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Dienstags ist sie nie da - Roman

Dienstags ist sie nie da - Roman

Titel: Dienstags ist sie nie da - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Bloom
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die Schwellung zu reduzieren, und dann ist alles wieder gut.«
    »Fabelhaft. Kennst du ein gutes Erbsengeschäft, das um Mitternacht geöffnet hat?«, fragte er.
    »Also, wenn du meinst, dass deine Frau nichts dagegen hat, hätte ich wohl eine Packung in meiner Wohnung, die diese Dienste leistet. Und von dort aus kannst du dir dann ein Taxi rufen.«
    »Woher weißt du, dass ich verheiratet bin?« »Ein goldener Ring an der linken Hand ist ein kleiner Hinweis, mein lieber Matthew.«
    »Ach ja. Und was ist mit dir?«, fragte er und warf einen Blick auf ihre linke Hand.
    »Nein, nicht verheiratet. Weißt du, ich habe, als ich jung war, mal eine sehr schlechte Erfahrung mit einem Mann gemacht und bin daraufhin Lesbe geworden. Du wirst Lisa und Rachel kennenlernen, wenn wir in die
Wohnung kommen. Wir haben gerade eine Dreiecksbeziehung laufen.«
    »Mist, nein, du veräppelst mich, oder?«, sagte Matthew mit Augen so groß wie Untertassen.
    »Ja, du hast recht, in meinen Träumen ist es ein Dreier. Nein, es ist nur Lisa.«
    »Verstehe«, sagte Matthew, unfähig, eine angemessene Antwort zu finden.
    Sie warf ihren Kopf in den Nacken und lachte.
    »Du müsstest mal dein Gesicht sehen«, sagte sie schließlich. »Nein, bin ich keine Lesbe, und der Grund, weshalb ich das weiß, ist, dass ich einen Freund namens Ben habe: Sportlehrer, und so fit, wie sie nun mal sind, mit Oberschenkeln, für die man sterben könnte, und acht Jahre jünger als ich«, verkündete sie mit einem Hauch von Triumph, der besagen sollte: Jetzt hab ich es dir aber gezeigt, du treuloser Wichser.
    »Okay, vielleicht gehe ich dann lieber wieder in mein Hotel. Möchte nicht von so einem Rugby-Verrückten zusammengestaucht werden.«
    »Nein, mach dir keine Sorgen, er ist weg zu einem Junggesellenabschied, und es würde ihm sowieso nichts ausmachen, er sieht alles ziemlich entspannt.«
    »Na dann, Miss Chapman, auf zu deinem Erbsenlager!«

Fünf
    Drei Stunden später lag die lauwarme Packung mit den Erbsen immer noch, wenngleich sehr locker, auf Matthews Fingerknöcheln. Sie hatten sich gegenseitig von ihrem Leben erzählt – wie es ihnen seit dem letzten Mal, als sie sich gesehen hatten, ergangen war. Anfangs hatten sie ihre Worte noch sehr sorgfältig gefiltert, doch mit der Zeit, nachdem sie sich auf ihre dritte Flasche Wein gestürzt hatten, waren sie immer ehrlicher zueinander geworden.
    Katy hatte die Leere und Verzweiflung, die Matthews Fick im Suff bei ihr ausgelöst hatte, natürlich weggelassen und es vorgezogen, ihm die Flut an Männern, die ihm gefolgt waren, unmissverständlich vor Augen zu führen.
    Matthew, dankbar nicht auf die Zeit nach seinem Seitensprung eingehen zu müssen, konzentrierte sich darauf, wie er einen Beruf ergriffen und Karriere gemacht hatte und nach ein paar Jahren des Herumjobbens schließlich sesshaft geworden war. Er erwähnte Alison, stellte aber fest, dass er nicht wirklich viel von ihr erzählen wollte, und nach ihrem unerfreulichen Telefonat heute schon gar nicht.
    Nachdem sie einander mitgeteilt hatten, dass sie ihr jetziges Leben voll im Griff hatten und geborgen waren, fühlten sie sich erst, als sie wirklich arg betrunken waren,
sicher genug, um ihre Erinnerungen zuzulassen. Über so manches, das sie angestellt hatten, kamen ihnen vor Lachen schier die Tränen. Doch es mischten sich auch Schuldgefühle in ihre amüsante Unterhaltung, denn sie wussten beide, dass sie eigentlich nicht über ihr früheres Privatleben sprechen sollten.
    »Erinnerst du dich noch, als deine Mutter und dein Vater übers Wochenende weggefahren waren und wir dachten, dass wir das Haus ganz für uns alleine hätten?«, begann Katy. »Wir waren oben in deinem Zimmer, die Musik dröhnte, und wir haben herumgeknutscht, als wir plötzlich von unten jemanden rufen hörten.«
    »Das war meine Nachbarin, oder?«, sagte Matthew und bedeckte verlegen seine Augen mit der Hand. »Waren wir nicht halb nackt, so dass wir uns, als sie ins Zimmer kam, um die Musik auszuschalten, unter das Bett gezwängt haben? Und dann begann die neugierige alte Schachtel, in meinen Schubladen herumzuwühlen, weißt du noch? Wir waren beide kurz vor dem Explodieren. Weiß Gott, was sie sich dabei gedacht hat, sie sollte eigentlich bloß die Blumen gießen.«
    »Du warst überzeugt, dass sie dich immer irgendwie komisch angeschaut hat, nachdem sie deine Boxershorts aus nächster Nähe inspiziert hatte«, kicherte Katy.
    »Ja, ich war mir sicher, dass sie völlig pervers

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