit dem Barcodelesegerät ab, griff dann zur Schere, um sie abzuschneiden, und nahm dankend Domenicos Kreditkarte entgegen.
Juliane starrte ihn sprachlos an. Erst als sie draußen in der Fußgängerzone standen, stotterte sie: « Domenico, das hat ein halbes Vermögen gekostet! Du, du musst völlig verrückt sein!»
«Ja!», lachte er, legte seinen Arm um sie, wirbelte sie einmal um die gemeinsame Achse, nahm sie dann in den Arm und küsste sie ungeachtet der vielen Passanten leidenschaftlich. «Ja, ich bin verrückt. Verrückt nach dir!» Er presste sein Gesicht in ihre Haare. «Am liebsten hätte ich dich gleich da drin vernascht, so lecker sahst du aus», flüsterte er. «Lass uns irgendwo einen Kaffee trinken gehen!» Er hakte sich bei ihr unter und amüsierte sich darüber, wie verdutzt sie schaute.
Sie kehrten ein wenig zu spät nach Hause zurück. Antonino saß auf der Terrasse, sah von seiner Zeitung auf und runzelte die Stirn. «Wo wart ihr so lange?»
«Nicht böse sein, Bruderherz! Du wirst dafür reichhaltig belohnt, wenn Juliane dir ihre neue Unterwäsche vorführt!»
Antonino faltete die Tageszeitung zusammen. «Na, dann will ich davon aber gleich was sehen!»
Domenico plumpste in den zweiten Korbsessel. Beide schauten Juliane erwartungsvoll an.
«Was?», fragte sie mit gerunzelter Stirn.
«Ausziehen, vorführen!», wie aus einem Mund kam die Aufforderung von beiden gleichzeitig.
«Hey, ihr beiden spinnt wohl!», erwiderte Juliane und verschwand nach drinnen.
Antoninos Mund nahm schmollende Züge an. «Schade.»
«He, nicht so eilig! Warte ab!»
«Du glaubst, sie macht’s?»
Antonino wunderte sich. Domenico schien Juliane doch genauer einschätzen zu können als er. Und tatsächlich. Eine Minute später erschien Juliane in dem roten Dessous. Sie hatte dazu ihre roten Stöckelschuhe angezogen, die sie nur sehr selten trug, weil sie es nicht beherrschte, damit gekonnt zu gehen. Aber in diesem Augenblick rundeten sie das Bild erst richtig ab.
«Wow! Euch beide kann man wirklich einkaufen schicken. Gefällt mir.» Antonino
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